Jesus begann sein öffentliches Wirken, als das allgemeine Interesse an den Predigten des Johannes seinen Höhepunkt erreicht hatte, und zu einer Zeit, da die Juden Palästinas ungeduldig auf das Erscheinen des Messias warteten. Es bestand ein großer Unterschied zwischen Johannes und Jesus. Johannes war ein eifriger und ernster Arbeiter, Jesus dagegen ging ruhig und heiter ans Werk; nur einige wenige Male in seinem ganzen Leben war er jemals in Eile. Jesus war der Welt ein ermutigender Trost und so etwas wie ein Beispiel; Johannes war kaum ein Trost oder ein Beispiel. Er predigte das Königreich des Himmels, trat aber kaum in dessen Glückseligkeit ein. Obwohl Jesus von Johannes als dem größten unter den Propheten der alten Ordnung sprach, sagte er auch, dass der Geringste derer, die das große Licht des neuen Weges erblickten und dadurch in das Königreich des Himmels einträten, tatsächlich größer sei als Johannes.
Wenn Johannes über das kommende Reich predigte, war der Kerngedanke seiner Botschaft: Tut Buße! Flieht vor dem kommenden Zorn. Als Jesus zu predigen anfing, behielt er zwar die Ermahnung zur Reue bei, aber dieser Aufforderung folgte stets das Evangelium, die frohe Botschaft von der Freude und Freiheit des neuen Königreichs.