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Probleme der Rebellion Luzifers

1. Wahre und falsche Freiheit

54:1.1

Von all den verwirrenden Problemen, die aus der Rebellion Luzifers erwuchsen, hat keines größere Schwierigkeiten verursacht, als das Unvermögen unreifer evolutionärer Sterblicher, zwischen wahrer und falscher Freiheit zu unterscheiden.

54:1.2

Wahre Freiheit ist das Streben der Zeitalter und die Belohnung des evolutionären Fortschritts. Falsche Freiheit ist der subtile Betrug des Irrtums der Zeit und des Üblen des Raums. Dauernde Freiheit beruht auf der Realität der Gerechtigkeit – auf Intelligenz, Reife, Brüderlichkeit und Billigkeit.

54:1.3

Freiheit ist eine selbstzerstörerische Technik kosmischer Existenz, wenn ihre Beweggründe unintelligent, hemmungslos und unkontrolliert sind. Wahre Freiheit steht in einer progressiven Beziehung zur Realität und achtet stets auf soziale Gerechtigkeit, kosmische Fairness, universelle Brüderlichkeit und göttliche Verpflichtungen.

54:1.4

Freiheit ist selbstmörderisch, wenn sie getrennt wird von materieller Gerechtigkeit, intellektueller Fairness, sozialer Nachsicht, sittlicher Pflicht und geistigen Werten. Es existiert keine Freiheit außerhalb der kosmischen Realität, und die ganze Realität einer Persönlichkeit steht im Verhältnis zu ihren Beziehungen mit der Göttlichkeit.

54:1.5

Ungezügelter Eigenwille und unkontrollierter Selbstausdruck sind dasselbe wie reine Selbstsucht, sind der Gipfel der Gottlosigkeit. Freiheit ohne eine damit einhergehende und immer zunehmende Selbstbemeisterung ist ein egoistisches sterbliches Fantasieprodukt. Auf selbstischen Beweggründen fußende Freiheit ist eine vorstellungsmäßige Illusion, ein grausamer Betrug. Zügellosigkeit, die sich als Freiheit verkleidet, geht elender Versklavung voraus.

54:1.6

Wahre Freiheit ist die Gefährtin echter Selbstachtung; falsche Freiheit ist die Gemahlin der Selbstbewunderung. Wahre Freiheit ist die Frucht von Selbstbeherrschung; falsche Freiheit ist anmaßende Selbstbehauptung. Selbstbeherrschung führt zu altruistischem Dienen; Selbstbewunderung neigt zur Ausnutzung anderer, und sie tut dies zur Selbsterhöhung eines solchen im Irrtum befangenen Wesens, das willens ist, auf rechtschaffenes Vollbringen zu verzichten, um ungerechte Macht über seine Mitmenschen zu erringen.

54:1.7

Sogar Weisheit ist nur dann göttlich und sicher, wenn sie einen kosmischen Horizont hat und wenn ihre Beweggründe geistiger Natur sind.

54:1.8

Es gibt keinen größeren Irrtum als jenen Selbstbetrug, welcher intelligente Wesen dahin bringt, nichts so sehr zu wünschen, als über andere Wesen Macht in der Absicht auszuüben, diese Personen ihrer natürlichen Freiheiten zu berauben. Die goldene Regel menschlicher Fairness protestiert laut gegen all solche Arglist, Selbstsucht und Negation von Fairness und Rechtschaffenheit. Nur wahre, echte Freiheit ist vereinbar mit der Herrschaft der Liebe und mit dem Wirken der Barmherzigkeit.

54:1.9

Wie können eigenwillige Geschöpfe es wagen, die Rechte ihrer Mitmenschen im Namen persönlicher Freiheit zu verletzen, wenn sogar die Höchsten Herrscher des Universums in gütigem Respekt vor diesen Vorrechten des Willens und vor dem Potential der Persönlichkeit zurücktreten! Kein Wesen hat in Ausübung seiner angeblichen persönlichen Freiheit das Recht, irgendein anderes Wesen dieser Privilegien der Existenz zu berauben, die von den Schöpfern verliehen worden sind und von all ihren treuen Mitarbeitern, Untergeordneten und Untergebenen in gebührender Weise hochgehalten werden.

54:1.10

Wohl haben die evolutionären Menschen auf einer Welt der Sünde und des Frevels oder während der frühen Zeiten einer primitiven, in Entwicklung begriffenen Welt gegen Tyrannen und Unterdrücker um ihre materiellen Freiheiten zu kämpfen, aber dem ist nicht so auf den morontiellen Welten oder auf den Sphären des Geistes. Der Krieg ist das Erbe des frühen evolutionären Menschen, aber auf Welten mit einer normal fortschreitenden Zivilisation ist physischer Kampf als Technik zur Begleichung rassischer Differenzen längst in Misskredit geraten.


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