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Die dritte Predigtrundreise

5. Was muss ich tun, um gerettet zu werden?

150:5.1

Eines Abends, nachdem die Apostel des Johannes nach Hebron zurückgekehrt und Jesu Apostel paarweise ausgesandt worden waren, unterwies Jesus in Shunem eine Gruppe von zwölf jüngeren Evangelisten, die unter der Leitung des Jakobus arbeiteten, sowie die zwölf Frauen. Da fragte Rachel Jesus: „Meister, was sollen wir antworten, wenn Frauen uns fragen: ‚Was muss ich tun, um gerettet zu werden?‘“ Jesus antwortete:

150:5.2

„Wenn Männer und Frauen euch fragen, was sie tun sollen, um gerettet zu werden, dann gebt zur Antwort: ‚Glaubt an dieses Evangelium vom König­reich; nehmt die göttliche Vergebung an. Erkennt durch den Glauben den in euch wohnenden Geist Gottes und wenn ihr ihn annehmt, wird aus euch ein Kind Gottes. Habt ihr nicht in den Schriften gelesen, wo geschrieben steht: ‚Im Herrn finde ich Gerechtigkeit und Kraft.‘ Oder jene, wo der Vater sagt: ‚Meine Gerechtigkeit ist nahe; ich habe mein Heil ausgesandt und werde mein Volk in meine Arme schließen.‘ ‚Meine Seele soll in der Liebe meines Gottes frohlocken, denn er hat mich in die Gewänder der Rettung gehüllt und mit dem Mantel seiner Gerechtigkeit bedeckt.‘ Und habt ihr nicht auch über den Vater gelesen, dass sein Name ‚der Herr unsere Gerechtigkeit‘ heißen soll? ‚Entfernt die schmutzigen Lumpen der Selbstgerechtigkeit und zieht meinem Sohn das Kleid der göttlichen Gerechtigkeit und des ewigen Heils an.‘ Ewig gilt die Wahrheit: ‚Der Gerechte soll durch den Glauben leben.‘ Der Eintritt in das Königreich des Vaters ist völlig frei, aber der Fortschritt – das Wachstum in der Gnade – ist wesentlich, um darin zu bleiben.

150:5.3

Das Heil ist eine Gabe des Vaters und wird durch seine Söhne offenbart. Wenn ihr es durch euren Glauben empfangt, nehmt ihr als Sohn oder Tochter Gottes an der göttlichen Natur teil. Durch den Glauben werdet ihr gerechtfertigt; durch den Glauben werdet ihr gerettet; und durch eben diesen Glauben werdet ihr ewig auf dem Wege zunehmender und göttlicher Vollkommenheit fortschreiten. Durch seinen Glauben wurde Abraham gerechtfertigt und durch die Unterweisung Melchisedeks wurde er sich der Errettung bewusst. Über alle Zeitalter hinweg hat der Glaube die Söhne der Menschen gerettet, aber jetzt ist ein Sohn vom Vater gekommen, um das Heil wirklicher und annehmbarer zu machen.“

150:5.4

Als Jesus aufhörte zu reden, herrschte große Freude unter allen, die diese gnadenvollen Worte gehört hatten, und in den darauf folgenden Tagen verkündeten sie alle das Evangelium vom Königreich mit neuer Macht und Energie und neuer Begeisterung. Und die Frauen freuten sich umso mehr im Wissen, dass sie in die Pläne zur Errichtung des Königreichs auf Erden mit einbezogen waren.

150:5.5

Seine letzte Erklärung zusammenfassend, sagte Jesus: „Ihr könnt weder die Errettung kaufen, noch die Rechtschaffenheit verdienen. Die Errettung ist eine Gabe Gottes, und die Rechtschaffenheit ist das natürliche Ergebnis des aus dem Geiste geborenen Lebens eines Sohnes im Königreich. Ihr werdet nicht gerettet, weil ihr ein rechtschaffenes Leben führt; vielmehr führt ihr ein rechtschaffenes Leben, weil ihr schon gerettet seid und die Sohnschaft als eine Gabe Gottes und den Dienst am Königreich als höchstes Entzücken des Lebens auf der Erde erkannt habt. Wenn die Menschen an dieses Evangelium glauben, das eine Offenbarung der Güte Gottes ist, werden sie von selber dazu gelangen, all ihre bewussten Sünden zu bereuen. Die Verwirklichung der Sohnschaft ist mit dem Wunsch zu sündigen unvereinbar. Wer an das Königreich glaubt, hungert nach Rechtschaffenheit und dürstet nach göttlicher Vollkommenheit.“


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