◄ 32:3
Schrift 32
32:5 ►

Die Evolution der Lokaluniversen

4. Gottes Beziehung zu einem Lokaluniversum

32:4.1

Verfallt nicht auf den Gedanken, der Universale Vater sei ein schweigendes oder untätiges Mitglied der Gottheit-Partnerschaft, weil er so viel von sich und seiner Macht an andere abgegeben hat. Abgesehen von den Bereichen der Persönlichkeit und der Verleihung der Justierer ist er scheinbar die am wenigsten aktive unter den Paradies-Gottheiten, da er seinen Söhnen, den Beigeordneten der Gottheit, und zahlreichen erschaffenen Intelligenzen erlaubt, bei der Umsetzung seines ewigen Planes so Großes zu leisten. Er ist nur insofern ein stilles Mitglied des Schöpfertrios, als er nie etwas tut, was irgendeiner seiner beigeordneten oder untergeordneten Mitarbeiter auch tun kann.

32:4.2

Gott hat volles Verständnis für die Bedürfnisse jedes intelligenten Ge­schöpfes nach Betätigung und Erfahrung, und deshalb, gehe es um das Schicksal eines Universums oder um das Wohl auch des demütigsten seiner Geschöpfe, verzichtet er in jeder Situation auf das Handeln zugunsten der Galaxie von Geschöpfes- und Schöpferpersönlichkeiten, die naturgemäß zwischen ihn und irgendeine gegebene Universumssituation oder schöpferische Bege­­benheit treten. Aber trotz dieser Zurückhaltung und dieser Entfaltung unendlicher Koordination beteiligt sich Gott wirklich, buchstäblich und persönlich an diesen Ereignissen durch seine beauftragten Organe und Persönlichkeiten. Der Vater wirkt in diesen Kanälen und durch sie für das Wohl seiner ganzen immensen Schöpfung.

32:4.3

Was politische Linie, Führung und Verwaltung eines Lokaluniversums betrifft, so handelt der Universale Vater durch die Person seines Schöpfersohnes. In die Beziehungen der Gottessöhne untereinander, in die Gruppenverbindungen der dem Dritten Zentralen Ursprung entstammenden Persönlichkeiten oder in die Beziehungen zwischen irgendwelchen anderen Geschöpfen wie menschlichen Wesen–in solche Verbindungen schaltet sich der Universale Vater nie ein. Immer sind das Gesetz des Schöpfersohnes, die Entscheidungen der Väter der Konstella­tionen, der Souveräne der Systeme und der Planetarischen Fürsten – die diesem Universum verordneten Richtlinien und Vorgehensweisen – maßgebend. Es gibt keine geteilte Autorität; nie gibt es ein Gegeneinanderarbeiten zwischen göttlicher Macht und göttlichem Plan. Zwischen den Gottheiten besteht vollkommene und ewige Einstimmigkeit.

32:4.4

Der Schöpfersohn ist höchster Gebieter in allem, was ethische Zusam­menschlüsse, was die Beziehungen irgendeiner Geschöpfesabteilung zu irgen­deiner anderen Geschöpfesklasse oder von zwei oder drei Individuen einer gegebenen Gruppe anbetrifft; aber diese Anordnung bedeutet nicht, dass der Universale Vater nicht auf seine eigene Weise dazwischentreten und mit jedem individuellen Geschöpf in der ganzen Schöpfung alles tun kann, was den göttlichen Sinn erfreut, unter Beachtung des gegenwärtigen Status oder der künftigen Aussichten dieses Einzelwesens und im Einklang mit des Vaters ewigem Plan und unendlichem Vorhaben.

32:4.5

In den sterblichen Willensgeschöpfen ist der Vater als der innewohnende Justierer, als ein Fragment seines vorpersönlichen Geistes, wirklich gegenwärtig; und der Vater ist auch die Quelle der Persönlichkeit solch eines sterblichen Willensgeschöpfes.

32:4.6

Die Gedankenjustierer, die Geschenke des Universalen Vaters, sind vergleichsweise isoliert; sie bewohnen den menschlichen Verstand, sind aber nicht auf erkennbare Weise mit den ethischen Angelegenheiten einer Lokalschöpfung verbunden. Sie sind weder mit dem seraphischen Dienst noch mit der Verwaltung von Systemen, Konstellationen oder eines Lokaluniversums direkt koordiniert, und nicht einmal mit der Herrschaft eines Schöpfersohnes, dessen Wille in seinem Universum höchstes Gesetz ist.

32:4.7

Die innewohnenden Justierer sind eine der separaten, aber geeinten Arten der Kontaktnahme Gottes mit den Geschöpfen seiner fast unendlichen Schöpfung. So bekundet er, der für den sterblichen Menschen unsichtbar ist, seine Gegenwart, und vermöchte er es, würde er sich uns noch auf andere Weise zeigen, aber solch eine zusätzliche Offenbarung ist göttlich nicht möglich.

32:4.8

Wir können den Mechanismus erkennen und verstehen, dank welchem die Söhne sich einer innigen und vollständigen Kenntnis des Universums ihrer Gerichtsbarkeit erfreuen; aber wir können die Methoden nicht ganz begreifen, die es Gott erlauben, mit den Einzelheiten des Universums der Universen so vollständig und persönlich vertraut zu sein, obwohl wir wenigstens den Weg feststellen können, auf dem der Universale Vater Auskunft über die Wesen seiner immensen Schöpfung erhalten und ihnen seine Gegenwart kundtun kann. Über den Persönlichkeitskreis kennt der Vater – persönlich – alle Gedanken und alle Handlungen aller Wesen in allen Systemen aller Universen der ganzen Schöpfung. Obwohl wir diese Technik der Kommunikation Gottes mit seinen Kindern nicht recht fassen können, kann uns die Gewissheit stärken, dass der „Herr seine Kinder kennt“, und dass er sich von jedem von uns „merkt, wo wir geboren wurden“.

32:4.9

In eurem Universum und in euren Herzen ist der Vater, geistig gesprochen, durch einen der Sieben Hauptgeiste der zentralen Wohnstätte und ganz besonders durch den göttlichen Justierer gegenwärtig, der in den Tiefen des menschlichen Gemütes lebt, wirkt und wartet.

32:4.10

Gott ist keine egozentrische Persönlichkeit; der Vater teilt sich freigebig an seine Schöpfung und an seine Geschöpfe aus. Er lebt und handelt nicht nur in den Gottheiten, sondern auch in seinen Söhnen, die er damit betraut, alles zu tun, was ihnen zu tun göttlich möglich ist. Der Universale Vater hat sich in Wahrheit jeder Funktion entäußert, die einem anderen Wesen wahrzunehmen möglich ist. Und das trifft ebenso sehr für den sterblichen Menschen wie für den Schöpfersohn zu, der am Hauptsitz eines Lokaluniversums an Gottes statt herrscht. Darin erblicken wir die angewandte ideale und unendliche Liebe des Universalen Vaters.

32:4.11

In dieser universalen Selbstausteilung haben wir einen reichlichen Beweis für die Größe und Großherzigkeit der göttlichen Natur des Vaters. Wenn Gott der universalen Schöpfung etwas von sich selbst vorenthalten hat, so verschenkt er von diesem Rest an die Sterblichen der Welten in verschwenderischer Freigebigkeit die Gedankenjustierer, jene Unergründlichen Mentoren der Zeit, die den sterblichen Anwärtern auf das ewige Leben so geduldig innewohnen.

32:4.12

Der Universale Vater hat sich sozusagen ausgeschüttet, um die ganze Schöpfung mit dem Reichtum des Persönlichkeitsbesitzes und potentieller geistiger Vollbrin­gung auszustatten. Gott hat sich uns gegeben, damit wir ihm gleichen mögen, und er hat für sich selber an Macht und Herrlichkeit nur zurückbehalten, was für die Aufrechterhaltung all dessen notwendig ist, wofür er sich aus Liebe aller anderen Dinge entkleidet hat.


◄ 32:3
 
32:5 ►