◄ 20:3
Schrift 20
20:5 ►

Die Paradies-Söhne Gottes

4. Richtermissionen

20:4.1

Bevor ein Sohn der Selbsthingabe auf einer bewohnten Welt erscheint, wird der Planet üblicherweise von einem Paradies-Avonal in Richtermission besucht. Wenn es sich um eine erste Richtermission handelt, inkarniert sich der Avonal immer als materielles Wesen. Er erscheint auf dem ihm bestimmten Planeten als ein voll erwachsener männlicher Angehöriger der sterblichen Rassen, als ein Wesen, das den sterblichen Geschöpfen jener Tage und Generation gänzlich sichtbar ist und mit ihnen in physischen Kontakt tritt. Während der ganzen Dauer einer Richterinkarnation besteht eine vollständige und ununterbrochene Verbindung zwischen dem Avonal-Sohn und den lokalen und universellen geistigen Kräften.

20:4.2

Ein Planet kann vor und nach dem Erscheinen eines Sohnes der Selbsthingabe viele Besuche von Richtersöhnen erleben. Derselbe oder andere Avonale können ihn als Richter viele Male jeweils am Ende einer Dispensation besuchen, aber solche technischen Missionen des Gerichts sind weder Selbsthingabe- noch Richtermissionen, und die Avonale inkarnieren sich dabei nie. Sogar wenn ein Planet mit wiederholten Richtermissionen gesegnet wird, unterziehen sich die Avonale nicht immer einer sterblichen Inkarnation; und wenn sie tatsächlich in sterblicher Gestalt dienen, erscheinen sie stets als erwachsene Wesen der Welt; sie werden nicht von einer Frau geboren.

20:4.3

Während ihrer Inkarnation im Rahmen einer Selbsthingabe- oder Richter­mission haben die Paradies-Söhne erfahrene Justierer, und diese Justierer wechseln von Inkarnation zu Inkarnation. Die Justierer, die den Verstand der inkarnierten Gottessöhne bewohnen, können nie hoffen, durch eine Fusion mit den sie beherbergenden menschlich-göttlichen Wesen Persönlichkeit zu erlangen, aber sie werden oft auf Geheiß des Universalen Vaters personifiziert. Solche Justierer bilden auf Divinington den höchsten leitenden Rat für Admi­nistration, Identifikation und Aussendung der Unergründlichen Mentoren auf die bewohnten Welten. Auch empfangen und beglaubigen sie die Justierer bei ihrer Rückkehr in den „Schoß des Vaters“, nachdem der Tod ihre irdischen Gefäße aufgelöst hat. Auf diese Weise werden die treuen Justierer der Weltenrichter zu den hohen Leitern ihresgleichen.

20:4.4

Urantia hat nie einen Avonal-Sohn auf Richtermission empfangen. Wäre Urantia dem allgemeinen Plan bewohnter Welten gefolgt, wäre ihm irgendwann zwischen den Tagen Adams und der Selbsthingabe von Christus Michael die Segnung einer Richtermission zuteil geworden. Aber die übliche Abfolge von Paradies-Söhnen ist auf eurem Planeten vor neunzehnhundert Jahren durch das Erscheinen des zu seiner abschließenden Selbsthingabe antretenden Schöpfersohnes völlig umgestürzt worden.

20:4.5

Es kann sein, dass Urantia noch den Besuch eines Avonals mit dem Auftrag, sich während einer Richtermission zu inkarnieren, erhalten wird, aber was das künftige Erscheinen von Paradies-Söhnen betrifft, „kennen nicht einmal die Engel im Himmel Zeit und Art solcher Besuche“, denn eine Welt, auf der eine Selbsthingabe eines Michaels stattgefunden hat, wird zur individuellen und persönlichen Schutzbefohlenen dieses Meistersohnes und ist als solche vollkommen dessen Plänen und Entscheidungen unterworfen. Und auf eurer Welt wird das Ganze noch durch Michaels Versprechen seiner Wiederkehr kompliziert. Ganz gleichgültig, welche Missverständnisse den Aufenthalt Michaels von Nebadon auf Urantia umgeben, eines steht mit Sicherheit fest: sein Versprechen, auf eure Welt zurückzukehren. Angesichts dieser Aussicht kann einzig die Zeit die künftige Reihenfolge der Besuche der Paradies-Söhne Gottes auf Urantia enthüllen.


◄ 20:3
 
20:5 ►