Zahlreiche Persönlichkeiten gaben in der Zeit zwischen dem Ausbruch der Feindseligkeiten und der Ankunft des neuen Systemlenkers und seines Stabs viele edelmütige und inspirierende Beweise der Ergebenheit und Treue. Aber die hinreissendste all dieser unerschrockenen Treuebezeugungen war das mutige Verhalten von Manotia, des zweiten Kommandanten des seraphischen Hauptquartiers Satanias.
Bei Ausbruch der Rebellion auf Jerusem machte das Oberhaupt der seraphischen Heerscharen mit Luzifer gemeinsame Sache. Das erklärt zweifelsfrei, weshalb sich eine so große Zahl von Angehörigen der vierten Ordnung, der Verwalterseraphim des Systems, verirrte. Den seraphischen Führer machte die strahlende Persönlichkeit Luzifers geistig blind; dessen bezaubernde Art faszinierte die niedrigeren Ordnungen himmlischer Wesen. Sie konnten ganz einfach nicht fassen, dass es einer derart blendenden Persönlichkeit möglich sein konnte, auf Abwege zu geraten.
Es ist nicht lange her, da sagte Manotia, als er die mit dem Ausbruch der Rebellion Luzifers verknüpften Erlebnisse beschrieb: „Aber der beglückendste Augenblick meines Daseins war das elektrisierende Abenteuer im Zusammenhang mit der luziferischen Rebellion, als ich mich als zweiter seraphischer Befehlshaber weigerte, mich an der geplanten Schmähung Michaels zu beteiligen; und die mächtigen Rebellen versuchten, mich mittels der von ihnen hergestellten Verbindungskräfte zu vernichten. Auf Jerusem herrschte ein furchterregender Aufstand, aber keinem einzigen treuen Seraphen geschah ein Leid.
Nach der Pflichtverletzung meines unmittelbaren Vorgesetzten fiel es mir zu, den Befehl über die Engelscharen Jerusems als nomineller Leiter der durcheinander geratenen seraphischen Angelegenheiten des Systems zu übernehmen. Ich wurde von den Melchisedeks moralisch unterstützt, erfuhr den tatkräftigen Beistand der Mehrheit der Materiellen Söhne, wurde von einer ungeheuer großen Gruppe meiner eigenen Ordnung verlassen, aber durch die aufsteigenden Sterblichen Jerusems in wunderbarer Weise getragen.
Nachdem wir durch den Abfall Luzifers automatisch aus den Konstellationskreisläufen ausgeschaltet worden waren, waren wir gänzlich abhängig von der Loyalität unseres Nachrichtenkorps, das unsere Hilferufe vom nahe gelegenen System Rantulia aus nach Edentia weiterleitete; und wir erlebten, dass es im Wesen der herrschenden Ordnung, der intelligenten Treue und des Geistes der Wahrheit liegt, über Auflehnung, Selbstherrlichkeit und die so genannte persönliche Freiheit zu siegen; wir waren fähig, bis zu der Ankunft des neuen Systemsouveräns, des würdigen Nachfolgers Luzifers, durchzuhalten. Und unmittelbar danach wurde ich dem Korps der Urantia als Treuhänder verwaltenden Melchisedeks zugeteilt und übernahm auf der Welt des verräterischen Caligastia die Führung über die loyalen seraphischen Ordnungen. Caligastia hatte seine Sphäre zu einem Mitglied des neu geplanten Systems ‚befreiter Welten und emanzipierter Persönlichkeiten‘ ausgerufen, wie es in der niederträchtigen Freiheitserklärung von Luzifer vorgeschlagen wurde, in seinem Aufruf, der sich an alle ‚freiheitsliebenden, freidenkenden und vorausschauenden Intelligenzen der schlecht regierten und schlecht verwalteten Welten Satanias‘ richtete.“
Dieser Engel leistet auf Urantia immer noch Dienst. Seine Funktion ist die eines beigeordneten Chefs der Seraphim.