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Die bewohnten Welten

5. Die planetarischen Serien der Sterblichen

49:5.1

Es wird einigermaßen schwierig sein, von den planetarischen Serien der Sterblichen eine zutreffende Beschreibung zu geben, weil ihr so wenig über sie wisst und es sie in so vielen Variationen gibt. Man kann die sterblichen Geschöpfe indessen von zahlreichen Gesichtspunkten aus studieren, unter welchen sich folgende befinden:

49:5.2

1. Anpassung an das planetarische Umfeld.

49:5.3

2. Hirntypen-Reihe.

49:5.4

3. Geistempfänglichkeits-Reihe.

49:5.5

4. Planetarische Epochen der Sterblichen.

49:5.6

5. Serien verwandter Geschöpfe.

49:5.7

6. Serie mit Justiererfusion.

49:5.8

7. Techniken der Erdenflucht.

49:5.9

Die bewohnten Sphären der sieben Superuniversen sind von Sterblichen bevölkert, die sich gleichzeitig in eine oder mehrere Kategorien jeder dieser sieben allgemeinen Klassen evolutionären Geschöpfeslebens einordnen lassen. Aber sogar diese allgemeinen Klassifikationen erlauben nicht, Wesen wie die Midsoniter oder bestimmte andere Formen intelligenten Lebens unterzubringen. So wie die bewohnten Welten in diesen Beschreibungen dargestellt werden, sind sie von evolutionären sterblichen Wesen bevölkert, aber es gibt noch andere Formen des Lebens.

49:5.10

1. Anpassung an das planetarische Umfeld. Vom Standpunkt der Anpassung des Geschöpfeslebens an die planetarische Umwelt gibt es drei allgemeine Gruppen bewohnter Welten: die Gruppe normaler Anpassung, die Gruppe radikaler Anpassung und die experimentelle Gruppe.

49:5.11

Normale Anpassungen an planetarische Bedingungen folgen den vorgängig betrachteten allgemeinen physischen Urmustern. Die Welten der Nicht­atmer sind typische Vertreter radikaler oder extremer Anpassung, aber diese Gruppe umfasst auch noch andere Typen. Experimentelle Welten bieten im Allgemeinen ideale Vor­aussetzungen für die typischen Lebensformen, und auf diesen Dezimalplaneten versuchen die Lebensbringer, segensreiche Variationen der gängigen Lebensentwürfe hervorzubringen. Da eure Welt ein Experi­men­tierplanet ist, unterscheidet sie sich ganz ausgesprochen von ihren Schwester­sphären in Satania; auf Urantia sind viele Lebensformen erschienen, die man anderswo nicht findet; andererseits sind viele gewöhnliche Arten von eurem Planeten abwesend.

49:5.12

Im Universum von Nebadon werden alle Welten mit modifiziertem Leben in einer Serie zusammengefasst und bilden einen Spezialbereich der Universumsangelegenheiten, dem eigens bestellte Administratoren ihre Aufmerksamkeit schenken; und all diese Experimentierwelten werden periodisch durch ein Korps von universellen Leitern inspiziert, deren Oberhaupt der in Satania als Tabamantia bekannte Finalistenveteran ist.

49:5.13

2. Hirntypen-Reihe. Die hervorstechende physische Gleichförmigkeit der Sterblichen ist das Hirn-Nerven-System; trotzdem gibt es drei grundlegende Beschaffenheiten des Hirnmechanismus: den Ein-, den Zwei- und den Dreihirntypus. Die Urantianer gehören zum Zweihirntyp, der um ein Geringes einfallsreicher, abenteuerlustiger und philosophischer als die einhirnigen Sterblichen ist, aber etwas weniger geistig, ethisch und andachtsvoll als die dreihirnigen Ordnungen. Diese Hirnunterschiede charakterisieren sogar schon die vormenschlichen tierischen Existenzen.

49:5.14

Ausgehend vom Zwei-Hemisphären-Typus der urantianischen Großhirn­rinde könnt ihr durch Analogie etwas vom einhirnigen Typus erfassen. Das dritte Hirn der dreihirnigen Ordnungen stellt man sich am besten als eine Weiterentwicklung eures niedrigeren oder rudimentären Kleinhirns vor, das nun so weit ausgebildet ist, dass es hauptsächlich die Kontrolle der physischen Aktivitäten übernehmen kann, womit es die beiden überlagerten Hirne für höhere Beschäftigungen frei lässt: das eine für intellektuelle Funktionen und das andere für die den Gedankenjustierer widerspiegelnden geistigen Aktivitäten.

49:5.15

Während die irdischen Leistungen der einhirnigen Rassen im Vergleich zu den zweihirnigen Ordnungen leicht begrenzt sind, können die älteren Planeten der dreihirnigen Gruppe Zivilisationen vorweisen, die die Urantianer in Staunen versetzen würden; und der Vergleich mit ihnen müsste für sie etwas beschämend ausfallen. Was mechanische Entwicklung und materielle Zivilisation und sogar auch intellektuellen Fortschritt anbelangt, sind die Welten zweihirniger Sterblicher fähig, mit den Dreihirn-Sphären gleichzuziehen. Aber an höherer Verstandesbeherrschung und Entwicklung intellektueller und geistiger Entsprechungen seid ihr ihnen etwas unterlegen.

49:5.16

All solche vergleichenden Einstufungen, die sich auf den intellektuellen Fortschritt oder die geistigen Leistungen einer Welt oder Weltengruppe beziehen, sollten billigerweise das planetarische Alter mitberücksichtigen; denn vieles, sehr vieles hängt vom Alter, von der Hilfe der biologischen Veredler und von den späteren Missionen der verschiedenen Ordnungen göttlicher Söhne ab.

49:5.17

Obwohl die dreihirnigen Völker einer etwas höheren planetarischen Entwick­lung als die ein- oder zweihirnigen Ordnungen fähig sind, besitzen alle denselben Typ von Lebensplasma und gehen ihren planetarischen Aktivitäten in sehr ähnlicher Weise nach, weitgehend so wie die menschlichen Wesen Urantias. Diese drei Typen von Sterblichen sind über die Welten der Lokalsysteme verstreut. In der Mehrzahl der Fälle hatten die planetarischen Bedingungen sehr wenig mit den Entscheidungen der Lebensbringer zu tun, als sie diese abweichenden Ordnungen Sterblicher auf den verschiedenen Welten in Aussicht nahmen; es ist ein Vorrecht der Lebensbringer, in dieser Weise zu planen und zu realisieren.

49:5.18

Die drei Ordnungen sind einander in der aufsteigenden Laufbahn gleichgestellt. Jede muss über dieselben intellektuellen Stufen der Entwicklung gehen und jede muss im Vorrücken dieselben geistigen Prüfungen bestehen. System-Verwaltung und Konstellations-Oberaufsicht dieser verschiedenen Welten sind durchweg frei von Benachteiligung; sogar die unter den Planetarischen Fürsten geltenden Ordnungen sind identisch.

49:5.19

3. Geistempfänglichkeits-Reihe. Was den Kontakt mit geistigen Dingen betrifft, gibt es drei Gruppen von Verstandesmodellen. Diese Einteilung bezieht sich nicht auf die ein-, zwei- und dreihirnigen Ordnungen Sterblicher; sie bezieht sich hauptsächlich auf die Chemie der Drüsen, im Spezielleren auf die Organisation bestimmter Drüsen, die mit der Hypophyse verglichen werden können. Auf einigen Welten haben die Rassen eine Drüse, auf anderen zwei – wie die Urantianer – während die Rassen auf wieder anderen Sphären drei von diesen einzigartigen Körperchen besitzen. Angeborene Vorstellungskraft und geistige Empfänglichkeit werden durch diese unterschiedliche chemische Ausstattung eindeutig beeinflusst.

49:5.20

Von den Geistempfänglichkeitstypen gehören fünfundsechzig Prozent zu der zweiten Gruppe wie die Rassen Urantias. Zwölf Prozent gehören dem ersten, von Natur aus weniger empfänglichen Typ an, wohingegen dreiundzwanzig Prozent während des irdischen Lebens größere geistige Neigungen zeigen. Aber solche Unterschiede überleben den natürlichen Tod nicht; all diese rassischen Verschiedenheiten betreffen nur das inkarnierte Leben.

49:5.21

4. Planetarische Epochen der Sterblichen. Diese Klassifizierung berücksichtigt die Abfolge der zeitlichen Dispensationen in ihrer Auswirkung auf den irdischen Status des Menschen und seine Empfänglichkeit für himmlische Zuwendung.

49:5.22

Das Leben wird auf den Planeten durch die Lebensbringer ausgelöst, die seine Entwicklung bis einige Zeit nach dem evolutionären Erscheinen des sterblichen Menschen überwachen. Bevor die Lebensbringer einen Planeten verlassen, setzen sie als Herrscher der Welt in aller Form einen Planetarischen Fürsten ein. Mit diesem Gebieter trifft auch ein vollzähliger Stab untergeordneter Hilfskräfte und dienender Helfer ein, und das erste Gericht über die Lebenden und die Toten fällt zeitlich mit dieser Ankunft zusammen.

49:5.23

Mit der allmählichen Bildung menschlicher Gruppierungen gelingt es dem Planetarischen Fürsten, die menschliche Zivilisation einzuweihen und die menschliche Gesellschaft zu fokussieren. Eure durcheinander geratene Welt gibt kein Kriterium für die frühen Tage der Herrschaft eines Planetarischen Fürsten ab, denn es geschah kurz nach dem Beginn einer solchen Verwaltung auf Urantia, dass euer Planetarischer Fürst Caligastia sich auf die Seite des rebellischen Systemsouveräns Luzifer schlug. Seit damals befindet sich euer Planet stets auf stürmischem Kurs.

49:5.24

Auf einer normalen evolutionären Welt erreicht der rassische Fortschritt während der Herrschaft des Planetarischen Fürsten seinen natürlichen biologischen Höhepunkt, und kurz danach entsendet der Systemsouverän einen Materiellen Sohn und eine Materielle Tochter auf den Planeten. Diese importierten Wesen dienen als biologische Veredler; ihre Verfehlung auf Urantia hat eure planetarische Geschichte noch mehr kompliziert.

49:5.25

Wenn intellektueller und ethischer Fortschritt einer menschlichen Rasse die Grenze evolutionärer Entwicklung erreicht haben, trifft ein Avonal-Sohn aus dem Paradies auf Richtermission ein; und noch später, wenn der geistige Status einer solchen Welt sich seiner Grenze natürlicher Leistung nähert, wird der Planet von einem Paradies-Sohn der Selbsthingabe besucht. Die Hauptmission eines Sohnes der Selbsthingabe ist es, den planetarischen Status festzulegen, den Geist der Wahrheit zur Erfüllung seiner planetarischen Funktion freizulassen und so das allgemeine Kommen der Gedankenjustierer zu veranlassen.

49:5.26

Und hierin macht Urantia wiederum eine Ausnahme: Auf eurer Welt hat es nie eine Richtermission gegeben, noch gehörte euer Sohn der Selbsthingabe der Ord­nung der Avonale an; eurem Planeten widerfuhr die außerordentliche Ehre, zur mens­­chlichen Heimatwelt des Souveränen Sohnes Michael von Nebadon zu werden.

49:5.27

Der Dienst all der aufeinander folgenden Ordnungen göttlicher Söhne hat zur Folge, dass die bewohnten Welten und ihre vorrückenden Rassen sich dem Höhepunkt der planetarischen Evolution zu nähern beginnen. Solche Welten werden reif für die krönende Mission, für die Ankunft der Lehrersöhne der Trinität. Diese Epoche der Lehrersöhne ist die Vorhalle zum endgültigen planetarischen Zeitalter – dem evolutionären Idealstaat – zum Zeitalter des Lichts und Lebens.

49:5.28

Dieser Klassifizierung der menschlichen Wesen werden wir in einer der nächsten Schriften besondere Aufmerksamkeit schenken.

49:5.29

5. Serien verwandter Geschöpfe. Die Planeten sind nicht nur vertikal in Sy­stemen, Konstellationen usw. organisiert, sondern die Universumsverwaltung sorgt auch für horizontale Gruppierungen nach Typen, Serien und anderen Beziehungen. Diese laterale Verwaltung des Universums betrifft im Spezielleren die Koordination von Aktivitäten verwandter Natur, die unabhängig voneinander auf verschiedenen Sphären vorangetrieben werden. Diese verwandten Klassen von Universumsgeschöpfen werden periodisch durch ein gemischtes Korps von hohen Persönlichkeiten inspiziert, die von Finalisten mit langer Erfahrung geleitet werden.

49:5.30

Diese Verwandtschaftsfaktoren bekunden sich auf allen Ebenen, denn Ver­wandt­s­chaftsserien bestehen sowohl unter nichtmenschlichen Persönlich­keiten als auch unter sterblichen Geschöpfen – und sogar zwischen menschlichen und übermenschlichen Ordnungen. Die intelligenten Wesen sind vertikal in zwölf großen Gruppen mit jeweils sieben Hauptabteilungen miteinander verbunden. Die Koordination dieser auf einzigartige Weise miteinander verknüpften Gruppen von Lebewesen wird wahrscheinlich durch eine nicht völlig verstandene Technik des Supremen Wesens bewerkstelligt.

49:5.31

6. Serie mit Justiererfusion. Die geistige Klassifizierung oder Einordnung aller Sterblichen während ihrer der Fusion vorangehenden Erfahrung wird gänzlich von der Beziehung des Persönlichkeitsstatus zum innewohnenden Unergründlichen Mentor bestimmt. Fast neunzig Prozent der bewohnten Welten Nebadons sind von Sterblichen mit Justiererfusion bevölkert im Gegensatz zu einem nahe gelegenen Universum, wo kaum mehr als die Hälfte der Welten Wesen beherbergen, die von Justierern bewohnte Anwärter auf die ewige Fusion sind.

49:5.32

7. Techniken der Erdenflucht. Grundsätzlich gibt es nur einen Weg, auf dem individuelles menschliches Leben auf den bewohnten Welten seinen Anfang nehmen kann, nämlich durch Geschöpfeszeugung und natürliche Geburt; hingegen gibt es zahlreiche Techniken, durch welche der Mensch seinem irdischen Status entrinnen und Anschluss an den sich nach innen bewegenden Strom der Aufsteiger zum Paradies finden kann.


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