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Schrift 171
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Auf dem Weg nach Jerusalem

2. Über die Berechnung des Preises

171:2.1

Als Jesus und die ihm nachfolgende fast tausendköpfige Schar an der manchmal Bethabara genannten Furt des Jordans bei Bethanien ankamen, begannen seine Jünger zu merken, dass er nicht direkt auf Jerusalem zuging. Als sie zauderten und miteinander diskutierten, bestieg Jesus einen großen Felsblock und hielt jene Ansprache, die als „Berechnung des Preises“ bekannt wurde. Der Meister sagte:

171:2.2

„Ihr, die ihr mir von jetzt an folgen wollt, müsst gewillt sein, den Preis rückhaltloser Hingabe an die Ausführung des Willens meines Vaters zu bezahlen. Wenn ihr meine Jünger sein möchtet, müsst ihr willens sein, Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder und Schwestern zu verlassen. Wenn irgendeiner von euch jetzt mein Jünger sein möchte, muss er gewillt sein, sogar sein Leben hinzugeben, gerade so, wie der Menschensohn sich jetzt anschickt, sein Leben aufzuopfern in Erfüllung seiner Sendung, den Willen des Vaters auf Erden und als Mensch auszuführen.

171:2.3

Wenn ihr nicht gewillt seid, den vollen Preis zu bezahlen, könnt ihr schwerlich meine Jünger sein. Bevor ihr weitergeht, sollte sich jeder von euch hinsetzen und berechnen, was es kostet, mein Jünger zu sein. Wer von euch würde es unternehmen, auf seinem Land einen Wachturm zu errichten, ohne sich erst hinzusetzen und die Kosten zu überschlagen, um zu sehen, ob er genug Geld zur Fertigstellung hat? Wenn ihr es unterlasst, die Kosten zu berechnen, werdet ihr nach dem Legen des Fundaments vielleicht entdecken, dass ihr unfähig seid, das Begonnene zu vollenden, und deshalb werden all eure Nachbarn euch verspotten und sagen: ‚Seht, dieser Mann begann zu bauen und war außerstande, sein Werk zu Ende zu führen.‘ Oder welcher König, der gegen einen anderen König einen Krieg vorbereitet, setzt sich nicht zuerst hin und hält Rat, ob er mit zehntausend Mann imstande sein wird, gegen jenen anzutreten, der mit zwanzigtausend Mann gegen ihn heranrückt? Wenn sich der König nicht erlauben kann, seinem Feind gegenüberzutreten, weil er unvorbereitet ist, schickt er dem anderen König eine Botschaft, selbst wenn dieser noch weit weg ist, um sich nach den Friedensbedingungen zu erkundigen.

171:2.4

So setze sich nun jeder von euch hin und schätze ab, was es kostet, mein Jünger zu sein. Von jetzt an werdet ihr uns nicht mehr nachfolgen können, um die Unterweisung zu hören und die Werke zu sehen. Es wird von euch verlangt werden, heftigen Verfolgungen ins Auge zu sehen und für dieses Evangelium angesichts vernichtender Enttäuschungen Zeugnis abzulegen. Wenn ihr nicht willens seid, auf alles, was ihr seid, zu verzichten und alles, was ihr habt, hinzugeben, seid ihr nicht wert, meine Jünger zu sein. Wenn ihr euch in euren Herzen bereits selbst besiegt habt, braucht ihr euch vor dem äußeren Sieg nicht zu fürchten, den ihr sehr bald werdet erringen müssen, wenn der Menschensohn von den Hohenpriestern und Sadduzäern zurückgewiesen und den Händen spottender Ungläubiger überantwortet wird.

171:2.5

Ihr solltet euch jetzt selber erforschen, um herauszufinden, was euch dazu bewegt, meine Jünger zu sein. Wenn ihr Ehre und Ruhm sucht, wenn ihr weltlichen Sinnes seid, dann gleicht ihr dem Salz, das seinen Geschmack verloren hat. Und wenn das, was wegen seiner Salzigkeit geschätzt wird, seinen Geschmack verloren hat, womit soll man es dann würzen? Eine solche Würze ist nutzlos; sie taugt zu nichts, als zum Abfall geworfen zu werden. Ich habe euch jetzt nahe gelegt, friedlich nach Hause zurückzukehren, wenn ihr nicht gewillt seid, mit mir den Kelch zu trinken, der in Vorbereitung ist. Immer wieder habe ich euch gesagt, dass mein Königreich nicht von dieser Welt ist, aber ihr wollt mir nicht glauben. Wer Ohren hat zu hören, vernehme, was ich sage.“

171:2.6

Kaum hatte Jesus diese Worte gesprochen, als er sich an der Spitze der Zwölf auf den Weg nach Hesbon machte, und etwa fünfhundert Menschen folgten ihm nach. Kurz darauf ging die andere Hälfte der Menge nach Jerusalem hinauf. Seine Apostel und die führenden Jünger dachten viel über diese Worte nach, aber sie hielten immer noch an ihrem Glauben fest, dass das Königreich nach dieser kurzen Zeit der Not und Prüfung mit Sicherheit irgendwie in Übereinstimmung mit ihren lange gehegten Hoffnungen errichtet werden würde.


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