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Die Selbsthingaben von Christus Michael

Die erste Selbsthingabe  •  Die zweite Selbsthingabe  •  Die dritte Selbsthingabe  •  Die vierte Selbsthingabe  •  Die fünfte Selbsthingabe  •  Die sechste Selbsthingabe  •  Die siebente und letzte Selbsthingabe  •  Michaels Status nach seinen Selbsthingaben

ALS Chef der Abendsterne Nebadons bin ich von Gabriel mit der Mission beauftragt worden, auf Urantia die Geschichte der sieben Selbsthingaben des Universumssouveräns, Michaels von Nebadon, zu offenbaren, und mein Name ist Gavalia. Bei der Abfassung dieser Darstellung werde ich mich strikt an die mir von meiner Kommission auferlegten Beschränkungen halten.

119:0.2

Das Attribut der Selbsthingabe liegt in der Natur der Paradies-Söhne des Universalen Vaters. In ihrem Wunsch, nahe an die Lebenserfahrungen ihrer untergeordneten lebendigen Geschöpfe heranzukommen, widerspiegeln die verschiedenen Ordnungen der Paradies-Söhne die göttliche Natur ihrer Eltern im Paradies. Der Ewige Sohn der Paradies-Trinität war wegweisend in dieser Praxis, als er sich zu der Zeit des Aufstiegs Großfandas und der ersten Pilger von Zeit und Raum siebenmal auf den sieben Kreisen Havonas hingab. Und der Ewige Sohn fährt fort, sich in den Personen seiner Repräsentanten, der Michael- und Avonal-Söhne, an die Lokaluniversen des Raums hinzugeben.

119:0.3

Wenn der Ewige Sohn einem projektierten Lokaluniversum einen Schöpfer­sohn zuteilt, übernimmt dieser die volle Verantwortung für Fertig­stellung, Kontrolle und ruhigen Gang dieses neuen Universums und legt dabei gegenüber der ewigen Trinität ein feierliches Gelübde ab, die volle Souverä­nität über die neue Schöpfung nicht vor dem erfolgreichen Abschluss der sieben Selbsthingaben in Geschöpfesgestalt und ihrer Bestätigung durch die Ältesten der Tage des betreffenden Superuniversums zu übernehmen. Diese Verpflich­tung geht jeder Michael-Sohn ein, der das Paradies als Freiwilliger verlässt, um sich an die Organisation und Schöpfung eines Universums zu machen.

119:0.4

Die Inkarnationen in Geschöpfesgestalt verfolgen den Zweck, die Schöpfer zu befähigen, weise, mitfühlende, gerechte und verstehende Souveräne zu werden. Diese göttlichen Söhne sind von Natur aus gerecht, aber sie gewinnen durch die Erfahrungen der aufeinander folgenden Selbsthingaben verstehendes Erbarmen; sie sind zwar von Natur aus erbarmungsvoll, aber diese Erfahrungen lassen sie auf neue und zusätzliche Weise barmherzig werden. Diese Selbsthingaben sind die letzten Schritte in ihrer Erziehung und Schulung für die erhabene Aufgabe, die Lokaluniversen in göttlicher Rechtschaffenheit und mit gerechtem Urteil zu regieren.

119:0.5

Obwohl den verschiedenen Welten, Systemen und Konstellationen aus diesen Selbsthingaben ebenso wie den diversen Ordnungen von Universumsintel­ligenzen, die durch sie berührt werden und in ihren Genuss kommen, zahlreiche beiläufige Segnungen erwachsen, sind sie doch in erster Linie dazu bestimmt, die persönliche Schulung und universelle Erziehung des Schöpfersohnes selber zu vervollständigen. Die Selbsthingaben sind für die weise, gerechte und wirksame Führung eines Lokaluniversums nicht unerlässlich, aber absolut notwendig für eine faire, erbarmende und verständnisvolle Verwaltung einer solchen Schöpfung, in der es von den verschiedensten Formen des Lebens und Myriaden intelligenter, aber unvollkommener Geschöpfe nur so wimmelt.

119:0.6

Die Michael-Söhne beginnen ihr Werk der Univerumsorganisation mit voller und wahrer Sympathie für die verschiedenen Ordnungen der von ihnen erschaffenen Wesen. Sie verfügen über gewaltige Vorräte an Barmherzigkeit für all diese verschiedenartigen Geschöpfe und sogar über Mitleid mit jenen, die eigensüchtig in ihrem selbsterzeugten Schlamm herumwaten. Aber solche Gaben der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit genügen in den Augen der Ältesten der Tage nicht. Diese dreieinigen Lenker der Superuniversen werden nie einen Schöpfersohn als Universumssouverän bestätigen, der nicht tatsächlich den Standpunkt seiner eigenen Geschöpfe durch wirkliche Erfahrung in ihrem Existenzraum und als diese Geschöpfe selber erworben hat. Dadurch werden diese Söhne zu einsichtigen und verstehenden Herrschern; sie lernen die verschiedenen Gruppen kennen, über die sie herrschen und Universums-Autorität ausüben. Durch lebendige Erfahrung erlangen sie praktisches Erbarmen, faires Urteil und aus selbst erlebter Geschöpfesexistenz gewonnene Geduld.

119:0.7

Das Lokaluniversum von Nebadon wird jetzt von einem Schöpfersohn regiert, der seinen Dienst der Selbsthingabe absolviert hat; er herrscht in gerechter und erbarmender Suprematie über all die gewaltigen Reiche seines in Entwicklung und Vervollkommnung begriffenen Universums. Michael von Nebadon ist die 611 121. Selbstausteilung des Ewigen Sohnes an die Universen von Zeit und Raum, und er begann mit der Organisation eures Lokaluniversums vor etwa vierhundert Milliarden Jahren. Michael machte sich für sein erstes Abenteuer der Selbsthingabe zu der Zeit bereit, als Urantia seine gegenwärtige Gestalt annahm, d. h. vor etwa einer Milliarde Jahren. Seine Selbsthingaben haben in einem Abstand von etwa hundertfünfzig Millionen Jahren stattgefunden, und die letzte davon ereignete sich vor ungefähr neunzehnhundert Jahren auf Urantia. Ich gehe jetzt daran, Wesen und Charakter dieser Selbsthingaben so ausführlich zu schildern, wie mein Auftrag es mir erlaubt.


 
 
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Das Urantia Buch