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Physische Aspekte des Lokaluniversums

7. Quellen der Solarenergie

41:7.1

Die Innentemperatur vieler Sonnen, auch der euren, ist viel höher, als man gemeinhin annimmt. Im Inneren einer Sonne existiert praktisch kein vollständiges Atom; sie sind alle mehr oder weniger durch das intensive Röntgenstrahlen-Bombardement zertrümmert, das mit solch hohen Temperaturen natürlicherweise einhergeht. Was für materielle Elemente auch immer in den äußeren Schichten einer Sonne erscheinen mögen, die im Inneren befindlichen werden einander unter der desintegrierenden Wirkung der zerstörerischen Röntgentrahlen sehr gleich gemacht. Die Röntgenstrahlen sind die großen Nivellierer der atomaren Existenz.

41:7.2

Die Oberflächentemperatur eurer Sonne beträgt fast 3 300 Grad, aber sie nimmt mit dem Eindringen ins Innere rasch zu, bis sie in den zentralen Regionen die unglaubliche Höhe von etwa 19 400 000 Grad erreicht. (All diese Temperaturen sind in Celsius-Einheiten ausgedrückt.)

41:7.3

All diese Phänomene lassen eine gewaltige Verausgabung von Energie erkennen. Die Quellen der Sonnenenergie sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit die folgenden:

41:7.4

1. Vernichtung von Atomen und schließlich von Elektronen.

41:7.5

2. Transmutation von Elementen, unter Einschluss der dabei befreiten radioaktiven Energiegruppen.

41:7.6

3. Akkumulation und Übertragung bestimmter universeller Raumener­gien.

41:7.7

4. Raummaterie und Meteore, die unaufhörlich in die strahlenden Sonnen eintauchen.

41:7.8

5. Die solare Kontraktion; die Abkühlung und die sich daraus ergebende Zusammenziehung einer Sonne spenden manchmal mehr Energie und Wärme, als was Raummaterie liefert.

41:7.9

6. Bei hohen Temperaturen bewirkt die Gravitation die Umwandlung einer bestimmten Kreislauf-Macht in strahlende Energien.

41:7.10

7. Wieder eingefangenes Licht und andere Materien, die von Neuem in die Sonne hineingezogen werden, nachdem sie sie verlassen haben, und weitere von außerhalb der Sonne stammende Energien.

41:7.11

Es gibt eine die Sonnen umhüllende, regulierende Decke heißer Gase (deren Temperatur manchmal mehrere Millionen Grad beträgt), die den Hitzeverlust stabilisiert und im Übrigen gefährlichen Fluktuationen bei der Wärmeabgabe vorbeugt. Während des aktiven Lebens einer Sonne bleibt die innere Temperatur von 19 500 000 Grad ungefähr konstant, ganz unabhängig von der ständig fallenden äußeren Temperatur.

41:7.12

Ihr könnt versuchen, euch 19 500 000 Grad Hitze in Verbindung mit bestimmten gravitationellen Drücken als den elektronischen Siedepunkt vorzustellen. Bei solchem Druck und solcher Temperatur sind alle Atome abgebaut und in ihre elektronischen und anderen Urkomponenten zerlegt; sogar die Elektronen und andere ultimatonische Verbindungen können aufbrechen, aber die Sonnen sind nicht fähig, die Ultimatonen anzugreifen.

41:7.13

Diese Sonnentemperaturen treiben die Ultimatonen und Elektronen zu enormen Geschwindigkeiten an – von den Letzteren zumindest diejenigen, die ihre Existenz unter solchen Bedingungen aufrechterhalten können. Wenn ihr euch eine Vorstellung davon machen wollt, was hohe Temperatur bedeutet, die auf der Beschleunigung ultimatonischer und elektronischer Aktivitäten beruht, dann haltet einen Augenblick inne und überlegt, dass ein Tropfen gewöhnlichen Wassers mehr als tausend Trillionen Atome enthält. Das ist die zwei Jahre lang unterbruchslos ausgeübte Energie von über hundert Pferdekräften. Die gesamte Wärme, die jetzt jede Sekunde von der Sonne unseres Sonnensystems abgegeben wird, würde genügen, um alles Wasser in allen Ozeanen Urantias in einer Sekunde zum Kochen zu bringen.

41:7.14

Nur jene Sonnen, die direkt in den Kanälen der Hauptströme der Universums­energie liegen, können ewig scheinen. Solche solaren Hochöfen leuchten unbegrenzt, da sie ihre Materieverluste durch die Einnahme von Raum-Kraft und ähnlicher zirkulierender Energie ersetzen können. Aber das Los von Sternen, die weit von diesen Hauptkanälen der Neuaufladung entfernt sind, ist die Er­schöpfung ihrer Energie – dass sie sich schrittweise abkühlen und schließlich ausbrennen.

41:7.15

Solch tote oder sterbende Sonnen können durch Kollisionswirkung verjüngt werden, oder sie können neu aufgeladen werden durch gewisse Rauminseln aus nichtleuchtender Energie oder durch gravitationellen Raub naher kleinerer Sonnen oder Systeme. Die Mehrzahl der toten Sonnen wird durch diese oder andere evolutionäre Techniken eine Neubelebung erfahren. Das Schicksal derjenigen, die am Ende nicht in dieser Weise neu aufgeladen werden, ist Bersten durch Explosion ihrer Masse, sobald die gravitationelle Verdichtung den kritischen Punkt der unter dem Energiedruck erfolgenden ultimatonischen Kondensation erreicht. Solche verschwindende Sonnen werden zu einer Energie der seltensten Art, die sich hervorragend dazu eignet, andere, günstiger gelegene Sonnen neu zu beleben.


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