Caligastia stattete dem Garten häufige Besuche ab und traf sich zu vielen Besprechungen mit Adam und Eva, aber sie blieben unerbittlich gegenüber all seinen Kompromissvorschlägen und Abkürzungsabenteuern. Sie hatten genügend Ergebnisse der Rebellion vor Augen, um gegen alle derartigen einschmeichelnden Vorschläge gefeit zu sein. Nicht einmal die jungen Sprösslinge Adams ließen sich durch Daligastias Annäherungsversuche beirren. Und natürlich besaßen weder Caligastia noch sein Gefährte die Macht, irgendjemanden gegen seinen Willen zu beeinflussen, und noch weniger, Adams Kinder zu üblem Tun zu überreden.
Es muss daran erinnert werden, dass Caligastia immer noch den Titel eines Planetarischen Fürsten Urantias trug, dass er ein irregeführter, aber dennoch hoher Sohn des Lokaluniversums war. Endgültig abgesetzt wurde er erst zu der Zeit, als Christus Michael auf Erden weilte.
Aber der gefallene Fürst war hartnäckig und entschlossen. Bald gab er es auf, Adam bearbeiten zu wollen, und entschied sich, es mit einem gerissenen Seitenangriff auf Eva zu versuchen. Der Teufel kam zu dem Schluss, dass die einzige Hoffnung auf Erfolg in der geschickten Einsetzung geeigneter Personen lag, die der Oberschicht der Noditengruppe angehörten, den Abkömmlingen seiner einstigen Mitarbeiter im körperlichen Stab. Und dementsprechend wurden Pläne geschmiedet, um die Mutter der violetten Rasse zu verführen.
Eva hatte nicht im Entferntesten die Absicht, irgendetwas zu tun, was hätte gegen Adams Pläne verstoßen oder die ihnen beiden anvertraute planetarische Aufgabe aufs Spiel setzen können. Im Wissen um die Neigung der Frau, unmittelbare Ergebnisse sehen zu wollen, anstatt mit Weitblick für in fernerer Zukunft liegende Resultate zu planen, hatten die Melchisedeks vor ihrer Abreise Eva eigens vor den besonderen Gefahren gewarnt, denen sie in ihrer isolierten Stellung auf dem Planeten ausgesetzt war, und sie hatten sie insbesondere ermahnt, nie von der Seite ihres Gatten zu weichen, d. h. es nie mit persönlichen oder geheimen Methoden zur Förderung ihrer gemeinsamen Unternehmungen versuchen zu wollen. Eva hatte sich über hundert Jahre lang peinlichst an diese Weisungen gehalten, und es wäre ihr nie eingefallen, dass mit den immer privateren und vertraulicheren Besuchen, derer sie sich von Seiten eines Noditenführers namens Serapatatia erfreute, irgendwelche Gefahren verbunden sein könnten. Die ganze Angelegenheit entwickelte sich so allmählich und natürlich, dass Eva völlig überrascht wurde.
Die Gartenbewohner hatten seit den frühen Tagen Edens mit den Noditen in Kontakt gestanden. Sie hatten von diesen gemischten Nachfahren der pflichtvergessenen Stabsmitglieder Caligastias viel wertvolle Hilfe und Kooperationsbereitschaft empfangen, und gerade durch sie sollte jetzt der völlige Ruin und schließliche Untergang der edenischen Ordnung herbeigeführt werden.