◄ 9:4
Schrift 9
9:6 ►

Beziehung des Unendlichen Geistes zum Universum

5. Das Wirken des Verstandes

9:5.1

Der Dritte Zentrale Ursprung ist unendlich an Verstand. Sollte das Universum bis ins Unendliche wachsen, wäre sein Verstandespotential dennoch in der Lage, Geschöpfe ohne Zahl mit einem passenden Verstand und anderen Vorbedingungen für den Intellekt auszustatten.

9:5.2

Im Bereich des erschaffenen Verstandes herrscht die Dritte Person mit ihren beigeordneten und untergeordneten Mitarbeitern unumschränkt. Die Bereiche des Geschöpfesverstandes entstammen ausschließlich dem Dritten Zentralen Ursprung; er verleiht den Verstand. Sogar die Vaterfragmente finden es unmöglich, dem Verstand der Menschen innezuwohnen, solange nicht Verstandesaktion und geistige Funktion des Unendlichen Geistes gebührend den Weg für sie geebnet haben.

9:5.3

Das einzigartige Merkmal des Verstandes ist es, dass er einem so breiten Spektrum des Lebens verliehen werden kann. Durch seine Schöpferischen und Geschöpfes-Mitarbeiter betreut der Dritte Zentrale Ursprung jeden Verstand auf allen Planeten. Dem menschlichen und untermenschlichen Intellekt steht er durch die Hilfsgeiste der Lokaluniversen bei und versorgt durch die physischen Überwacher sogar die niedrigsten, keiner Erfahrung fähigen Wesenheiten der primitivsten Vertreter des Lebendigen. Und immer ist die Lenkung des Verstandes ein Dienst von Verstand-Geist- oder von Verstand-Energie-Persönlichkeiten.

9:5.4

Da die Dritte Person der Gottheit der Ursprung des Verstandes ist, ist es nur natürlich, dass die evolutionären Willensgeschöpfe es leichter finden, sich eine verständliche Vorstellung von dem Unendlichen Geist zu machen als von dem Ewigen Sohn oder dem Universalen Vater. Die Realität des Mitschöpfers offenbart sich in unvollkommener Weise gerade in der Existenz des menschlichen Verstandes. Der Mitschöpfer ist der Ahnherr des kosmischen Verstandes, und der Verstand des Menschen ist ein individualisierter Kreislauf, ein unpersönlicher Teil jener Form des kosmischen Verstandes, die in einem Lokaluniversum durch die Schöpferische Tochter des Dritten Zentralen Ursprungs vergeben wird.

9:5.5

Nehmt nicht an, alle Verstandesphänomene seien göttlich, weil die Dritte Person der Ursprung des Verstandes ist. Der menschliche Intellekt wurzelt im materiellen Ursprung der tierischen Rassen. Die Intelligenz im Universum ist ebenso wenig eine wahre Offenbarung des Gottes, der Verstand ist, wie die physische Natur eine wahre Offenbarung der Schönheit und Wahrheit des Paradieses ist. Es liegt Vollkommenheit in der Natur, aber die Natur ist nicht vollkommen. Der Mitschöpfer ist der Ursprung des Verstandes, aber der Verstand ist nicht der Mitschöpfer.

9:5.6

Auf Urantia ist der Verstand ein Kompromiss zwischen der Essenz gedanklicher Vollkommenheit und der sich entwickelnden Mentalität eurer unreifen menschlichen Natur. Der Plan für eure intellektuelle Evolution ist tatsächlich von höchster Vollkommenheit, aber ihr seid während eures Aufenthaltes im sterblichen Gehäuse von diesem göttlichen Ziel weit entfernt. Der Verstand ist wahrhaftig göttlichen Ursprungs und hat eine göttliche Bestimmung, aber euer sterblicher Verstand besitzt noch keine göttliche Würde.

9:5.7

Zu oft, allzu oft schädigt ihr euren Verstand durch Unaufrichtigkeit und lasst ihn aus Mangel an Rechtschaffenheit verdorren; ihr setzt ihn tierischer Furcht aus und verzerrt ihn mit nutzlosem Bangen. Obwohl also die Quelle des Verstandes göttlich ist, kann Verstand, wie ihr ihn auf eurer Welt des Aufstiegs kennt, schwerlich ein Gegenstand großer Bewunderung, und noch weit weniger der Anbetung oder Verehrung werden. Das Nachsinnen über den unreifen und trägen menschlichen Intellekt sollte nur zu Reaktionen der Demut führen.


◄ 9:4
 
9:6 ►