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Der Garten Eden

5. Der Garten-Wohnsitz

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Im Zentrum der edenischen Halbinsel erhob sich der auserlesene Steintempel des Universalen Vaters, der heilige Schrein des Gartens. Nördlich davon wurde das administrative Hauptquartier errichtet; dem Süden zu wurden die Häuser für die Arbeiter und ihre Familien gebaut; im Westen wurden Grundstücke für die geplanten Schulen des Erziehungswesens des erwarteten Sohnes vorgesehen, während im „Osten Edens“ die Wohnhäuser für den versprochenen Sohn und seine unmittelbaren Nachkommen gebaut wurden. Die Baupläne für Eden sahen Heime und reichlich Land für eine Million menschlicher Wesen vor.

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Obwohl der Garten zum Zeitpunkt der Ankunft Adams nur zu einem Viertel ausgeführt war, besaß er bereits Tausende von Kilometern Bewässer­ungsgräben und über zwanzigtausend Kilometer gepflasterter Pfade und Straßen. Es gab in den verschiedenen Sektoren etwas mehr als fünftausend Backsteingebäude und Bäume und Pflanzen ohne Zahl. Sieben war die höchste Zahl von zu einer Gruppe zusammengeschlossenen Häusern im Park. Und obwohl die Gebäude des Gartens einfach waren, waren sie doch höchst künstlerisch. Die Straßen und Pfade waren gut gebaut und die Landschaftsgestaltung war auserlesen.

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Die sanitären Einrichtungen des Gartens waren allem, was bis dahin auf Urantia versucht worden war, weit voraus. Das Trinkwasser Edens wurde durch die strenge Einhaltung der die Bewahrung seiner Reinheit bezweckenden hygienischen Bestimmungen gesund gehalten. In diesen frühen Zeiten entstanden aus der Vernachlässigung dieser Regeln viele Unannehmlichkeiten, aber Van prägte seinen Mitarbeitern allmählich ganz tief ein, wie wichtig es war, nichts in das Wasserreservoir des Gartens fallen zu lassen.

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Vor der späteren Erstellung eines Abwassersystems pflegten die Edeniten allen Abfall und alles faulende Material gewissenhaft zu vergraben. Amadons Aufseher machten jeden Tag die Runde, um mögliche Krankheitsursachen aufzuspüren. Die Urantianer wurden sich erst wieder im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert der Wichtigkeit bewusst, menschlichen Krankheiten vorzubeugen. Noch vor dem Zusammenbruch der adamischen Herrschaft war ein aus einer abgedeckten Backsteinleitung bestehendes Abwassersystem gebaut worden, das unter den Mauern hinausführte und sich etwa anderthalb Kilometer jenseits der äußeren, kleineren Mauer in den Fluss Eden entleerte.

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Zur Zeit von Adams Ankunft wuchsen in Eden die meisten Pflanzen dieser Erdengegend. Viele Früchte, Getreidepflanzen und Nüsse waren bereits stark verbessert worden. Viele heutige Gemüse und Getreidepflanzen wurden zuerst hier gezüchtet, aber der Welt sind in der Folgezeit Dutzende von essbaren Pflanzenarten abhanden gekommen.

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Etwa fünf Prozent des Gartens wurden nach hochkünstlichen Methoden bestellt, fünfzehn Prozent waren teilweise bebaut, während der Rest bis zu Adams Ankunft in einem mehr oder weniger natürlichen Zustand belassen wurde, weil man es für das Beste hielt, ihm die Vollendung des Gartens nach seinen eigenen Ideen zu überlassen.

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In dieser Weise wurde der Garten Eden für den Empfang des versprochenen Adams und seiner Gefährtin vorbereitet. Und dieser Garten hätte auch einer Welt unter vervollkommneter Verwaltung und normaler Kontrolle alle Ehre gemacht. Adam und Eva waren mit der allgemeinen Anlage Edens sehr zufrieden, indessen nahmen sie an der Einrichtung ihres eigenen persönlichen Wohnhauses viele Änderungen vor.

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Auch wenn die Verschönerungsarbeiten zur Zeit von Adams Ankunft noch nicht abgeschlossen waren, war der Ort bereits ein Juwel an botanischer Schönheit; und in der frühen Zeit von Adams Aufenthalt in Eden nahm der ganze Garten neue Gestalt und neue Ausmaße an Schönheit und Erhabenheit an. Nie vor oder nach dieser Zeit hat Urantia eine derart wunderbare und verschwenderische Schau von Garten- und Ackerbau beherbergt.


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