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Die dritte Predigtrundreise

4. Paarweise Aussendung der Apostel

150:4.1

Am nächsten Abend versammelte Jesus seine zwölf Apostel, die Apostel des Johannes und die jüngst eingesetzte Frauengruppe um sich und sagte zu ihnen: „Ihr seht selber, dass die Ernte reich ist, der Arbeiter aber nur wenige sind. Lasst uns deshalb alle den Herrn der Ernte darum bitten, dass er noch mehr Arbeiter auf seine Felder schicke. Während ich hier bleibe, um die jüngeren Lehrer zu unterstützen und zu unterweisen, möchte ich die älteren zu zweit aussenden. Sie sollen rasch durch ganz Galiläa ziehen und überall das Evangelium vom Königreich predigen, solange noch günstige und friedliche Umstände herrschen.“ Darauf bezeichnete er die Apostelpaare, die seinem Wunsch gemäß zusammen losziehen sollten, nämlich: Andreas und Petrus, Jakobus und Johannes Zebedäus, Philipp und Nathanael, Thomas und Matthäus, Jakobus und Judas Alphäus, Simon Zelotes und Judas Iskariot.

150:4.2

Jesus setzte einen Tag fest, an welchem er sich mit den Zwölfen in Nazareth treffen wollte, und sagte beim Abschied: „Geht während dieser Mission in keine nichtjüdische Stadt und auch nicht nach Samaria, sondern geht stattdessen zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Predigt das Evangelium vom Königreich und verkündet die erlösende Wahrheit, dass der Mensch ein Sohn Gottes ist. Denkt daran, dass der Schüler nicht über seinem Lehrer steht und ein Diener nicht größer ist als sein Herr. Es genügt, dass der Schüler seinem Meister gleichkommt und der Diener wie sein Herr wird. Wenn einige es gewagt haben, den Herrn des Hauses einen Verbündeten Beelzebubs zu nennen, wie viel mehr werden sie dessen dann seine Hausgenossen bezichtigen! Aber ihr solltet diese ungläubigen Feinde nicht fürchten. Ich erkläre euch, dass es nichts Verborgenes gibt, was nicht offenbart, und nichts Verstecktes, was nicht bekannt werden würde. Was ich euch im engen Kreis gelehrt habe, das predigt nun mit Weisheit in der Öffentlichkeit. Was ich euch hinter verschlossenen Türen enthüllt habe, das sollt ihr zu gegebener Zeit von den Dächern herab verkünden. Und ich sage euch, meine Freunde und Jünger, fürchtet euch nicht vor denen, die wohl den Körper töten können, aber außerstande sind, die Seele zu zerstören. Setzt euer Vertrauen vielmehr in Ihn, der fähig ist, den Körper bei Kräften zu halten und die Seele zu retten.

150:4.3

Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Pfennig? Und doch erkläre ich, dass Gott keinen von ihnen vergisst. Wisst ihr nicht, dass sogar die Haare auf eurem Kopf gezählt sind? Wohlan denn, fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als eine ganze Schar von Sperlingen. Schämt euch meiner Lehre nicht; geht überall Frieden und guten Willen verkünden, aber täuscht euch nicht – eure Predigt wird nicht immer Frieden zur Folge haben. Ich bin gekommen, um den Frieden auf Erden zu bringen, aber wenn die Menschen mein Geschenk zurückweisen, werden Zwietracht und Aufruhr die Folge sein. Wenn alle Familienmitglieder das Evangelium vom Königreich annehmen, wird in jenem Hause wahrer Friede wohnen; wenn aber einige von ihnen ins Königreich eintreten, während andere das Evangelium ablehnen, kann eine solche Spaltung nur Leid und Trauer hervorrufen. Bemüht euch ernsthaft, die ganze Familie zu retten, damit die Menschen nicht ihre eigenen Familienangehörigen zu Feinden haben. Aber nachdem ihr für jedes Familienmitglied das Äußerste getan habt, erkläre ich, dass des Königreichs nicht wert ist, wer Vater oder Mutter mehr liebt als dieses Evangelium. “

150:4.4

Nach Anhörung dieser Worte machten sich die Zwölf zur Abreise fertig. Und wie der Meister es bestimmt hatte, sahen sie sich bis zum Tage des Treffens mit Jesus und den anderen Jüngern in Nazareth nicht wieder.


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