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Realitätsebenen des Universums

6. Absolute oder Integration der sechsten Phase

106:6.1

Das gegenwärtige Potential des Großen Universums ist kaum absolut, wenngleich es wohl beinah-ultim ist, und wir halten das Zustandekommen einer vollen Offenbarung absoluter Bedeutungswerte im Rahmen eines subabsoluten Kosmos für unmöglich. Wir stoßen deshalb auf beträchtliche Schwierigkeiten bei dem Versuch, uns einen vollständigen Ausdruck der unbeschränkten Möglichkeiten der drei Absoluten vorzustellen oder uns sogar ein Bild zu machen von der erfahrungsmäßigen Personifizierung des Absoluten Gottes auf der jetzt unpersönlichen Ebene des Gottheits-Absoluten.

106:6.2

Der Raum des Alluniversums scheint ein angemessener Rahmen zu sein für die Verwirklichung des Supremen Wesens, für das Entstehen und volle Funktionieren der Ultimen Trinität, für die Eventuierung des Ultimen Gottes und sogar für den Beginn der Absoluten Trinität. Aber unsere Vorstellungen von einem vollen Funktionieren dieser zweiten erfahrungsmäßigen Trinität scheinen sogar etwas zu beinhalten, was jenseits des unermesslichen Alluniversums liegt.

106:6.3

Wenn wir ein Kosmos-Unendliches annehmen – einen unbegrenzbaren, noch über das Alluniversum hinausgreifenden Kosmos – und wenn wir uns vorstellen, dass sich die finalen Entwicklungen der Absoluten Trinität auf einem solch überultimen Schauplatz abspielen werden, dann wird es möglich zu mutmaßen, dass die vollendete Funktion der Absoluten Trinität ihren finalen Ausdruck in den Schöpfungen der Unendlichkeit finden und die absolute Verwirklichung aller Potentiale vollziehen wird. Die Integrierung und Assoziierung immer größerer Segmente der Realität wird sich dem absoluten Zustand in dem Maße nähern, wie sie die gesamte in den solcherweise einbezogenen Segmenten enthaltene Realität umfasst.

106:6.4

Anders ausgedrückt: Die Absolute Trinität ist, wie ihr Name es andeutet, wirklich absolut in ihrer totalen Funktion. Wir wissen nicht, wie eine absolute Funktion einen totalen Ausdruck erreichen kann, während ihre Grundlage eigenschaftsbegabt, begrenzt oder anderswie beschränkt ist. Deshalb müssen wir annehmen, dass jede derartige totale Funktion (potentiell) durch nichts bedingt wird. Und es schiene auch, dass das durch nichts Bedingte ebenfalls unbegrenzt wäre, wenigstens von einem qualitativen Standpunkt aus, obwohl wir, was die quantitativen Beziehungen betrifft, weniger sicher sind.

106:6.5

Einer Sache hingegen sind wir gewiss: Während die existentielle Paradies-Trinität unendlich und die erfahrungsmäßige Ultime Trinität unterunendlich sind, ist die Absolute Trinität nicht so einfach einzuordnen. Obwohl ihrer Entstehung und ihrem Wesen nach erfahrungsmäßig, berührt sie eindeutig die existentiellen Absoluten der Potentialität.

106:6.6

Auch wenn es dem menschlichen Verstand kaum zuträglich ist, solch weit entfernte und übermenschliche Konzepte begreifen zu wollen, möchten wir dennoch den Gedanken vorschlagen, dass das ewige Wirken der absoluten Trinität in einer Art Teilhabe der Absoluten der Potentialität an der Erfahrungswelt seinen Höhepunkt findet. Das schiene eine vernünftige Folgerung zu sein, was das Universale Absolute anbelangt, wenn auch nicht für das Eigenschaftslose Absolute; wenigstens wissen wir, dass das Universale Absolute nicht nur statisch und potentiell, sondern auch assoziativ ist im vollen Gottheits-Verständnis dieser Begriffe. Aber was die vorstellbaren Göttlichkeits- und Persönlichkeitswerte betrifft, setzen diese mutmaßlichen Ereignisse die Personifizierung des Gottheits-Absoluten und das Erscheinen jener überpersönlichen Werte und ultrapersönlichen Bedeutungen voraus, die im Wesen der Persönlichkeitsvollendung des Absoluten Gottes liegen – der dritten und letzten der erfahrungsmäßigen Gottheiten.


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