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Anditische Expansion im Abendland

5. Die Eroberung Nordeuropas durch die Anditen

80:5.1

Die Stämme Nordeuropas wurden durch den unablässigen Zustrom von Mesopotamiern, die die Gegenden Turkestans und Südrusslands durchwandert hatten, ständig verstärkt und biologisch gehoben, und als die letzten anditischen Reiterwellen über Europa hinwegfegten, gab es in dieser Gegend schon mehr Menschen mit anditischem Erbe als in der ganzen übrigen Welt.

80:5.2

Dreitausend Jahre lang befand sich das militärische Hauptquartier der nördlichen Anditen in Dänemark. Von diesem zentralen Punkt aus wurden die aufeinander folgenden Eroberungswellen ausgelöst, wobei das anditische Element immer schwächer und das weiße immer stärker wurde, als sich mit dem Verstreichen der Jahrhunderte ein endgültiges Verschmelzen der mesopotamischen Eroberer mit den eroberten Völkern einstellte.

80:5.3

Während die blauen Menschen im Norden absorbiert worden waren und im Süden schließlich dem Ansturm der einfallenden weißen Reiter unterlegen waren, stießen die vorrückenden Stämme der gemischten weißen Rasse auf den hartnäckigen und anhaltenden Widerstand der Cromagnons; aber ihre höhere Intelligenz und ständig zunehmenden biologischen Reserven befähigten sie, die ältere Rasse völlig zum Verschwinden zu bringen.

80:5.4

Die entscheidenden Schlachten zwischen den weißen und blauen Menschen wurden im Tal der Somme geschlagen. Hier setzte die Blüte der blauen Rasse den südwärts strebenden Anditen erbitterten Widerstand entgegen, und über fünfhundert Jahre lang verteidigten diese Cromagnoiden ihre Stammlande mit Erfolg, bevor sie der überlegenen Militärstrategie der weißen Eindringlinge unterlagen. Thor, der siegreiche Befehlshaber der Armeen des Nordens in der letzten Schlacht an der Somme, wurde der Held der nördlichen weißen Stämme und später von einigen von ihnen als ein Gott verehrt.

80:5.5

Die Bollwerke der blauen Menschen, die sich am längsten halten konnten, befanden sich in Südfrankreich, aber der letzte große militärische Widerstand wurde an der Somme gebrochen. Danach geschah die Eroberung über Handelsdurchdringung, Bevölkerungsdruck längs der Flüsse und fortlaufende Heiraten mit den höheren blauen Menschen bei gleichzeitiger gnadenloser Ausrottung der niedrigeren.

80:5.6

Wenn der Stammesrat der anditischen Ältesten einen niedrigeren Gefangenen für untauglich befunden hatte, wurde dieser in einer umständlichen Zeremonie den Schamanen-Priestern übergeben, die ihn zum Fluss geleiteten und ihn mit den Riten der Einweihung in die „glückseligen Jagdgründe“ – Tod durch Ertränken – versahen. Auf diese Weise rotteten die weißen Eroberer Europas alle unterwegs angetroffenen Volksgruppen aus, die sie sich nicht rasch einverleibten, und so nahm der blaue Mensch ein Ende – ein rasches Ende.

80:5.7

Die cromagnoiden blauen Menschen bildeten die biologische Grundlage der modernen europäischen Rassen, aber sie haben nur in ihrer Absorbierung durch die späteren männlichen Eroberer ihrer Stammlande weitergelebt. Das blaue Erbe lieferte den weißen Rassen Europas manche robuste Charakterzüge und viel physische Kraft, aber Humor und Imagination der gemischten europäischen Völker stammen von den Anditen. Diese anditisch-blaue Verschmelzung, aus der die nördlichen weißen Rassen hervorgingen, bewirkte ein augenblickliches Absinken der anditischen Zivilisation, eine Verzögerung vorübergehender Natur. Schließlich kam die latente Superiorität dieser nördlichen Barbaren an den Tag und gipfelte in der heutigen europäischen Zivilisation.

80:5.8

Um 5000 v. Chr. beherrschten die sich entwickelnden weißen Rassen ganz Nord­europa einschließlich Norddeutschlands, Nordfrankreichs und der Britischen Inseln. Mitteleuropa befand sich eine Zeitlang in der Hand der blauen Menschen und der rundköpfigen Andoniten. Letztere bewohnten hauptsächlich das Donautal und wurden von den Anditen nie völlig verdrängt.


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