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Der Supreme Gott

7. Die Zukunft des Supremen

117:7.1

Die erfüllte Verwirklichung aller endlichen Potentiale kommt der erfüllten Verwirklichung aller evolutionären Erfahrung gleich. Das lässt an das letztendliche Erwachen des Supremen als einer allmächtigen Gottheitsgegenwart in den Universen denken. Wir glauben, dass der Supreme in diesem Stadium seiner Entwicklung ebenso deutlich personifiziert sein wird wie der Ewige Sohn, ebenso konkret mit Macht ausgestattet wie die Paradies-Insel, ebenso vollkommen geeint wie der Mit-Vollzieher, und all das innerhalb der Begrenzungen der endlichen Möglichkeiten der Suprematie auf dem Kulminationspunkt des gegenwärtigen Universumszeitalters.

117:7.2

Obwohl dies ein durchaus passendes Konzept der Zukunft des Supremen ist, möchten wir doch die Aufmerksamkeit auf gewisse dieser Vorstellung innewohnende Probleme lenken:

117:7.3

1. Die Uneingeschränkten Überwacher des Supremen könnten schwerlich zu irgendeinem Zeitpunkt vor dessen abgeschlossener Evolution vergöttlicht werden, und doch üben dieselben Überwacher schon jetzt in den im Licht und Leben verankerten Universen gezielt die Souveränität der Suprematie aus.

117:7.4

2. Der Supreme könnte schwerlich in der Ultimen Trinität funktionieren, bevor er die volle Wirklichkeit des universellen Status erreicht hat, und doch ist die Ultime Trinität gerade jetzt eine ganz bestimmte Realität, und ihr seid über die Existenz der Eigenschaftsbegabten Stellvertreter des Ultimen unterichtet worden.

117:7.5

3. Der Supreme ist für Universumsgeschöpfe nicht völlig wirklich, aber viele Gründe sprechen dafür, dass er es für die Siebenfache Gottheit, die vom Universalen Vater im Paradies bis zu den Schöpfersöhnen und den Schöpferischen Geisten der Lokaluniversen reicht, ganz und gar ist.

117:7.6

Es kann sein, dass es an den oberen Grenzen des Endlichen, wo die Zeit in die transzendierte Zeit übergeht, eine Art Verwischung und Vermischung der zeitlichen Abfolgen gibt. Es kann sein, dass der Supreme fähig ist, auf diesen überzeitlichen Ebenen seine Universumspräsenz vorauszusehen und dann in begrenztem Maße die künftige Evolution vorwegzunehmen, indem er diese Vorhersage der Zukunft als Immanenz des Projizierten Unvollständigen auf die erschaffenen Ebenen zurückspiegelt. Man kann solche Phänomene beobachten, wo immer das Endliche mit dem Überendlichen in Kontakt tritt wie in den Erfahrungen, die von Gedankenjustierern bewohnte menschliche Wesen machen und welche richtige Vorhersagen dessen sind, was der Mensch in Zukunft und in aller Ewigkeit im Universum vollbringen wird.

117:7.7

Wenn sterbliche Aufsteiger in das Finalistenkorps des Paradieses aufgenommen werden, leisten sie gegenüber der Paradies-Trinität einen Schwur, und indem sie diesen Treueeid ablegen, geloben sie zugleich dem Supremen Gott, der im Verständnis aller endlichen Geschöpfespersönlichkeiten die Trinität ist, ewige Loyalität. Wenn die Finalistenkompanien danach überall in den sich entwickelnden Universen wirken, sind sie bis zu den denkwürdigen Zeiten der Verankerung der Lokaluniversen im Licht und Leben allein den aus dem Paradies stammenden Weisungen unterworfen. In dem Maße, wie die neuen Regierungs­organisationen dieser vervollkommneten Schöpfungen beginnen, die erwachende Souveränität des Supremen zu widerspiegeln, beobachten wir, dass die sich abseits haltenden Finalistenkompanien die richterliche Autorität dieser neuen Regierungen anerkennen. Es scheint, dass sich der Supreme Gott als Einiger der evolutionären Korps der Finalität entwickelt, aber es ist höchst wahrscheinlich, dass die ewige Bestimmung dieser sieben Korps vom Supremen als einem Mitglied der Ultimen Trinität gelenkt werden wird.

117:7.8

Das Supreme Wesen birgt drei überendliche Möglichkeiten universeller Manife­station in sich:

117:7.9

1. Absonite Zusammenarbeit in der ersten erfahrungsmäßigen Trinität.

117:7.10

2. Koabsolute Beziehung in der zweiten erfahrungsmäßigen Trinität.

117:7.11

3. Mit-unendliche Beteiligung in der Trinität der Trinitäten, aber wir haben keine zufriedenstellende Vorstellung davon, was das wirklich bedeutet.

117:7.12

Dies ist eine der allgemein akzeptierten Hypothesen über die Zukunft des Supremen, aber es gibt auch viele Mutmaßungen bezüglich seiner Beziehungen zum gegenwärtigen Großen Universum, nachdem es einmal den Status des Lichts und Lebens erreicht haben wird.

117:7.13

Das gegenwärtige Ziel der Superuniversen ist es, so wie sie sind und inner­halb ihrer Potentiale so vollkommen zu werden, wie Havona vollkommen ist. Diese Vollkommenheit bezieht sich auf physische und geistige Vollbringungen, aber auch auf verwaltungs-, regierungstechnische und brüderliche Entwicklung. Man glaubt, dass sich in den kommenden Zeitaltern die Möglichkeiten für Disharmonie, falsche Ausrichtung und Fehlanpassung in den Superuniversen schließlich erschöpfen werden. Die Energiekreisläufe werden sich in vollkommenem Gleichgewicht halten und dem Verstand vollständig unterworfen sein, während der Geist in Gegenwart der Persönlichkeit die völlige Herrschaft über den Verstand gewonnen haben wird.

117:7.14

Man nimmt an, dass zu diesem weit entlegenen Zeitpunkt die geistige Person des Supremen und die errungene Macht des Allmächtigen zu einer ko­or­dinierten Entwicklung gelangt sein werden und dass beide, vereint im Supremen Verstand und durch ihn, als das Supreme Wesen in Erscheinung treten werden, als eine vollständig gewordene Wirklichkeit in den Universen – eine Wirklich­keit, die alle Geschöpfesintelligenzen beobachten und auf die alle erschaffenen Energien reagieren können, und die in allen geistigen Wesenheiten koordiniert ist und von allen Persönlichkeiten des Universums erfahren wird.

117:7.15

Dieses Konzept beinhaltet die tatsächliche Souveränität des Supremen im Großen Universum. Mit größter Wahrscheinlichkeit werden die gegenwärtigen Verwalter der Trinität als seine Stellvertreter weiterfahren, aber wir glauben, dass die derzeitigen Abgrenzungen zwischen den sieben Superuniversen schrittweise verschwinden werden und dass das gesamte Große Universum als ein vervollkommnetes Ganzes funktionieren wird.

117:7.16

Es ist möglich, dass der Supreme dannzumal persönlich auf Uversa, der Hauptwelt von Orvonton, residieren und von dort aus die Verwaltung der zeitlichen Schöpfungen leiten wird, aber das ist wirklich nur eine Vermutung. Indessen wird die Persönlichkeit des Supremen Wesens ohne Zweifel an irgendeinem bestimmten Ort kontaktierbar sein, obwohl die Allgegenwart seiner Gottheit wahrscheinlich weiterhin das Universum der Universen durchdringen wird. Welcher Art die Beziehungen der Superuniversumsbürger jenes Zeitalters zum Supremen sein werden, wissen wir nicht, aber sie könnten in etwa der gegenwärtigen Beziehung zwischen den Einheimischen Havonas und der Paradies-Trinität gleichen.

117:7.17

Das vervollkommnete Große Universum jener zukünftigen Tage wird sich gewaltig von seinem gegenwärtigen Zustand unterscheiden. Vorbei die packenden Abenteuer der Organisation der Raumgalaxien! Vorbei die Ansiedlung des Lebens auf den unsicheren Planeten der Zeit und die Entwicklung von Harmonie aus dem Chaos, von Schönheit aus Potentialen, von Wahrheit aus Bedeutungen und Güte aus Werten! Die Universen der Zeit werden ihre endliche Bestimmung erreicht haben! Und vielleicht wird es für eine Weile Ruhe geben, ein Ausspannen nach dem äonenlangen Kampf um evolutionäre Vollkommenheit. Aber nicht für lange! Mit Sicherheit, bestimmt und unerbittlich wird das Rätsel der erwachenden Gottheit des Ultimen Gottes diese vervollkommneten Bürger der stabilisierten Universen herausfordern, ganz so wie ihre kämpfenden evolutionären Vorfahren einst durch die Suche nach dem Supremen Gott herausgefordert wurden. Der Vorhang der kosmischen Bestimmung wird sich heben und den Blick freigeben auf die transzendente Größe der lockenden absoniten Suche nach der Begegnung mit dem Universalen Vater auf jenen neuen und höheren Ebenen, die sich der Geschöpfeserfahrung im Ultimen auftun werden.

117:7.18

[Dargeboten von einem vorübergehend auf Urantia weilenden Mächtigen Botschafter.]


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