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Energie – Verstand und Materie

7. Atomare Materie

42:7.1

Die Bildung aller Materie geschieht nach Art des Sonnensystems. Im Zentrum jedes winzigen Energieuniversums befindet sich eine relativ stabile, vergleichsweise stationäre Kernportion materieller Existenz. Diese zentrale Einheit ist mit einer dreifachen Manifestationsmöglichkeit begabt. Um dieses Energiezentrum herum wirbeln in endloser Fülle, aber auf fluktuierenden Bahnen, die Energieeinheiten, die man entfernt mit den Planeten vergleichen kann, die die Sonne irgendeiner stellaren Gruppe wie derjenigen eures eigenen Sonnensystems umringen.

42:7.2

Innerhalb des Atoms steht den Elektronen zur Umkreisung des zentralen Protons vergleichsweise ungefähr derselbe Raum zur Verfügung wie den Planeten zur Umkreisung der Sonne im Raum des Sonnensystems. Wenn man die tatsächlichen Größen vergleicht, stellt man zwischen dem Atomkern und der innersten elektronischen Kreisbahn den gleichen relativen Abstand fest wie zwischen eurer Sonne und Merkur, dem innersten Planeten.

42:7.3

Die axialen Rotationen der Elektronen und ihre Umlaufgeschwindigkeiten um den Atomkern übersteigen beide menschliches Vorstellungsvermögen, ganz zu schweigen von den Geschwindigkeiten der sie bildenden Ultimatonen. Die positiven Radiumpartikel entfliegen mit einer Geschwindigkeit von sechzehntausend Kilometern pro Stunde in den Raum, während die negativen Teilchen nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen.

42:7.4

Die Lokaluniversen haben eine dezimale Struktur. Es gibt in einem dualen Universum genau einhundert unterscheidbare atomare Materialisierungen der Raum­energie; das ist die höchstmögliche Organisation der Materie in Nebadon. Diese einhundert Materieformen bilden eine regelmäßige Serie, in der sich von einem bis zu einhundert Elektronen um einen zentralen und relativ kompakten Kern drehen. Es ist diese geordnete und verlässliche Verbindung von verschiedenen Energien, welche die Materie bildet.

42:7.5

Nicht auf jeder Welt wird man an der Oberfläche hundert erkennbare Elemente finden, aber irgendwo sind sie anwesend, waren anwesend oder stehen in einem Evolutionsprozess. Die den Ursprung und die spätere Entwicklung eines Planeten begleitenden Bedingungen entscheiden darüber, wie viele von den hundert atomaren Typen man wird beobachten können. An der Oberfläche vieler Welten findet man die schwereren Atome nicht. Auch auf Urantia haben die schwereren bekannten Elemente die Tendenz auseinander zu brechen, wie es am Verhalten des Radiums veranschaulicht wird.

42:7.6

Die Stabilität eines Atoms hängt von der Zahl der elektrisch inaktiven Neutronen im Zentralkörper ab. Das chemische Verhalten beruht einzig auf der Aktivität der frei kreisenden Elektronen.

42:7.7

Es ist in Orvonton nie möglich gewesen, in einem einzigen atomaren System auf natürliche Weise mehr als einhundert kreisende Elektronen zu versammeln. Jedes Mal, wenn künstlich hundertundeines in das Orbitalfeld eingeführt wurde, war das Ergebnis die beinahe augenblickliche Sprengung des zentralen Protons unter wildem Zerstieben der Elektronen und anderer befreiter Energien.

42:7.8

Obwohl die Atome von einem bis hundert umlaufende Elektronen enthalten können, umkreisen nur die äußersten zehn Elektronen der größeren Atome den zentralen Kern als deutlich unterschiedene, getrennte Körper und laufen unversehrt und kompakt auf eindeutigen, genau bestimmten Bahnen. Es ist schwierig, die dreißig in nächster Nähe des Zentrums kreisenden Elektronen als getrennte und organisierte Körper wahrzunehmen und zu beobachten. Derselbe Verteilungsschlüssel elektronischen Verhaltens bezüglich der Kernnähe gilt für alle Atome, wie groß auch immer die Zahl der in ihnen vorhandenen Elektronen sein mag. Je mehr man sich dem Kern nähert, umso weniger elektronische Individualität gibt es. Das wellenartige energetische Ausgreifen eines Elektrons kann sich über die Gesamtheit der engeren atomaren Umlaufbahnen erstrecken; das trifft insbesondere auf die dem Kern zunächst liegenden Elektronen zu.

42:7.9

Die dreißig zuinnerst kreisenden Elektronen besitzen Individualität, aber ihre Energiesysteme haben die Tendenz, sich miteinander zu vermengen durch Übergreifen von Elektron auf Elektron und beinah von Orbitalbahn auf Orbital­bahn. Die nächsten dreißig Elektronen bilden die zweite Familie oder Energiezone und besitzen zunehmende Individualität. Es sind Materiekörper, die über die ihnen beigegebenen Energiesysteme eine vollständigere Kontrolle ausüben. Die nächsten dreißig Elektronen, die dritte Energiezone, sind noch indivi­­dualisierter und kreisen auf deutlicheren und bestimmteren Bahnen. Die letzten zehn Elektronen, die nur in den zehn schwersten Elementen anwesend sind, sind mit der Würde der Unabhängigkeit ausgestattet und deshalb fähig, der Kontrolle des Mutterkerns mehr oder weniger frei zu entgehen. Schon bei geringsten Temperatur- und Druckschwankungen entziehen sich die Mitglieder dieser vierten, äußersten Elektronengruppe dem Griff des zentralen Kerns, wie es der spontane Zerfall des Uraniums und verwandter Elemente veranschaulicht.

42:7.10

Die ersten siebenundzwanzig Atome, die ein bis siebenundzwanzig umlaufende Elektronen besitzen, sind leichter verständlich als die übrigen. Von achtundzwanzig an aufwärts begegnen wir immer mehr der Unvorhersehbarkeit der vermuteten Gegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten. Aber ein Teil dieser elektronischen Unberechenbarkeit ist auf die verschiedenen axialen Rota­tionsgeschwindigkeiten der Ultimatonen und ihrer unerklärten Neigung, sich zusammenzuklumpen, zurückzuführen. Auch andere Einflüsse – physische, elektrische, magnetische und gravitationelle – bewirken wechselndes elektronisches Verhalten. Deshalb kann man, was die Vorhersage betrifft, die Atome mit Personen vergleichen. Statistiker können Gesetze verkünden, die wohl für eine große Zahl von Atomen oder Personen Gültigkeit haben, nicht aber für ein Einzelatom oder eine Einzelperson.


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