◄ 42:10
Schrift 42
42:12 ►

Energie – Verstand und Materie

11. Universumsmechanismen

42:11.1

Bei der Bewertung und Würdigung des Verstandes sollte man sich daran erinnern, dass das Universum weder mechanisch noch magisch ist; es ist eine Schöpfung des Verstandes und ein Gesetzen gehorchender Mechanismus. Aber obwohl es so aussieht, als wirkten die Naturgesetze bei ihrer praktischen Anwendung in den doppelten Bereichen des Physischen und des Geistigen, sind sie in Wirklichkeit eins. Der Erste Zentrale Ursprung ist die uranfängliche Ursache aller Materialisierung und zugleich der erste und finale Vater aller Geistwesen. Persönlich erscheint der Paradies-Vater in den außerhavonischen Universen nur als reine Energie und als reiner Geist – in den Gedankenjustierern und anderen ähnlichen Fragmentierungen.

42:11.2

Die gesamte Schöpfung wird nicht gänzlich von Mechanismen beherrscht; das Universum der Universen in seiner Totalität ist vom Verstand geplant und vom Verstand erschaffen worden und wird vom Verstand verwaltet. Aber der göttliche Mechanismus des Universums der Universen ist viel zu vollkommen, als dass die wissenschaftlichen Methoden des endlichen menschlichen Verstandes darin auch nur eine Spur von der Beherrschung durch den unendlichen Verstand wahrnehmen könnten. Denn dieser erschaffende, überwachende und stützende Verstand ist weder materieller Verstand noch Geschöpfesverstand; es ist Geist-Verstand, der auf Schöp­ferebenen göttlicher Realität und von dort aus wirkt.

42:11.3

Das Geschick, in den Universumsmechanismen Verstand wahrzunehmen und zu entdecken, hängt völlig vom Geschick, vom Horizont und von der Fähigkeit des forschenden Verstandes ab, der solche Beobachtungen anstellt. Der Verstand von Zeit und Raum, hervorgegangen aus den Energien von Zeit und Raum, ist den Mechanismen von Zeit und Raum unterworfen.

42:11.4

Bewegung und universelle Gravitation sind Zwillingsaspekte des unpersönlichen Zeit-Raum-Mechanismus des Universums der Universen. Die Ebenen gravitationeller Antwort für Geist, Verstand und Materie sind ganz und gar zeitunabhängig, aber nur wahre Geistebenen der Realität sind vom Raum unabhängig (nichträumlich). Die höheren Verstandesebenen des Universums – die Ebenen vergeistigten Verstandes – können auch nichträumlich sein, aber die Ebenen des materiellen Verstandes wie z. B. des menschlichen sprechen auf die Wechselwirkungen der universellen Gravitation an und verlieren diese Reaktion nur nach Maßgabe der Identifikation mit dem Geiste. Ebenen geistiger Realität nimmt man an ihrem geistigen Gehalt wahr, und Geistigkeit in Zeit und Raum verhält sich umgekehrt proportional zu der Ansprechbarkeit auf die lineare Gravitation.

42:11.5

Die Reaktion auf die lineare Gravitation ist ein quantitatives Maß für nichtgeistige Energie. Alle Masse – organisierte Energie – unterliegt dieser Anziehung außer in dem Maße, wie Bewegung und Verstand auf sie einwirken. Die lineare Gravitation ist die kohäsive Kraft kurzer Reichweite des Makrokosmos in etwa so, wie die Kräfte der inneratomaren Kohäsion die Kräfte kurzer Reichweite des Mikrokosmos sind. Die physische materialisierte Energie, organisiert als so genannte Materie, kann den Raum nicht durchqueren, ohne eine Reaktion der linearen Gravitation hervorzurufen. Obwohl diese Reaktion der Gravitation sich zur Masse direkt proportional verhält, wird sie durch den dazwischenliegenden Raum derart modifiziert, dass das Schlussresultat nur eine grobe Annäherung darstellt, wenn man es als umgekehrt proportional zum Quadrat der Distanz rechnet. Der Raum besiegt schließlich die lineare Gravitation wegen der in ihm anwesenden antigravitationellen Einflüsse zahlreicher übermaterieller Kräfte, die auf eine Neutralisierung der Gravitationswirkung und aller durch sie hervorgerufenen Reaktionen hinarbeiten.

42:11.6

Äußerst komplexe und hochautomatisch erscheinende kosmische Mechanismen neigen stets dazu, die Anwesenheit des ihnen innewohnenden erzeugenden oder schöpferischen Verstandes vor all jenen Intelligenzen zu verbergen, die sich weit unterhalb der Universumsebenen befinden, welche die Natur und das Vermögen des Mechanismus selber besitzen. Deshalb ist es unvermeidlich, dass die höheren Univer­sumsmechanismen den niedrigeren Geschöpfesordnungen als verstandesleer erscheinen. Die einzig mögliche Umgehung eines solchen Schlusses wäre die Annahme, dass im erstaunlichen Phänomen eines sich offensichtlich selbst aufrechterhaltenden Universums Verstand vorhanden sein muss – aber das ist schon vielmehr eine philosophische als eine Angelegenheit wirklicher Erfahrung.

42:11.7

Da Verstand das Universum koordiniert, existiert keine Starrheit von Mecha­nismen. Das Phänomen fortschreitender Evolution verbunden mit kosmischer Selbs­taufrechterhaltung ist universal. Die evolutionäre Kapazität des Universums ist in ihrer unendlichen Spontaneität unerschöpflich. Ein Fortschreiten zu harmonischer Einheit, eine wachsende Erfahrungssynthese, die sich einer stets zunehmenden Komplexität des Beziehungsgeflechts überlagert, kann nur durch einen absichtsvollen und beherrschenden Verstand bewerkstelligt werden.

42:11.8

Je höher der mit irgendeinem Universumsphänomen verbundene Universums­verstand steht, umso schwerer fällt es den niedrigeren Verstan­destypen, ihn zu ent­decken. Und da der Verstand des Universumsmecha­nismus schöpferischer Geist-­Verstand (ja sogar das Denken des Unendlichen) ist, kann er von den Univer­sums­intelligenzen tieferer Ebenen niemals entdeckt oder wahrge­nommen werden, und am allerwenigsten vom niedrigsten Verstand von allen, dem menschlichen. Obwohl der sich entwickelnde tierische Verstand natürlicher­weise auf der Suche nach Gott ist, besitzt er allein und aus sich heraus keine angeborene Gotteskenntnis.


◄ 42:10
 
42:12 ►