SOWEIT wir wissen, ist es die Absicht des Unendlichen Geistes in seiner Personifizierung auf der Hauptwelt des Lokaluniversums, alle Seraphim gleich vollkommen zu erschaffen, aber aus einem unbekannten Grunde sind diese seraphischen Abkömmlinge sehr verschieden. Ihre Verschiedenheit rührt vielleicht von einer unbekannten Einschaltung der sich entwickelnden erfahrungsmäßigen Gottheit her; ob dem so ist, können wir nicht beweisen. Aber wir beobachten, dass jedes Mal, wenn Seraphim erzieherischen Tests und schulischer Disziplin unterworfen werden, sie sich unfehlbar und eindeutig in die sieben folgenden Kategorien aufteilen:
1. Höchste Seraphim.
2. Höhere Seraphim.
3. Überwacher-Seraphim.
4. Verwalterseraphim.
5. Planetarische Helfer.
6. Übergangsförderer.
7. Seraphim der Zukunft.
Es wäre kaum richtig zu sagen, irgendein Seraph stehe tiefer als ein Engel irgendeiner anderen Gruppe. Trotzdem ist jeder Engel am Anfang in seiner Dienstbefähigung auf die Gruppe seiner ursprünglichen, angeborenen Einteilung beschränkt. Meine seraphische Mitarbeiterin bei der Abfassung dieses Berichts, Manotia, ist ein höchster Seraph, der einst nur in dieser Eigenschaft wirkte. Durch Fleiß und hingebungsvollen Dienst meisterte sie eine nach der anderen alle sieben seraphischen Dienstarten, wobei sie auf nahezu sämtlichen einem Seraphen offen stehenden Betätigungsfeldern wirkte. Sie hat jetzt das Amt eines beigeordneten Chefs der Seraphim Urantias inne.
Menschliche Wesen haben manchmal Mühe zu verstehen, dass eine naturgegebene Fähigkeit zum Wirken auf höheren Ebenen nicht notwendigerweise das Geschick zum Dienst auf vergleichsweise tieferen Ebenen in sich schließt. Der Mensch beginnt sein Leben als hilfloser Säugling; daher müssen jeder menschlichen Leistung alle erforderlichen Erfahrungen vorausgehen; die Seraphim haben kein dem Erwachsensein vorausgehendes Leben – keine Kindheit. Sie sind dessen ungeachtet erfahrungsmäßige Geschöpfe, und durch Erfahrung und zusätzliche Ausbildung können sie ihr göttliches und naturgegebenes Geschick vermehren und auf dem Erfahrungsweg in einem oder mehreren seraphischen Diensten funktionelle Gewandtheit erwerben.
Nachdem sie ihren Auftrag erhalten haben, werden die Seraphim den Reserven ihrer natürlichen Gruppe zugeteilt. Seraphim mit planetarischem oder Verwalterstatus dienen oft während langer Perioden in ihrer ursprünglichen Klassifizierung, aber je höher die Ebene, der die dienenden Engel ihrer Natur nach angehören, umso beharrlicher streben sie danach, den niedrigeren Ordnungen universellen Dienstes zugeteilt zu werden. Ihr ganz besonderer Wunsch ist es, in die Reserven der planetarischen Helfer aufgenommen zu werden, und wenn ihnen dies gelingt, treten sie in die am Hauptsitz des Planetarischen Fürsten einer evolutionären Welt befindlichen himmlischen Schulen ein. Hier nehmen sie das Studium der Sprachen, der Geschichte und der örtlichen Sitten der Menschenrassen auf. Die Art, wie die Seraphim sich Wissen aneignen und Erfahrung sammeln müssen, ist derjenigen menschlicher Wesen sehr verwandt. Hinsichtlich bestimmter Persönlichkeitseigenschaften stehen sie euch nicht fern. Ihr aller sehnlichster Wunsch ist es, ganz unten anzufangen, auf der tiefstmöglichen Stufe des Dienens; so können sie hoffen, die höchstmögliche Ebene erfahrungsmäßiger Bestimmung zu erreichen.