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Die erste menschliche Familie

5. Versprengung der Andoniten

63:5.1

Die frühen andonischen Rassen drangen nicht weit ins Innere Asiens vor und betraten Afrika vorerst noch nicht. Die Geographie jener Zeiten lenkte sie nach Norden, und diese Völkerstämme zogen immer weiter nordwärts, bis das langsam vorrückende Eis des dritten Gletschers sie aufhielt.

63:5.2

Bevor dieses ausgedehnte Eisfeld Frankreich und die britischen Inseln erreichte, waren die Nachkommen Andons und Fontas westwärts durch Europa gezogen und hatten entlang den großen Flüssen, die den damals warmen Wassern der Nordsee zuströmten, über tausend einzelne Niederlassungen angelegt.

63:5.3

Diese andonischen Stämme waren die frühen Flussuferbewohner Frank­reichs; während Zehntausenden von Jahren lebten sie entlang der Somme. Die Somme ist der einzige Fluss, dessen Lauf durch die Gletscher nicht verändert worden ist, und sie floss damals ungefähr auf demselben Weg ins Meer wie heute. Und das erklärt, weshalb man im Tal dieses Flusslaufs so viele Spuren von den andonischen Nachkommen findet.

63:5.4

Diese Ureinwohner Urantias waren keine Baumbewohner, obwohl sie sich in Notsituationen immer noch in die Baumkronen hinaufflüchteten. Sie wohnten im Allgemeinen entlang den Flüssen im Schutze überhängender Felsen und in den Höhlen von Hügelflanken, die ihnen eine gute Sicht auf die Zugänge und Schutz vor den Elementen gewährten. Das erlaubte ihnen, sich der Annehmlichkeit ihrer Feuer zu erfreuen, ohne zu stark unter dem Rauch zu leiden. Sie waren keine richtigen Höhlenbewohner, obwohl die weiter nach Süden vorstoßenden Eisdecken späterer Zeiten ihre Nachkommen in die Höhlen trieben. Sie zogen es vor, ihr Lager an einem Waldrand und an einem Fluss aufzuschlagen.

63:5.5

Früh entwickelten sie bemerkenswerten Scharfsinn im Tarnen ihrer teilweise geschützten Behausungen und bewiesen großes Geschick beim Bau von steinernen Schlafkammern, kuppelförmigen Steinhütten, in die sie sich nachts verkrochen. Der Eingang zu solch einer Hütte wurde verschlossen, indem man einen Stein davor rollte, einen großen Stein, den man zu diesem Zweck ins Innere gebracht hatte, bevor die Dachsteine an ihren Platz gelegt wurden.

63:5.6

Die Andoniten waren furchtlose und erfolgreiche Jäger und lebten, von wilden Beeren und bestimmten Baumfrüchten abgesehen, ausschließlich von Fleisch. Gleich Andon, der die Steinaxt erfunden hatte, entdeckten seine Nach­fahren schon früh den Wurfspeer und die Harpune und setzten sie mit Erfolg ein. Endlich wirkte ein die Werkzeuge ersinnender Verstand mit einer die Geräte bedienenden Hand zusammen, und diese frühen Menschen erlangten sehr großes Geschick bei der Gestaltung von Feuersteinwerkzeugen. Sie reisten sehr weit, um Feuerstein ausfindig zu machen, ganz so wie heutige Menschen sich auf der Suche nach Gold, Platin und Diamanten bis ans Ende der Welt begeben.

63:5.7

Und noch in manch anderer Weise zeigten diese andonischen Stämme einen Intelligenzgrad, den ihre sich zurückentwickelnden Nachfahren in einer halben Jahrmillion nicht erreichten, obwohl sie verschiedene Methoden der Feuerentfachung wieder und wieder neu entdeckten.


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