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Die Paradies-Söhne Gottes

5. Selbsthingabe der Paradies-Söhne Gottes

20:5.1

Der Ewige Sohn ist das ewige Wort Gottes. Der Ewige Sohn ist der vollkommene Ausdruck des „ersten“ absoluten und unendlichen Gedankens seines ewigen Vaters. Wenn ein persönliches Doppel, eine göttliche Erweiterung dieses Ursprünglichen Sohnes sich auf eine Mission der Selbsthingabe in sterblicher Gestalt begibt, wird es buchstäblich wahr, dass das göttliche „Wort Fleisch geworden ist“ und das Wort somit unter den bescheidenen Wesen tierischen Ursprungs weilt.

20:5.2

Auf Urantia herrscht der weit verbreitete Glaube, der Zweck der Selbsthingabe eines Sohnes sei, irgendwie die Haltung des Universalen Vaters zu beeinflussen. Aber ihr solltet aufgeklärt genug sein, um zu wissen, dass das nicht wahr ist. Die Selbsthingaben der Avonal- und Michael-Söhne sind ein notwendiger Teil eines erfahrungsmäßigen Prozesses, der dazu bestimmt ist, diese Söhne zu sicheren und mitfühlenden Richtern und Herrschern über die Völker und Planeten von Zeit und Raum werden zu lassen. Das Durchlaufen von sieben Selbsthingaben ist das höchste Ziel aller Paradies-Schöpfersöhne. Und alle Richtersöhne sind von demselben Geist des Dienens bewegt, der den primären Schöpfersöhnen und dem Ewigen Sohn des Paradieses in so überreichem Maße eignet.

20:5.3

Irgendein Paradies-Sohn muss sich an eine von Sterblichen bewohnte Welt hingegeben haben, bevor es den Gedankenjustierern möglich wird, den Verstand sämtlicher normaler menschlicher Wesen dieser Sphäre zu bewohnen; denn die Justierer kommen nicht zu allen ehrlich gesinnten menschlichen Wesen, bevor der Geist der Wahrheit über alles Fleisch ausgegossen worden ist, und die Aussendung des Geistes der Wahrheit hängt von der Rückkehr eines Paradies-Sohnes an den Hauptsitz des Universums ab, nachdem er seine Mission der Selbsthingabe als Sterblicher auf einer sich entwickelnden Welt erfolgreich abgeschlossen hat.

20:5.4

Im Laufe der langen Geschichte eines bewohnten Planeten finden viele Dispensationsgerichte statt, und es kann mehr als eine Richtermission geben, aber gewöhnlich wird ein Sohn der Selbsthingabe nur ein einziges Mal auf der Sphäre dienen. Nur ein einziger Sohn der Selbsthingabe muss mit Notwendigkeit auf jede bewohnte Welt kommen und hier das ganze sterbliche Leben von der Geburt bis zum Tode durchlaufen. Jede von Sterblichen bewohnte Welt ist unabhängig von ihrem geistigen Status früher oder später dazu bestimmt, einen Richtersohn in Selbsthingabemission zu empfangen mit Ausnahme des einen Planeten in jedem Lokaluniversum, den der Schöpfersohn zu seiner eigenen sterblichen Selbsthingabe auserkoren hat.

20:5.5

Da ihr jetzt größere Klarheit über die Söhne der Selbsthingabe habt, versteht ihr, weshalb Urantia in der Geschichte von Nebadon ein so großes Interesse erweckt. Euer kleiner und unbedeutender Planet ist für das Lokaluniversum nur deshalb von Belang, weil er die Heimatwelt des sterblichen Jesu von Nazareth ist. Er war der Ort der letzten und siegreichen Selbsthingabe eures Schöpfersohnes, der Schauplatz, wo Michael die supreme persönliche Souveränität über das Universum von Nebadon gewann.

20:5.6

Insbesondere nach Abschluss seiner Selbsthingabe als Sterblicher verbringt ein Schöpfersohn am Hauptsitz seines Lokaluniversums viel Zeit damit, das Kollegium seiner mit ihm arbeitenden Söhne, der Richtersöhne und anderer, zu beraten und auszubilden. Mit Liebe und Hingabe, mit zartem Erbarmen und achtungsvoller Zuneigung geben sich diese Richtersöhne an die Welten des Raums hin. Und ihr planetarisches Dienen steht den Selbsthingaben der Michaele als Sterbliche in keiner Weise nach. Es ist wahr, dass euer Schöpfersohn für sein letztes Abenteuer in Geschöp­feserfahrung eine Welt auswählte, der ungewöhnliche Missgeschicke widerfahren waren. Aber kein Planet könnte sich je in so schlimmer Verfassung befinden, dass sich zu seiner geistigen Rehabilitierung die Selbsthingabe eines Schöpfersohnes aufdrängen würde. Jeder der Selbsthingabegruppe angehörende Sohn hätte der Aufgabe ebenfalls genügt, denn in all ihrem Wirken auf den Welten eines Lokaluniversums sind die Richtersöhne genauso göttlich erfolgreich und allweise, wie es an ihrer statt ihr Paradies-Bruder, der Schöpfersohn, gewesen wäre.

20:5.7

Obwohl diese inkarnierten, sich selbst hingebenden Paradies-Söhne stets mit der Möglichkeit einer Katastrophe rechnen müssen, habe ich noch nie von Misserfolg oder Pflichtvergessenheit eines Richter- oder Schöpfersohnes auf einer Selbsthingabemission gehört. Beider Ursprung steht der absoluten Vollkommenheit zu nahe, als dass sie fehlen könnten. Sie gehen tatsächlich das Risiko ein, werden tatsächlich wie die sterblichen Geschöpfe aus Fleisch und Blut und gewinnen dadurch die einzigartige Geschöpfeserfahrung, aber so weit meine Beobachtung reicht, sind sie immer erfolgreich. Nie misslingt es ihnen, das Ziel der Selbsthingabemission zu erfüllen. Die Schilderungen ihrer Selbsthingaben und planetarischen Dienste in ganz Nebadon sind das edelste und fesselndste Kapitel der Geschichte eures Lokaluniversums.


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