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Der Universale Vater

7. Geistiger Wert des Persönlichkeitskonzepts

1:7.1

Wenn Jesus von dem „lebendigen Gott“ sprach, bezog er sich auf eine persönliche Gottheit – auf den Vater im Himmel. Die Vorstellung von der Persönlichkeit der Gottheit erleichtert brüderlichen Umgang, begünstigt intelligente Anbetung und fördert erfrischendes Vertrauen. Zwischen nicht-persönlichen Dingen kann es wohl zu Wechselwirkungen, nicht aber zu Kameradschaft kommen. Die Freundschaftsbeziehung zwischen Vater und Sohn wie diejenige zwischen Gott und Mensch kann es nur geben, wenn beide Personen sind. Nur Persönlichkeiten können miteinander Austausch pflegen, obwohl ein derartiger persönlicher Austausch durch die Gegenwart gerade einer solch unpersönlichen Wesenheit wie derjenigen des Gedankenjustierers bedeutend erleichtert werden kann.

1:7.2

Der Mensch gelangt nicht zur Vereinigung mit Gott in der Art eines Wasser­tropfens, der sich mit dem Ozean vereinigt. Der Mensch erreicht göttliche Verei­ni­gung durch fortschreitende wechselseitige geistige Verbindung, durch seinen persönlichen Umgang mit dem persönlichen Gott, durch zunehmendes Erlangen der göttlichen Natur dank intelligenter, aus ganzem Herzen kommender Ausrichtung auf den göttlichen Willen. Solch eine sublime Beziehung kann es nur zwischen Persönlichkeiten geben.

1:7.3

Man kann sich Wahrheit möglicherweise getrennt von Persönlichkeit vorstellen, und die Vorstellung von Schönheit mag es ohne Persönlichkeit geben, aber die Vorstellung von göttlicher Güte ist nur in Verbindung mit Persönlichkeit sinnvoll. Nur eine Person kann lieben und geliebt werden. Auch Schönheit und Wahrheit hätten keine Überlebenschancen, wären sie nicht Attribute eines persönlichen Gottes, eines liebenden Vaters.

1:7.4

Wir können nicht ganz verstehen, wie Gott uranfänglich, unveränderlich, allmächtig und vollkommen sein und gleichzeitig von einem ewig wechselnden und offenbar durch Gesetze beschränkten Universum, von einem sich ent­wickelnden Universum relativer Unvollkommenheiten umgeben sein kann. Aber wir können eine solche Wahrheit aus eigener persönlicher Erfahrung kennen, da wir alle trotz ständiger Veränderung unserer selbst und unserer Umgebung die Identität unserer Persönlichkeit und die Einheit unseres Willens beibehalten.

1:7.5

Weder Mathematik noch Logik oder Philosophie vermögen die allerhöchste Universumsrealität zu erfassen, sondern nur die persönliche Erfahrung in zunehmender Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen eines persönlichen Gottes. Weder Wissenschaft noch Philosophie oder Theologie können Gottes Persönlichkeit bestätigen. Einzig der persönlichen Erfahrung der Glaubenssöhne des himmlischen Vaters kann die tatsächliche geistige Wahrnehmung der Persönlichkeit Gottes gelingen.

1:7.6

Die höheren Konzepte universaler Persönlichkeit umfassen: Identität, Selbst-Bewusstsein, eigenen Willen und die Möglichkeit der Selbst-Offen­barung. Und diese Wesenszüge schließen zudem brüderlichen Austausch mit anderen und ebenbürtigen Persönlichkeiten ein in der Art jener, die in den Persönlichkeitsverbindungen der Paradies-Gottheiten existieren. Und die absolute Einheit dieser Verbindungen ist so vollkommen, dass man die Göttlichkeit an ihrer Unteilbarkeit, an ihrem Einssein erkennt. „Gott, der Herr ist eins.“ Die Unteilbarkeit der Persönlichkeit hindert Gott nicht daran, den sterblichen Menschen seinen Geist zu schenken, damit er in ihren Herzen wohne. Die Unteilbarkeit der Persönlichkeit eines menschlichen Vaters steht der Erzeugung sterblicher Söhne und Töchter nicht im Wege.

1:7.7

Dieses Konzept der Unteilbarkeit zusammen mit dem Konzept von Einheit schließt die Transzendenz von Zeit und Raum durch die Ultimität der Gottheit mit ein; deshalb können weder Raum noch Zeit absolut oder unendlich sein. Der Erste Zentrale Ursprung ist jene Unendlichkeit, die ohne jegliche Einschränkung über allen Verstand, alle Materie und allen Geist hinausgeht.

1:7.8

Die Tatsache der Trinität des Paradieses verletzt die Wahrheit der göttlichen Einheit in keiner Weise. Die drei Persönlichkeiten der Paradies-Gottheit verhalten sich in allen Reaktionen der Universumsrealität und in allen Geschöpfes­beziehungen wie eine einzige. Ebenso wenig verletzt die Existenz dieser drei ewigen Personen die Wahrheit der Unteilbarkeit Gottes. Ich bin mir völlig bewusst, dass ich über keine angemessene Sprache verfüge, um dem sterblichen Verstand zu erklären, in welchem Lichte uns diese Universumsprobleme erscheinen. Aber ihr solltet euch nicht entmutigen lassen; nicht einmal den hohen Persönlichkeiten, die meiner Gruppe von Paradies-Wesen angehören, sind alle diese Dinge völlig klar. Haltet euch stets vor Augen, dass diese tiefen Wahrheiten über die Gottheit sich immer mehr klären werden in dem Maße, wie sich euer Verstand in den aufeinander folgenden Abschnitten des langen Aufstiegs der Sterblichen zum Paradies zunehmend vergeistigt.

1:7.9

[Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber, Mitglied einer Gruppe himmlischer Persönlichkeiten, die von den Ältesten der Tage von Uversa, dem Hauptsitz des siebenten Superuniversums, beauftragt wurden, jene Teile dieser in Gang befindlichen Offenbarung zu überwachen, die von Dingen außerhalb der Grenzen des Lokaluniversums von Nebadon handeln. Mir obliegt die Bürgschaft für die Schriften, welche die Natur und Attribute Gottes zur Darstellung bringen, weil ich die höchste auf irgendeiner bewohnten Welt für eine derartige Aufgabe zur Verfügung stehende Informationsquelle bin. Ich habe als Göttlicher Ratgeber in allen sieben Superuniversen gedient und mich lange in der Mitte aller Dinge, im Paradies, aufgehalten. Viele Male wurde mir das höchste Glück eines Aufenthaltes in der unmittelbaren persönlichen Gegenwart des Universalen Vaters zuteil. Ich schildere die Realität und Wahrheit des Wesens und der Attribute des Vaters mit unanfechtbarer Autorität; ich weiß, wovon ich spreche.]


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