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Physische Aspekte des Lokaluniversums

3. Unsere Sterngefährten

41:3.1

Mehr als zweitausend helle Sonnen strahlen in Satania Licht und Energie aus, und eure eigene Sonne ist ein mittlerer leuchtender Himmelskörper. Von den dreißig Sonnen, die euch zunächst liegen, leuchten nur drei stärker. Die Machtlenker des Universums lösen die spezialisierten Energieströme aus, die zwischen den einzelnen Sternen und ihren jeweiligen Systemen funktionieren. Diese solaren Hochöfen zusammen mit den dunklen Raumriesen dienen den Machtzentren und physischen Überwachern als Wegstationen zur wirkungsvollen Konzentrierung und Ausrichtung der Energieflüsse der materiellen Schöpfungen.

41:3.2

Die Sonnen Nebadons sind nicht anders als diejenigen anderer Universen. Die materielle Zusammensetzung aller Sonnen, dunklen Inseln, Planeten und Satelliten wie auch der Meteore ist ganz und gar identisch. Diese Sonnen haben einen mittleren Durchmesser von etwa 1 600 000 Kilometern; derjenige eurer eigenen Sonnenkugel ist um ein Weniges geringer. Der größte Stern im Universum, die stellare Wolke Antares, hat einen vierhundertfünfzigmal größeren Durchmesser als eure Sonne, und sein Volumen beträgt das Sechzig­millionenfache des ihren. Aber es gibt Raum in Fülle, um all diese riesigen Sonnen unterzubringen. Sie haben im Vergleich fast ebenso viel Ellbogenfreiheit im Raum wie ein Dutzend Orangen, wenn diese sich durch das Innere Urantias bewegten und der Planet eine hohle Kugel wäre.

41:3.3

Wenn zu große Sonnen aus dem Mutterrad eines Nebels hinausgeschleudert werden, bersten sie oder bilden Doppelsterne. Alle Sonnen sind ursprünglich richtig gasförmig, obwohl sie später vorübergehend in einem halbflüssigen Zustand existieren können. Als eure Sonne diesen sozusagen flüssigen Zustand mit dem Druck eines Supergases erreicht hatte, war sie nicht groß genug, um sich längs des Äquators aufzuspalten, was eine der Arten von Doppelsternbildung darstellt.

41:3.4

Wenn sie kleiner als ein Zehntel eurer Sonne sind, ziehen sich diese Feuerbälle rasch zusammen, kondensieren und kühlen sich ab. Wenn sie mehr als dreißigmal so groß wie sie sind – oder besser: deren dreißigfachen Gesamtgehalt an effektiver Materie aufweisen –, spalten sich die Sonnen alsbald in zwei getrennte Körper auf und werden entweder zu Zentren neuer Systeme oder bleiben im gegenseitigen Gravitationsgriff und drehen sich um ein gemeinsames Zentrum als eine Art von Doppelsternen.

41:3.5

Die jüngste der bedeutenderen kosmischen Eruptionen in Orvonton war jene außerordentliche Doppelsternexplosion, deren Licht Urantia im Jahre 1572 erreichte. Dieser Brand war von derartiger Intensität, dass die Explosion am hellen Tag klar sichtbar war.

41:3.6

Nicht alle Sterne sind verfestigt, wohl aber viele von den älteren unter ihnen. Einige der rötlichen, schwach glimmenden Sterne haben im Zentrum ihrer enormen Massen eine Dichte erreicht, die man etwa durch die Feststellung ausdrücken könnte, dass ein Kubikzentimeter eines solchen Sterns, würde er auf Urantia gebracht, ungefähr 170 Kilogramm wiegen würde. Der gewaltige Druck, begleitet von einem Verlust an Hitze und zirkulierender Energie, hat dazu geführt, dass die Kreisbahnen der fundamentalen materiellen Einheiten immer näher zusammenrücken, bis sie endlich dem Zustand elektronischer Kondensation ganz nahe sind. Dieser Abkühlungs- und Kontraktionsprozess kann weitergehen, bis die Grenze des kritischen Explosionspunktes ultimatonischer Kondensation erreicht ist.

41:3.7

Die meisten der Riesensonnen sind relativ jung; die meisten der Zwergsterne sind alt, aber nicht alle. Aus Kollisionen hervorgegangene Zwerge können sehr jung sein und mit einem intensiven weißen Licht glühen, ohne das anfängliche rote Stadium jugendlichen Scheinens gekannt zu haben. Sowohl sehr junge als auch sehr alte Sonnen scheinen mit rötlichem Licht. Gelbe Färbung zeigt mäßige Jugend oder nahendes Alter an, aber leuchtendes weißes Licht bedeutet robustes und langes Erwachsenendasein.

41:3.8

Nicht alle adoleszenten Sonnen machen ein pulsierendes Stadium durch, wenigstens kein sichtbares, aber wenn ihr in den Raum hinausschaut, werdet ihr vielleicht viele von diesen jüngeren Sternen beobachten, deren gigantische Atemwogen für einen ganzen Zyklus zwischen zwei bis sieben Tagen benötigen. Eure eigene Sonne zeigt immer noch das sich verringernde Erbe der mächtigen Anschwellungen ihrer jüngeren Tage, aber die Periode hat sich von den anfänglichen dreieinhalbtägigen Pulsationen auf die gegenwärtigen Sonnenfleck-Zyklen von elfeinhalb Jahren verlängert.

41:3.9

Variable Sterne haben zahlreiche Ursprünge. Bei einigen Doppelsternen verursachen die Fluten, hervorgerufen durch die sich rasch verändernden Distanzen zwischen den beiden auf ihren Bahnen kreisenden Himmelskörpern, ebenfalls periodische Lichtfluktuationen. Die Variationen in der Gravitation haben ein regelmäßig wiederkehrendes Aufflammen zur Folge, gerade so wie an der Sonnenoberfläche beim Einfangen von Meteoren durch den Zuwachs an energetischer Materie ein relativ plötzlicher Lichtblitz eintritt, worauf die Sonne rasch wieder zu ihrer üblichen Helligkeit zurückkehrt. Manchmal reißt eine Sonne auf einer Linie verminderten Gravitationswiderstandes einen Strom von Meteoren an sich, und gelegentliche Kollisionen verursachen ein stellares Auflodern, aber die Mehrzahl dieser Helligkeitsphänomene ist einzig internen Fluktuationen zuzuschreiben.

41:3.10

Bei einer besonderen Gruppe variabler Sterne hängt die Periode der Licht­fluktuation direkt von ihrer Leuchtkraft ab, und die Kenntnis dieser Tatsache erlaubt es den Astronomen, solche Sonnen als Leuchttürme des Universums oder genaue Mess- und Ausgangspunkte zur weiteren Erforschung ferner Sternhaufen zu benutzen. Aufgrund dieser Technik wird es möglich, Sterndistanzen mit großer Genauigkeit bis zu mehr als einer Million Lichtjahren zu messen. Bessere Methoden der Raummessung und eine fortgeschrittenere Teleskoptechnik werden eines Tages die zehn großen Abteilungen des Superuniversums von Orvonton klarer hervortreten lassen; ihr werdet dann zumindest acht dieser riesigen Sektoren als gewaltige und recht symmetrische Sternhaufen erkennen.


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