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Die Rebellion Luzifers

5. Wesen des Konflikts

53:5.1

Nach dem Ausbruch der Rebellion in Satania holte Michael den Rat seines Paradies-Bruders, Immanuels, ein. Nach dieser denkwürdigen Unterredung kündigte Michael an, er werde dieselbe Politik befolgen, die schon seine Ausein­andersetzungen mit ähnlichen Aufständen in der Vergangenheit geprägt hatte, nämlich eine Haltung der Nichtintervention.

53:5.2

Zur Zeit dieser Rebellion und der beiden ihr vorausgegangenen gab es im Universum von Nebadon keine absolute persönliche souveräne Autorität. Michael regierte gestützt auf göttliches Recht, als Stellvertreter des Universalen Vaters, aber noch nicht gestützt auf sein eigenes persönliches Recht. Er war noch nicht durch sämtliche Selbsthingaben gegangen; er war noch nicht mit „aller Macht im Himmel und auf Erden“ ausgestattet worden.

53:5.3

Vom Ausbruch der Rebellion bis zum Tag seiner Inthronisation als souveräner Herrscher von Nebadon ging Michael nie gegen die rebellischen Kräfte Luzifers vor; während fast zweihunderttausend Jahren urantianischer Zeit ließ man sie frei gewähren. Christus Michael hat jetzt große Macht und Autorität, um mit solch plötzlichen Absetzbewegungen prompt, ja sogar summarisch fertig zu werden, aber wir bezweifeln, dass seine souveräne Autorität ihn zu einem anderen Vorgehen bewegen würde, sollte es wieder zu einem solchen Aufstand kommen.

53:5.4

Da Michael es vorzog, sich aus dem eigentlichen Kampfgeschehen der Re­bel­lion Luzifers herauszuhalten, versammelte Gabriel seinen persönlichen Mitar­beiterstab auf Edentia und übernahm im Einvernehmen mit den Aller­höchsten das Kommando über die treu gebliebenen Heerscharen Satanias. Michael blieb in Salvington, während sich Gabriel nach Jerusem begab und sich auf der Sphäre einrichtete, die dem Vater geweiht ist – gerade jenem Universalen Vater, dessen Persönlichkeit Luzifer und Satan in Frage stellten. Und hier entrollte er in Gegenwart der versammelten Heerscharen ergebener Persönlichkeiten das Banner Michaels, das materielle Symbol der Herrschaft der Trinität über die ganze Schöpfung, die drei blauen konzentrischen Kreise auf weißem Hintergrund.

53:5.5

Das Emblem Luzifers war ein weißes Banner mit einem einzigen roten Kreis, in dessen Mittelpunkt eine schwarze Scheibe erschien.

53:5.6

„Es herrschte Krieg im Himmel; Michaels Oberbefehlshaber und seine Engel kämpften gegen den Drachen (Luzifer, Satan und die abtrünnigen Fürsten); und der Drache und seine rebellischen Engel kämpften, konnten sich aber nicht behaupten.“ Dieser „Krieg im Himmel“ war kein physischer Kampf, wie man sich ihn auf Urantia vorstellen könnte. In den frühen Tagen der Auseinandersetzung sprach Luzifer unablässig im planetarischen Amphi­theater, während Gabriel von seinem Hauptquartier aus, das er ganz in der Nähe bezogen hatte, unaufhörlich eine Demaskierung der Sophistereien der Rebellen betrieb. Die auf der Sphäre anwesenden Persönlichkeiten, die in ihrer Haltung unsicher waren, wechselten zwischen diesen Diskussionen hin und her, bis sie zu einer endgültigen Entscheidung gelangten.

53:5.7

Aber dieser Krieg im Himmel war sehr schrecklich und sehr wirklich. Obwohl man dabei keine der Grausamkeiten beobachten konnte, die für die physische Kriegsführung auf unreifen Welten so bezeichnend sind, war dieser Konflikt bei weitem tödlicher; in einem materiellen Kampf steht nur das materielle Leben auf dem Spiel, aber bei dem im Himmel tobenden Krieg ging es um das ewige Leben.


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