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Der Muttergeist des Lokaluniversums

7. Der Geist und das Fleisch

34:7.1

Das Fleisch, die den Rassen tierischen Ursprungs angeborene Natur, bringt nicht natürlicherweise die Früchte des göttlichen Geistes hervor. Nachdem die sterbliche Natur durch den Beitrag der Natur der Materiellen Söhne Gottes veredelt worden ist, wie es dank Adams Hingabe bis zu einem gewissen Grade mit den Rassen Urantias geschah, ist der Weg für den Geist der Wahrheit besser geebnet, um in Zusammenarbeit mit dem innewohnenden Justierer die schöne Ernte der Charakterfrüchte des Geistes hervorzubringen. Wenn ihr diesen Geist nicht ablehnt – auch wenn es die Ewigkeit erfordern sollte, um den Auftrag auszuführen – „wird er euch in alle Wahrheit führen“.

34:7.2

Auf normalen Welten geistigen Fortschritts wohnende evolutionäre Sterbliche erleben nicht die heftigen Konflikte zwischen Geist und Fleisch, wie sie die heutigen Rassen Urantias charakterisieren. Aber auch auf den idealsten Planeten muss der v­oradamische Mensch ausgesprochene Anstrengungen unternehmen, um von der rein tierischen Existenzebene über sukzessive Stufen immer intellektuellerer Bedeutungen und höherer geistiger Werte aufzusteigen.

34:7.3

Die Sterblichen einer normalen Welt erleben zwischen ihrer physischen und geistigen Natur keinen dauernden Kriegszustand. Sie sehen sich wohl vor die Notwendigkeit gestellt, sich von den tierischen Existenzebenen zu den höheren Ebenen geistigen Lebens zu erheben, aber dieser Aufstieg gleicht mehr dem Durchlaufen einer erzieherischen Übung, wenn man sie den intensiven Konflikten der Sterblichen Urantias auf diesem Gebiet der auseinanderstrebenden materiellen und geistigen Naturen entgegenhält.

34:7.4

Die Völker Urantias leiden unter den Folgen des Ausbleibens einer doppelten Hilfe bei dieser Aufgabe fortschreitenden planetarischen geistigen Vollbringens. Die Auflehnung Caligastias stürzte die ganze Welt in Verwirrung und beraubte alle nachfolgenden Generationen des sittlichen Rückhalts, den eine wohlgeordnete Gesellschaft ihnen geboten hätte. Aber noch heilloser war das adamische Versagen, indem es den Rassen jenen höheren Typus physischer Natur vorenthielt, welcher besser auf geistige Aspirationen eingestimmt gewesen wäre.

34:7.5

Die Sterblichen Urantias müssen zwangsläufig durch solch ausgeprägte Kämpfe zwischen Geist und Fleisch gehen, weil ihre entfernten Vorfahren durch die edenische Hingabe nicht ausgiebiger adamisiert worden sind. Der göttliche Plan hatte für die sterblichen Rassen Urantias selbstverständlicher auf den Geist ansprechende physische Naturen vorgesehen.

34:7.6

Trotz dieses für die Natur des Menschen und seine Umgebung doppelten Verhängnisses würden die heutigen Sterblichen diesen scheinbaren Krieg zwischen Fleisch und Geist weniger heftig erleben, wenn sie in das Reich des Geistes einträten, worin die Glaubenssöhne Gottes sich einer relativen Befreiung von der Versklavung durch das Fleisch erfreuen, indem sie sich in erleuchtetem und befreiendem Dienst von ganzem Herzen der Ausführung des Willens des himmlischen Vaters hingeben. Jesus zeigte der Menschheit den neuen Weg menschlicher Lebensführung, auf dem die menschlichen Wesen den unheilvollen Folgen der Rebellion Caligastias weitgehend entrinnen und die Unzulänglichkeiten, die vom adamischen Versagen herrühren, sehr wirksam wettmachen können. „Der Geist des Lebens Jesu Christi hat uns vom Gesetz tierischen Lebens und den Versuchungen des Übels und der Sünde befreit.“ „Das ist der Sieg, der das Fleisch überwindet, nämlich euer Glaube.“

34:7.7

Derartige Gott kennende Männer und Frauen, die aus dem Geiste geboren sind, leiden nicht unter größeren Konflikten mit ihrer sterblichen Natur als die Bewohner der normalsten von allen Welten, solchen Planeten, die nie von Sünde befleckt worden, noch mit Rebellion in Berührung gekommen sind. Glaubenssöhne arbeiten auf intellektuellen Ebenen und bewegen sich in geistigen Bereichen, welche weit über den Konflikten liegen, die durch ungezügelte und unnatürliche physische Begierden bewirkt werden. Die normalen Triebe tierischer Wesen und die natürlichen Begierden und Impulse der physischen Natur befinden sich nicht einmal mit der höchsten geistigen Leistung im Widerstreit außer in der Vorstellung von unwissenden, falsch unterrichteten oder an einem überreizten Gewissen leidenden Personen.

34:7.8

Wenn ihr einmal den Weg des ewigen Lebens betreten, den Auftrag angenommen und eure Befehle zum Vorwärtsgehen empfangen habt, dann fürchtet euch nicht mehr vor den Gefahren menschlicher Vergesslichkeit und Unbeständigkeit, lasst euch nicht mehr beunruhigen durch Gedanken an Schiffbruch oder durch Perplexität stiftende Verwirrung, schwankt nicht mehr und stellt eure Stellung und euren Rang nicht mehr in Frage, denn in jeder dunklen Stunde, an jedem Scheideweg eures Vorwärts-Kampfes wird stets der Geist der Wahrheit sprechen und sagen: „Dies ist der Weg.“

34:7.9

[Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter, der vorübergehend auf Urantia Dienst tut.]


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