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Schrift 140
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Die Weihe der Zwölf

1. Vorbereitende Unterweisung

140:1.1

Vor dem eigentlichen Weihegottesdienst sprach Jesus zu den um ihn herum sitzenden Zwölf: „Meine Brüder, die Stunde des Königreichs ist gekommen. Ich habe mich mit euch hierher zurückgezogen, um euch dem Vater als Botschafter des Königreichs vorzustellen. Ihr wart gerade berufen worden, als einige von euch mich in der Synagoge über dieses Königreich haben sprechen hören. Jeder von euch hat mehr über des Vaters Königreich erfahren, seitdem ihr mit mir in den Städten rund um das Galiläische Meer herum gearbeitet habt. Aber gerade jetzt habe ich euch Weiteres über dieses Königreich zu sagen.

140:1.2

Das neue Königreich, das mein Vater im Begriff ist, in den Herzen seiner Erdenkinder zu errichten, wird ein Reich von ewiger Dauer sein. Es wird kein Ende dieser Herrschaft meines Vaters in den Herzen jener geben, die seinen göttlichen Willen auszuführen begehren. Ich versichere euch, dass mein Vater weder der Gott der Juden noch der Heiden ist. Viele werden von Osten und von Westen kommen, um sich mit uns in des Vaters Königreich niederzulassen, während viele Kinder Abrahams sich weigern werden, in diese neue Bruderschaft einzutreten, in der des Vaters Geist in den Herzen der Menschenkinder herrscht.

140:1.3

Die Kraft dieses Königreichs wird weder auf der Gewalt von Armeen noch auf der Macht von Reichtümern gründen, sondern vielmehr auf der Herrlichkeit des göttlichen Geistes, der kommen wird, um den Verstand der wiedergeborenen Bürger dieses himmlischen Königreichs, der Söhne Gottes, zu unterweisen und ihre Herzen zu beherrschen. Dies ist die Bruderschaft der Liebe, in der Rechtschaffenheit regiert und deren Schlachtruf sein wird: Friede auf Erden und guter Wille unter allen Menschen. Dieses Königreich, das ihr so bald verkündigen geht, ist die Sehnsucht der guten Menschen aller Zeitalter, die Hoffnung der ganzen Erde und die Erfüllung der weisen Versprechen aller Propheten.

140:1.4

Aber für euch, meine Kinder, und für alle anderen, die euch in dieses König­reich nachfolgen werden, ist eine strenge Prüfung vorgesehen. Glaube allein genügt, um euch durch seine Pforten zu geleiten, aber ihr müsst die Früchte des Geistes meines Vaters hervorbringen, wenn ihr damit fortfahren möchtet, im fortschreitenden Leben der göttlichen Gemeinschaft aufzusteigen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, nicht jeder, der sagt ‚Herr, Herr‘, wird das Königreich betreten, sondern vielmehr derjenige, der den Willen meines Vaters im Himmel tut.

140:1.5

Eure Botschaft an die Welt sei: Sucht zuerst das Königreich Gottes und seine Rechtschaffenheit, und wenn ihr diese findet, sollen euch auch alle anderen zum ewigen Leben wesentlichen Dinge sicher sein. Und nun möchte ich euch klarmachen, dass dieses Königreich meines Vaters nicht mit äußerer Machtent­faltung oder unziemlichen Kundgebungen daherkommen wird. Ihr sollt nicht von hier weggehen und das Königreich mit den Worten verkündigen: ‚Es ist hier‘ oder ‚es ist da‘, denn das Königreich, von dem ihr predigt, ist Gott in euch.

140:1.6

Wer in meines Vaters Königreich groß werden möchte, soll allen dienen; und wer von euch der Erste sein möchte, möge Diener seiner Brüder werden. Aber wenn ihr einmal wahrhaftig als Bürger im Königreich empfangen werdet, seid ihr nicht länger Diener, sondern Söhne, Söhne des lebendigen Gottes. Und so wird dieses Königreich in der Welt Fortschritte machen, bis es alle Schranken niedergerissen und alle Menschen dazu gebracht haben wird, meinen Vater zu kennen und an die rettende Wahrheit zu glauben, die zu verkündigen ich gekommen bin. Auch jetzt ist das Königreich zum Greifen nahe, und einige von euch werden nicht sterben, bevor sie die Herrschaft Gottes mit großer Macht haben kommen sehen.

140:1.7

Und das, was eure Augen jetzt erblicken, dieser kleine Anfang mit zwölf gewöhnlichen Menschen, wird sich vervielfachen und wachsen, bis schließlich die ganze Erde vom Lobpreis meines Vaters erfüllt sein wird. Und nicht so sehr eure Worte als vielmehr das Leben, das ihr lebt, wird die Menschen wissen lassen, dass ihr bei mir gewesen seid und von den Realitäten des Königreichs erfahren habt. Ich möchte eurem Gemüt keine schweren Bürden aufladen, aber ich werde euren Seelen jetzt die feierliche Verantwortung auferlegen, mich, nachdem ich euch bald verlassen werde, in der Welt zu vertreten, gerade so, wie ich jetzt meinen Vater in diesem im Fleische gelebten Leben vertrete.“ Und nachdem er seine Ansprache beendet hatte, erhob er sich.


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