◄ 120:1
Schrift 120
120:3 ►

Die Selbsthingabe Michaels auf Urantia

2. Die Beschränkungen der Selbsthingabe

120:2.1

„1. Gemäß den Gepflogenheiten und im Einklang mit der Technik Sona­ringtons habe ich – in Erfüllung der Weisungen des Ewigen Sohnes des Paradieses – alles in die Wege geleitet, damit du in Übereinstimmung mit den von dir aus­gearbeiteten Plänen, die Gabriel in meinen Gewahrsam gegeben hat, deine Selbs­thingabe in Menschengestalt unverzüglich antreten kannst. Du wirst auf Urantia als ein Kind der Welt heranwachsen, deine menschliche Erziehung abschließen – dabei immer dem Willen deines Paradies-Vaters untertan – dein Leben auf Urantia so leben, wie du es bestimmt hast, deinen Aufenthalt auf dem Planeten beenden und dich zur Himmelfahrt zu deinem Vater bereitmachen, um von ihm die supreme Souveränität über dein Universum zu empfangen.

120:2.2

2. Unabhängig von deiner irdischen Sendung und deiner Offenbarung an das Universum, aber im Zusammenhang mit beiden, rate ich dir, nachdem du ein genügendes Bewusstsein deiner göttlichen Identität erlangt hast, die zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, die Rebellion Luzifers im System von Satania technisch zu beenden, und all dies als der Menschensohn zu tun. Ich schlage dir also vor, als ein sterbliches Geschöpf der Welt, das bei all seiner Schwachheit durch die gläubige Unterwerfung unter den Willen seines Vaters mächtig geworden ist, all das gnädig zu vollenden, was du durch Gewalt und Macht zu erreichen wiederholt abgelehnt hast, obwohl diese dir bei Ausbruch der sündhaften und ungerechtfertigten Rebellion zu Gebote standen. Ich sähe es als eine angemessene Krönung deiner Selbsthingabe in Menschengestalt, wenn du zu uns nicht nur als Gottessohn und supremer Souverän deines Universums, sondern auch als Menschensohn und als Planetarischer Fürst von Urantia zurückkehrtest – wenn du als ein sterblicher Mensch, der zu der niedersten Gattung intelligenter Geschöpfe Nebadons gehört, der gotteslästerlichen Anmaßung Caligastias und Luzifers begegnen und sie richten würdest und in dem von dir angenommenen demütigen Zustand den schamlosen Irrlehren dieser gefallenen Kinder des Lichts für immer ein Ende bereitetest. Nachdem du es stets unbeirrt abgelehnt hast, den Ruf dieser Rebellen in Ausübung deiner Schöpfervorrechte zu schädigen, wäre es jetzt angezeigt, als eines der niedrigsten Geschöpfe deiner Schöp­fung den Händen dieser gefallenen Söhne die Herrschaft zu entreißen. Und dein ganzes Lokaluniversum könnte in aller Klarheit deutlich und für immer die Gerechtigkeit deiner Handlungsweise erkennen, wenn es dich in der Rolle eines Sterblichen die Dinge tun sähe, welche dir Barmherzigkeit kraft willkürlicher Autorität zu tun verbot. Und nachdem du so in Nebadon durch deine Selbsthingabe die Möglichkeit für die Souveränität des Supremen geschaffen haben wirst, wirst du tatsächlich auch die noch eines Urteils harrenden Angelegenheiten der früheren Revolten zum Abschluss gebracht haben, ungeachtet der zur Verwirklichung dieses Ziels nötigen längeren oder kürzeren Frist. Durch diesen Akt werden die anhängigen Strittigkeiten in deinem Universum im Wesentlichen erledigt sein. Und wenn du danach mit der supremen Souveränität über dein Universum ausgestattet wirst, kann es nie wieder in irgendeinem Teil deiner großen persönlichen Schöpfung zu einer ähnlichen Anfechtung deiner Autorität kommen.

120:2.3

3. Wenn du der Sezession Urantias erfolgreich ein Ende gesetzt haben wirst, woran ich nicht zweifle, rate ich dir, von Gabriel den Titel eines ‚Planetarischen Fürsten Urantias‘ als Zeichen ewiger Würdigung deiner letzten Hingabeerfahrung durch dein Universum entgegenzunehmen. Und weiter rate ich dir, alles in deiner Macht Stehende zu tun, was mit dem Sinn deiner Selbsthingabe vereinbar ist, um das Leid und die Verwirrung wieder gutzumachen, die der Verrat Caligastias und die spätere adamische Verfehlung über Urantia gebracht haben.

120:2.4

4. Du hast den Wunsch ausgedrückt, deine Selbsthingabe auf Urantia mit der Abhaltung eines Dispensationsgerichts der Welt zu beschließen, einhergehend mit der Beendigung eines Zeitalters, der Wiedererweckung der schlafenden fortlebenden Sterblichen und dem Dispensationsbeginn des ausgeteilten Geistes der Wahrheit. Deinem Verlangen entsprechend werden Gabriel und alle Beteiligten dabei mit dir zusammenarbeiten.

120:2.5

5. Was den Planeten deiner Selbsthingabe und die Generation von Men­schen betrifft, die dort gerade zur Zeit deines irdischen Aufenthaltes leben, so rate ich dir, vor allem in der Rolle eines Lehrers aufzutreten. Deine erste Sorge sei die Befreiung und Inspiration der geistigen Natur des Menschen. Als Nächstes erleuchte den verfinsterten menschlichen Intellekt, heile die Seelen der Menschen und befreie ihre Gemüter von uralten Ängsten. Und kümmere dich schließlich gemäß deiner menschlichen Weisheit um das physische Wohlergehen und das materielle Behagen deiner Menschenbrüder. Lebe ein ideales religiöses Leben zur Inspiration und Erbauung deines ganzen Universums.

120:2.6

6. Schenke den durch die Rebellion isolierten Menschen auf dem Plane­ten deiner Selbsthingabe die geistige Freiheit. Leiste auf Urantia einen Beitrag mehr zur Souveränität des Supremen, wodurch du diese Souveränität in den weiten Domänen deiner persönlichen Schöpfung weiter festigst. Du schickst dich jetzt an, in dieser materiellen Selbsthingabe als ein Mensch die abschließende Erleuchtung eines Zeit-Raum-Schöpfers zu erleben, die doppelte Erfahrung, in der Natur eines Menschen mit dem Willen deines Paradies-Vaters zu arbeiten. In deinem zeitlichen Leben sollen der Wille des endlichen Geschöpfes und der Wille des unendlichen Schöpfers eins werden, geradeso, wie sie sich auch in der sich entwickelnden Gottheit des Supremen Wesens einigen. Gieße über dem Planeten deiner Selbsthingabe den Geist der Wahrheit aus und mache dadurch alle normalen Sterblichen dieses isolierten Planeten unmittelbar und voll erreichbar für das Wirken der gesonderten Gegenwart unseres Paradies-Vaters, der Gedankenjustierer der Welten.

120:2.7

7. Behalte bei allem, was du auf der Welt deiner Selbsthingabe unternehmen magst, stets vor Augen, dass du ein Leben zur Belehrung und Erbauung deines ganzen Universums lebst. Du gibst dich in diesem Leben eines inkarnierten Sterblichen an Urantia hin, aber du musst dieses Leben zur geistigen Inspiration jeder menschlichen und übermenschlichen Intelligenz leben, die auf jeder der bewohnten Welten lebte, lebt oder leben wird, die ein Bestandteil der ungeheuren Galaxie des von dir verwalteten Gebietes war, ist oder sein wird. Du sollst dein Erdendasein in Menschengestalt nicht so leben, dass es den zur Zeit deines irdischen Aufenthaltes auf Urantia lebenden Sterblichen oder irgendeiner späteren Generation menschlicher Wesen Urantias oder einer anderen Welt als Beispiel diene. Dein Leben als Mensch auf Urantia soll vielmehr für alles Leben auf allen Welten Nebadons während aller Generationen künftiger Zeitalter Inspiration sein.

120:2.8

8. Die große Aufgabe, die du in deiner Inkarnation als Sterblicher zu verwirklichen und zu erfahren hast, ist in deinem Entschluss enthalten, ein von dem einzigen Gedanken, den Willen deines Paradies-Vaters zu tun, beherrschtes Leben zu leben, und damit Gott, deinen Vater, im Fleisch und insbesondere den Geschöpfen des Fleisches zu offenbaren. Zugleich wirst du unseren Vater auch für alle übersterblichen Wesen ganz Nebadons auf neue, erhebende Art interpretieren. Und ebenso wie du den menschlichen und übermenschlichen Verstandestypen mit diesem Wirken eine neue Offenbarung und gesteigerte Interpretation des Paradies-Vaters geben wirst, wirst du auch auf eine Art und Weise leben, die eine neue Offenbarung des Menschen an Gott ist. Zeige in deinem einen kurzen Menschenleben – wie man es in ganz Nebadon nie zuvor gesehen hat – welch transzendente Möglichkeiten ein Gott kennender Mensch in seinem kurzen sterblichen Dasein erreichen kann, und gib allen übermenschlichen Intelligenzen ganz Nebadons für alle Zeiten eine neue und erleuchtende Interpretation vom Menschen und von den Wechselfällen seines planetarischen Lebens. Du gehst jetzt zur Inkarnation nach Urantia hinab, wo du das Leben eines Menschen deiner Zeit und Generation leben wirst, und du wirst es in einer Weise tun, die deinem gesamten Universum das Ideal vervollkommneter Methode in der höchsten Hingabe an die Angelegenheiten deiner weiten Schöpfung vor Augen führen wird: Die Erfüllung des Ziels Gottes, der den Menschen sucht und ihn findet, und das Phänomen des Menschen, der Gott sucht und ihn findet. Und du wirst all das zu wechsel­seitiger Zufriedenheit und in einem einzigen kurzen Menschenleben verrichten.

120:2.9

9. Ich ermahne dich, immer daran zu denken, dass du potentiell ein Schöpfersohn des Paradies-Vaters bleibst, auch wenn du tatsächlich zu einem gewöhnlichen Menschen der Welt wirst. Obwohl du während dieser Inkarnation wie ein Menschensohn leben und handeln wirst, werden dir die schöpferischen Attribute deiner persönlichen Göttlichkeit von Salvington nach Urantia folgen. Es wird immer in der Macht deines Willens liegen, die Inkarnation zu jedem Zeitpunkt nach der Ankunft deines Gedankenjustierers zu beenden. Vor der Ankunft und dem Empfang des Justierers bürge ich für die Integrität deiner Persönlichkeit. Aber nach seinem Eintreffen und im selben Maße, wie du allmählich Wesen und Bedeutung deiner Mission der Selbsthingabe erkennst, solltest du dich in Anbetracht des Umstandes, dass deine Schöpfervorrechte mit deiner sterblichen Persönlichkeit verbunden bleiben, jeglicher Formulierung übermenschlichen Wollens, Vollbringens oder Machtbegehrens enthalten; denn diese Attribute können nicht von deiner persönlichen Gegenwart getrennt werden. Aber abgesehen vom Willen des Paradies-­Vaters wird nichts Übermenschliches auf deine irdische Laufbahn einwirken, es sei denn, du solltest durch einen bewussten und vorsätzlichen Willensakt eine klare Entscheidung treffen, die am Ende von deiner Gesamtpersönlichkeit angenommen würde.“


◄ 120:1
 
120:3 ►