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Die Selbsthingabe Michaels auf Urantia

Die Anweisungen zur siebenten Selbsthingabe  •  Die Beschränkungen der Selbsthingabe  •  Weitere Ratschläge und Ermahnungen  •  Die Inkarnation – Verschmelzung von zwei in eins

VON Gabriel mit der Überwachung einer neuen Darstellung des Lebens Michaels beauftragt, als dieser in Menschengestalt auf Urantia weilte, bin ich, ein Melchisedek und Leiter der mit dieser Aufgabe betrauten Offen­ba­rungskommission, ermächtigt worden, die nachfolgende Schilderung von gewissen Ereignissen vorzulegen, die der Ankunft des Schöpfersohnes auf Urantia unmittelbar vorangingen, wo er die letzte Phase der Erfahrung, sich an sein Universum hinzugeben, antreten sollte. Ein Teil des Preises, den jeder Schöpfersohn für die unumschränkte Souveränität über sein selbsterschaffenes Universum von Dingen und Wesen zu bezahlen hat, besteht darin, ebensolche Leben, wie er sie den intelligenten Wesen seiner eigenen Schöpfung auferlegt, selber zu leben, sich also in der Gestalt der verschiedenen Ordnungen seiner erschaffenen Wesen hinzugeben.

120:0.2

Vor den Ereignissen, die ich gleich beschreiben werde, hatte sich Michael von Nebadon sechsmal in der Erscheinungsform von sechs verschiedenen Ord­nungen seiner vielfältigen Schöpfung intelligenter Wesen hingegeben. Danach machte er sich bereit, in Gestalt eines Sterblichen der niedersten Ord­nung seiner intelligenten Willensgeschöpfe auf Urantia hinabzusteigen und gemäß den Weisungen der göttlichen Lenker des Universums der Universen im Paradies als ein Mensch der materiellen Welt im Drama der Gewinnung der Universumssouveränität den letzten Akt zu vollziehen.

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Während jeder dieser vorausgegangenen Selbsthingaben hatte Michael nicht nur die endliche Erfahrung einer Einzelgruppe seiner erschaffenen Wesen erworben, sondern auch eine wesentliche Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Paradies gewonnen, die in und durch sich noch mehr zur Begründung seiner Souveränität über sein selbsterschaffenes Universum beitragen sollte. Zu jedem Zeitpunkt in der langen Vergangenheit des Lokaluniversums hätte Michael als ein Schöpfersohn Anspruch auf die persönliche Souveränität erheben und als ein Schöpfersohn sein Universum nach eigenem Gutdünken regieren können. In einem solchen Fall hätten Immanuel und die ihm beigeordneten Paradies-Söhne das Universum verlassen. Aber Michael wollte Nebadon nicht nach seinem eigenen, isolierten Recht als Schöpfersohn regieren. Er wünschte, durch wirkliche Erfahrung in kooperativer Unterordnung unter die Paradies-Trinität zu jenem hohen Universums-Status aufzusteigen, der ihn dazu berechtigen würde, sein Universum und dessen Angelegenheiten mit jener vollendeten Einsicht und Weisheit im Handeln zu lenken, die dereinst die glorreiche Herrschaft des Supremen Wesens kennzeichnen werden. Er strebte nicht nach der Vollkommenheit der Herrschaft eines Schöpfersohnes, sondern nach der Suprematie der Verwaltung als einer Verkörperung der Universumsweisheit und göttlichen Erfahrung des Supremen Wesens.

120:0.4

Michael verfolgte also mit diesen sieben Selbsthingaben an die verschiedenen Ordnungen von Geschöpfen seines Universums ein doppeltes Ziel: Erstens vervollständigte er die zum Verständnis der Geschöpfe notwendige Erfahrung, die von allen Schöpfersöhnen verlangt wird, bevor sie die vollständige Souveränität übernehmen. Zu jeder Zeit kann ein Schöpfersohn sein Universum selbstständig regieren, aber als der supreme Repräsentant der Paradies-Trinität kann er nur herrschen, wenn er zuvor durch die sieben Selbsthingaben an die Geschöpfe seines Universums gegangen ist. Zweitens strebte er nach dem Privileg, die maximale Autorität der Paradies-Trinität zu repräsentieren, die in der direkten persönlichen Verwaltung eines Lokaluniversums ausgeübt werden kann. Also unterzog sich Michael während jeder seiner Universums-Selbsthingaben aus freiem Entschluss erfolgreich und zufriedenstellend dem unterschiedlich beschaffenen Willen der verschiedenen Personenverbindungen der Paradies-Trinität. Das heißt, er war während der ersten Selbsthingabe dem vereinigten Willen des Vaters, des Sohnes und des Geistes unterworfen; während der zweiten dem Willen des Vaters und des Sohnes; während der dritten dem Willen des Vaters und des Geistes; während der vierten dem Willen des Sohnes und des Geistes; während der fünften dem Willen des Unendlichen Geistes; während der sechsten dem Willen des Ewigen Sohnes; und während der siebenten und letzten Selbsthingabe auf Urantia dem Willen des Universalen Vaters.

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Michael verbindet demnach in seiner persönlichen Souveränität die sieben Phasen des göttlichen Willens der universalen Schöpfer mit der verstehenden Erfahrung der Geschöpfe seines Lokaluniversums. Damit ist seine Verwaltung repräsentativ für die größtmögliche Macht und Autorität geworden, die indessen frei von jeder willkürlichen Anmaßung ist. Seine Macht ist unbegrenzt, da sie aus erfahrener Verbindung mit den Paradies-Gottheiten stammt; seine Autorität ist unbestritten, da sie durch tatsächliche Erfahrung in der Gestalt der Universumsgeschöpfe erworben wurde; seine Souveränität ist suprem, da sie zugleich den siebenfachen Gesichtspunkt der Paradies-Gottheit und den Gesichtspunkt der Geschöpfe von Zeit und Raum in sich schließt.

120:0.6

Nachdem er den Zeitpunkt seiner letzten Selbsthingabe bestimmt und den Planeten, auf dem dieses außergewöhnliche Ereignis stattfinden sollte, ausgewählt hatte, hielt Michael mit Gabriel die übliche, einer Selbsthingabe vorausgehende Besprechung ab und suchte darauf seinen älteren Paradies-Bruder und Ratgeber Immanuel auf. Michael vertraute jetzt der Obhut Immanuels alle Machtbefugnisse der Universumsverwaltung an, die nicht schon vorher an Gabriel übertragen worden waren. Und unmittelbar vor Michaels Abreise zu seiner Inkarnation auf Urantia willigte Immanuel ein, für die Dauer der Selbsthingabe auf Urantia die Aufsicht über das Universum zu übernehmen. Und dann ging er dazu über, Michael für die Selbsthingabe Ratschläge zu erteilen, die ihm als Richtlinien für die Inkarnation dienen sollten, wenn er in Kürze als ein Sterblicher der Welt auf Urantia aufwachsen würde.

120:0.7

Man sollte in diesem Zusammenhang daran denken, dass sich Michael dafür entschieden hatte, diese Selbsthingabe in Menschengestalt in Unterordnung unter den Willen des Paradies-Vaters durchzuführen. Der Schöpfersohn hätte für die Bewältigung der Inkarnation niemandes Instruktionen nötig gehabt, wenn sein einziges Ziel die Erlangung der Souveränität über sein Universum gewesen wäre. Aber er hatte sich auf ein Programm der Offenbarung des Supremen festgelegt, welches das bereitwillige Zusammenwirken mit den verschiedenen Willen der Paradies-Gottheiten in sich schloss. Auf diese Weise würde seine Souveränität, einmal endgültig und persönlich erworben, tatsächlich den siebenfachen Willen der Gottheit, wie er im Supremen gipfelt, voll und ganz beinhalten. Deshalb hatte er zuvor schon sechsmal von den persönlichen Vertretern der verschiedenen Paradies-Gottheiten und ihrer Verbindungen Weisungen erhalten; und jetzt erhielt er sie vom Einiger der Tage, dem Botschafter der Paradies-Trinität beim Lokaluniversum von Nebadon, der im Auftrag des Universalen Vaters handelte.

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Sofortige Vorteile und außerordentliche Belohnungen erwuchsen aus der Bereitschaft dieses mächtigen Schöpfersohnes, sich einmal mehr aus freien Stücken dem Willen der Paradies-Gottheiten zu unterwerfen, diesmal demjenigen des Universalen Vaters. Durch diesen Entschluss zu kooperativer Unterordnung würde Michael während dieser Inkarnation nicht nur die Natur des sterblichen Menschen, sondern auch den Willen des Paradies-Vaters aller erfahren. Und ferner konnte er diese einmalige Selbsthingabe nicht nur in der völligen Gewissheit antreten, dass Immanuel während seiner durch die Selbsthingabe bedingten Abwesenheit auf Urantia sein Universum mit der vollen Autorität des Paradies-Vaters verwalten würde, sondern auch im trostreichen Wissen darum, dass die Ältesten der Tage des Superuniversums für die ganze Dauer der Selbsthingabe die Sicherheit seines Reichs dekretiert hatten.

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Dies waren die Hintergründe des bedeutungsvollen Anlasses, bei dem Immanuel seine Empfehlungen für die siebente Selbsthingabe machte. Und von diesen der Selbsthingabe vorausgegangenen Anweisungen Immanuels an den Universumsherrscher, der anschließend Jesus von Nazareth (Christus Michael) auf Urantia wurde, ist mir gestattet, die folgenden Auszüge vorzulegen:


 
 
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Das Urantia Buch