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Flucht durch Nordgaliläa

2. Die Evangelisten in Chorazin

155:2.1

Am Montagmorgen, dem 23. Mai, trug Jesus Petrus auf, mit den zwölf Evangelisten nach Chorazin hinüberzugehen, während er selber mit den übrigen elf nach Cäsarea-Philippi aufbrach. Sein Reiseweg führte am Jordan entlang bis zur Straße von Damaskus nach Kapernaum, von dort in nordöstlicher Richtung bis zur Verbindung mit der Straße nach Cäsarea-Philippi und schließlich in diese Stadt, wo sie zwei Wochen lang verweilten und lehrten. Sie kamen dort am Dienstagnachmittag, dem 24. Mai, an.

155:2.2

Petrus und die Evangelisten hielten sich zwei Wochen lang in Chorazin auf, wo sie einer kleinen, aber ernsthaften Gruppe von Gläubigen das Evangelium vom Königreich predigten. Es gelang ihnen indessen nicht, viele neue Bekehrte hinzuzugewinnen. Keine Stadt in ganz Galiläa lieferte dem Königreich so wenige Seelen wie Chorazin. In Übereinstimmung mit den Instruktionen des Petrus sprachen die Evangelisten weniger über Heilung – also physische Dinge – sondern predigten und lehrten mit vermehrter Energie die geistigen Wahrheiten des himmlischen Königreichs. Diese zwei Wochen in Chorazin stellten für die zwölf Evangelisten eine richtige Feuertaufe dar, denn es war bis zu diesem Zeitpunkt die schwierigste und unproduktivste Periode ihrer Laufbahn. Da ihnen die Genugtuung, dem Königreich Seelen zu gewinnen, genommen war, suchte jeder von ihnen umso ernsthafter und ehrlicher, sich über seine eigene Seele und deren Fortschritte auf den geistigen Pfaden des neuen Lebens klar zu werden.

155:2.3

Als es offensichtlich wurde, dass niemand mehr ins Königreich einzutreten wünschte, rief Petrus am Dienstag, dem 7. Juni, seine Gefährten zusammen, und sie machten sich nach Cäsarea-Philippi auf, um sich mit Jesus und den Aposteln zu vereinigen. Sie langten dort am Mittwoch gegen Mittag an und erzählten den ganzen Abend lang von ihren Erlebnissen mit den Ungläubigen von Chorazin. Während der Gespräche dieses Abends bezog sich Jesus wiederum auf das Gleichnis vom Sämann und lehrte sie vieles über die Bedeutung scheinbarer Fehlschläge in den Unternehmungen des Lebens.


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