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Die Paradies-Söhne Gottes

6. Der irdische Werdegang der Söhne der Selbsthingabe

20:6.1

Die Methode, durch welche ein Paradies-Sohn zur sterblichen Inkarnation als Sohn der Selbsthingabe bereit wird und dann auf dem Planeten seiner Selbsthingabe in einen Mutterleib eingeht, ist ein universales Geheimnis; und jeder Versuch, das Funktionieren dieser Technik Sonaringtons herauszufinden, ist zu sicherem Misserfolg verurteilt. Lasst das sublime Wissen um das Leben des sterblichen Jesu von Nazareth sich in eure Seelen senken, aber verschwendet keine Gedanken an nutzlose Spekulationen darüber, wie diese mysteriöse Inkarnation Michaels von Nebadon bewerkstelligt wurde. Freuen wir uns alle im sicheren Wissen darum, dass es der göttlichen Natur möglich ist, Derartiges zu vollbringen, und verlieren wir keine Zeit mit müßigem Rätseln über die Technik, die die göttliche Weisheit zur Bewirkung solcher Phänomene einsetzt.

20:6.2

Bei seiner Mission der Selbsthingabe als Sterblicher wird ein Paradies-Sohn immer von einer Frau geboren und wächst als ein männliches Kind der Welt heran, gerade so wie Jesus auf Urantia. Diese Söhne supremen Dienstes durchlaufen Kindheit, Jugend und Mannesalter genau wie ein menschliches Wesen. Sie werden in jeder Beziehung wie die Sterblichen der Rasse, in welcher sie geboren werden. Ganz wie die Kinder der Welten, auf denen sie dienen, richten auch sie Bitten an den Vater. Von einem materiellen Standpunkt aus leben diese menschlich-göttlichen Söhne ein gewöhnliches Leben mit einer einzigen Ausnahme: Sie zeugen auf der Welt ihres Aufenthaltes keine Nachkommen; das ist eine allen Ordnungen sich selbst hingebender Paradies-Söhne auferlegte universelle Einschränkung.

20:6.3

So wie Jesus auf eurer Welt als Zimmermannssohn arbeitete, mühen sich andere Paradiessöhne in den verschiedensten Eigenschaften auf den Planeten ihrer Selbsthingabe ab. Ihr könnt schwerlich an eine berufliche Tätigkeit denken, die nicht von irgendeinem Paradies-Sohn während seiner Selbsthingabe auf irgendeinem evolutionären Planeten der Zeit ausgeübt worden wäre.

20:6.4

Nachdem ein Sohn der Selbsthingabe die Erfahrung, das Leben eines Sterblichen zu leben, gemeistert und eine vollkommene Harmonisierung mit dem ihm innewohnenden Justierer erreicht hat, beginnt er mit jenem Teil seiner planetarischen Sendung, der bestimmt ist, das Denken seiner irdischen Brüder zu erleuchten und ihre Seelen zu inspirieren. Als Lehrer verschreiben sich diese Söhne einzig der geistigen Erleuchtung der sterblichen Rassen auf den Welten ihres Aufenthaltes.

20:6.5

Obwohl die Selbsthingaben der Michaele und Avonale in den meisten Punkten vergleichbar sind, sind sie doch nicht in allen identisch. Nie verkündet ein Richtersohn: „Wer immer den Sohn gesehen hat, hat den Vater gesehen“, wie es euer Schöpfersohn tat, als er als ein Mensch auf Urantia weilte. Aber ein sich hingebender Avonal erklärt: „Wer immer mich gesehen hat, hat den Ewigen Sohn Gottes gesehen.“ Die Richtersöhne stammen nicht unmittelbar vom Vater ab, und sie inkarnieren sich nicht in Unterwerfung unter den Willen des Vaters; sie geben sich immer als Paradies- Söhne hin, die dem Willen des Ewigen Sohnes des Paradieses untertan sind.

20:6.6

Wenn die sich hingebenden Schöpfer- oder Richtersöhne durch die Todespforte gehen, erscheinen sie am Dritten Tag wieder. Aber ihr solltet nicht denken, dass sie alle ein so tragisches Ende nehmen wie der Schöpfersohn, der vor neunzehnhundert Jahren auf eurer Erde weilte. Die außergewöhnliche und über alles grausame Erfahrung, durch die Jesus von Nazareth gegangen ist, hat Urantia im Lokaluniversum den Namen „Welt des Kreuzes“ eingetragen. Es ist nicht nötig, dass den Gottessöhnen eine so unmenschliche Behandlung widerfahre, und in ihrer großen Mehrheit haben die Planeten sie mit mehr Hochachtung aufgenommen und ihnen erlaubt, ihre irdische Laufbahn zu beenden, das Zeitalter abzuschließen, die schlafenden Fortlebenden zu richten und eine neue Dispensation einzuweihen, ohne sie eines gewaltsamen Todes sterben zu lassen. Ein Sohn der Selbsthingabe muss dem Tod begegnen, muss in ihrer Gänze durch die tatsächliche Erfahrung der Sterblichen der Welt gehen, aber der göttliche Plan fordert nicht, dass der Tod gewaltsamer oder ungewöhnlicher Natur sei.

20:6.7

Wenn Söhne der Selbsthingabe nicht ein gewaltsames Ende nehmen, geben sie ihr Leben freiwillig auf und treten durch die Todespforte, nicht etwa, um der Erfordernis „finsterer Gerechtigkeit“ oder „göttlichen Zorns“ zu genügen, sondern vielmehr, um die Selbsthingabe zu vervollständigen, „den Kelch“ des inkarnierten Werdegangs und der persönlichen Erfahrung „zu trinken“ in allem, was das Leben eines Geschöpfes ausmacht, wie es auf den Planeten irdischer Existenz gelebt wird. Die Selbsthingabe ist eine planetarische und universelle Notwendigkeit, und der physische Tod ist weiter nichts als ein notwendiger Teil einer Selbsthingabemission.

20:6.8

Wenn seine Inkarnation als Sterblicher zu Ende ist, begibt sich der diensttuende Avonal ins Paradies, wird vom Universalen Vater angenommen, kehrt zum Lokaluniversum zurück, dem er dient, und wird vom Schöpfersohn anerkannt. Hierauf senden der Avonal der Selbsthingabe und der Schöpfersohn ihren gemeinsamen Geist der Wahrheit aus, damit er in den Herzen der sterblichen, auf der Welt der Selbsthingabe wohnenden Rassen wirke. In den der Souveränität vorausgehenden Zeitaltern eines Lokaluniversums ist dies der gemeinsame Geist beider Söhne, und er wird vom Schöpferischen Geist ausgeteilt. Er ist etwas verschieden von dem Geist der Wahrheit, der die Zeitalter des Lokaluniversums nach der siebenten Selbsthingabe eines Michaels kennzeichnet.

20:6.9

Nach Abschluss der letzten Selbsthingabe eines Schöpfersohnes ändert sich die Natur des Geistes der Wahrheit, der zuvor in all jene Welten des Lokaluniversums ausgesandt worden war, auf denen sich ein Avonal hingegeben hatte, und wird im eigentlichen Sinne zum Geist des souveränen Michaels. Dieses Phänomen ereignet sich in dem Augenblick, wo der Geist der Wahrheit befreit wird, um sein Amt auf dem Planeten der Selbsthingabe Michaels aufzunehmen. Danach empfängt jede Welt, der die Ehre der Selbsthingabe eines Richtersohnes widerfahren ist, vom siebenfachen Schöpfersohn in Verbindung mit diesem Richtersohn denselben geistigen Tröster, den sie empfangen hätte, wenn sich der Souverän des Lokaluniversums persönlich als Sohn der Selbsthingabe auf ihr inkarniert hätte.


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