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Evolution des Gotteskonzeptes bei den Hebräern

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DIE geistigen Führer der Hebräer taten, was keinen anderen vor ihnen je gelungen war – sie nahmen ihrem Gotteskonzept die menschlichen Züge, ohne es indessen in eine nur Philosophen verständliche Gott­heitsabstraktion zu verwandeln. Auch gewöhnliche Leute waren imstande, dieses gereifte Konzept Jahves als eines Vaters – wenn auch nicht des Einzelnen, so doch wenigstens der Rasse – zu erfassen.

97:0.2

Obwohl das Konzept der Persönlichkeit Gottes in den Tagen Melchisedeks zu Salem klar gelehrt worden war, lebte es zur Zeit der Flucht aus Ägypten unbestimmt und verschwommen fort und entwickelte sich im hebräischen Denken von Generation zu Generation nur allmählich als Antwort auf die Lehrtätigkeit der geistigen Führer. Die Wahrnehmung der Persönlichkeit Jahves war in ihrer steten Entwicklung viel kontinuierlicher als die vieler anderer Gottheitsattribute. Von Moses bis Maleachi fand im hebräischen Gemüt ein fast ununterbrochenes Wachstum der Idee von der Persönlichkeit Gottes statt, und dieses Konzept wurde schließlich in Jesu Lehren über den Vater im Himmel gesteigert und verherrlicht.


 
 
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Das Urantia Buch