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Anditische Expansion im Orient

7. Die Anditen dringen in China ein

79:7.1

Vor etwa fünfzehntausend Jahren überquerten die Anditen in beträchtlicher Zahl den Ti Tao-Pass und breiteten sich zwischen den chinesischen Siedlungen des Kansu am Oberlauf des Gelben Flusses aus. Bald drangen sie im östlich davon gelegenen Honan ein, wo sich die fortschrittlichsten Siedlungen befanden. Diese Infiltration von Westen her war etwa zur Hälfte andonitisch und anditisch.

79:7.2

Die nördlichen, am Gelben Fluss gelegenen Kulturzentren waren schon immer fortschrittlicher gewesen als die südlichen Niederlassungen am Jangtse. Innerhalb einiger tausend Jahre nach der Ankunft auch nur dieser kleinen Zahl höherstehender Sterblicher hatten die Siedlungen längs des Gelben Flusses die Dörfer am Jangtse überflügelt und verglichen mit den Brüdern im Süden einen fortgeschritteneren Stand erreicht, der seither immer aufrechterhalten worden ist.

79:7.3

Nicht dass die Anditen so zahlreich gewesen wären oder ihre Kultur so viel höher gestanden hätte, aber die Vermischung mit ihnen ergab eine vielseitigere Rasse. Die Nordchinesen erhielten gerade genug vom anditischen Erbe, um ihre von Natur aus fähigen Köpfe leicht zu stimulieren, aber doch nicht genug, um sie mit jener rastlosen, forschenden Neugier zu beflügeln, die für die weißen Rassen des Nordens so bezeichnend ist. Diese eher beschränkte Beimischung anditischen Erbes wirkte auf die angeborene Stabilität des Sangiktyps weniger störend.

79:7.4

Die späteren Anditenwellen brachten einige der kulturellen Fortschritte Mesopotamiens mit sich; das trifft insbesondere auf die letzten Einwande­rerwellen aus dem Westen zu. Sie verbesserten die wirtschaftlichen und erzieherischen Praktiken der Nordchinesen in hohem Maße, und obwohl ihr Einfluss auf die religiöse Kultur der gelben Rasse nur von kurzer Dauer war, so trugen doch ihre Nachfahren viel zu einem späteren geistigen Erwachen bei. Hingegen beeinflussten die anditischen Überlieferungen von der Schönheit Edens und Dalamatias die chinesischen Traditionen; in den frühen chinesischen Legenden befindet sich „das Land der Götter“ im Westen.

79:7.5

Das chinesische Volk begann erst nach 10 000 v. Chr. mit dem Bau von Städten und mit der Herstellung von Fabrikaten infolge der klimatischen Verän­derungen in Turkestan und der Ankunft der späteren anditischen Einwanderer. Die Zufuhr dieses neuen Blutes fügte der Zivilisation der gelben Menschen nicht sehr viel hinzu, aber sie stimulierte die weitere rasche Ent­wicklung der latenten Tendenzen der höheren chinesischen Erblinien. Vom Honan zum Shensi erblühten nun diese Potentiale in einer fortgeschrittenen Zivilisation. Die Metallbearbeitung und alle handwerklichen Techniken stammen aus diesen Tagen.

79:7.6

Die Ähnlichkeiten zwischen bestimmten frühen chinesischen und mesopotamischen Methoden in Zeitrechnung, Astronomie und Regierungsverwaltung sind auf die Handelsbeziehungen zwischen diesen weit auseinander liegenden Zentren zurückzuführen. Chinesische Kaufleute reisten noch zur Zeit der Sumerer auf dem Landweg durch Turkestan nach Mesopotamien. Dieser Austausch war nicht etwa einseitig – das Euphrattal gewann dabei sehr viel, wie auch die Völker der Ganges­ebene. Aber die Klimawechsel und Nomaden­invasionen des dritten vorchristlichen Jahrtausends reduzierten das Volumen des Handels, der sich über die Karawanenpfade Zentralasiens abspielte, sehr stark.


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