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Die sieben Residenzwelten

1. Die Welt der Finalisten

47:1.1

Obwohl die erste Übergangswelt nur von Finalisten, bestimmten Gruppen geretteter Kinder und von deren Fürsorgern bewohnt wird, ist auch für die Aufnahme von Geistwesen aller Klassen, von Sterblichen im Übergang und von studierenden Besuchern gesorgt. Die Spornagia, die auf all diesen Welten arbeiten, sind allen Wesen, die sie erkennen können, gastfreundliche Wirte. Sie haben ein unbestimmtes Gefühl für die Anwesenheit der Finalisten, können diese aber nicht sehen. Ihr Verhältnis zu ihnen muss dem eurigen gegenüber den Engeln in eurem gegenwärtigen physischen Zustand gleichen.

47:1.2

Obwohl die Welt der Finalisten eine Sphäre von auserlesener physischer Schönheit ist und außergewöhnlichen morontiellen Schmuck aufweist, ist doch das große, im Zentrum der Aktivitäten gelegene geistige Haus, der Tempel der Finalisten, für das materielle oder frühe morontielle Auge ohne Beihilfe nicht sichtbar. Aber die Energieumwandler sind fähig, den aufsteigenden Sterblichen viele von diesen Realitäten sichtbar zu machen, und von Zeit zu Zeit wirken sie in dieser Weise, wie anlässlich der auf dieser kulturellen Sphäre stattfindenden Klassenversammlungen der Studenten aus den Residenzwelten.

47:1.3

Während eurer ganzen Erfahrung auf den Residenzwelten seid ihr euch geistig irgendwie der Gegenwart eurer verherrlichten Brüder, die das Paradies erreicht haben, bewusst, aber es ist sehr erfrischend, sie ab und zu auch tatsächlich in den Wohnstätten ihres Hauptquartiers arbeiten zu sehen. Ihr werdet die Finalisten nicht eher spontan erblicken, als bis ihr die geistige Sicht erworben habt.

47:1.4

Auf der ersten Residenzwelt müssen alle Fortlebenden vor die aus ihrem Heimatplaneten stammende elterliche Untersuchungskommission treten. Die gegenwärtige Kommission Urantias besteht aus zwölf kürzlich eingetroffenen Elternpaaren, die als Sterbliche die Erfahrung gemacht haben, drei oder mehr Kinder bis zur Geschlechtsreife aufzuziehen. Der Dienst in dieser Kommission wechselt im Turnus und dauert in der Regel nicht länger als zehn Jahre. All die, welche diese Begutachter bezüglich ihrer elterlichen Erfahrung nicht zufrieden stellen, müssen sich durch Dienst in den Heimen der Materiellen Söhne auf Jerusem oder teilweise im Probe-Kinderheim auf der Welt der Finalisten weiter qualifizieren.

47:1.5

Aber ohne Rücksicht auf ihre elterliche Erfahrung erhalten Eltern der Residenzwelten, die heranwachsende Kinder im Probe-Kinderheim haben, jede Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit den morontiellen Vormunden dieser Kinder bei deren Unterricht und Schulung. Diesen Eltern wird erlaubt, viermal pro Jahr zu Besuch zu kommen. Und es gehört zu den in ihrer Schönheit ergreifendsten Szenen der ganzen aufsteigenden Laufbahn, wenn man die Eltern der Residenzwelten bei ihren periodischen Pilgerfahrten auf die Welt der Finalisten ihre materiellen Kinder umarmen sieht. Obwohl unter Umständen ein oder beide Elternteile eine Residenzwelt vor ihrem Kind verlassen, ist es doch recht oft der Fall, dass sie eine Zeitlang zusammen bleiben.

47:1.6

Kein aufsteigender Sterblicher kommt um die Erfahrung herum, Kinder aufzuziehen – ob seine eigenen oder andere – sei es auf den materiellen Welten oder danach auf der Welt der Finalisten oder auf Jerusem. Die Väter müssen diese wesentliche Erfahrung genau so wie die Mütter machen. Es ist eine unselige und verfehlte Ansicht der modernen Völker Urantias, die Kindererziehung sei weitgehend Aufgabe der Mütter. Die Kinder bedürfen der Väter ebenso sehr wie der Mütter, und die Väter bedürfen dieser elterlichen Erfahrung im selben Maße wie die Mütter.


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