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Energie – Verstand und Materie

5. Manifestationen wellenartiger Energie

42:5.1

Im Superuniversum von Orvonton gibt es einhundert Oktaven von Wellen­energie. Von diesen hundert Gruppen der Energiemanifestation sind auf Urantia deren vierundsechzig ganz oder teilweise erkannt worden. Die Sonnen­strahlen nehmen auf der superuniversellen Skala vier Oktaven ein, wobei die sichtbaren Strahlen eine einzige Oktave umfassen, nämlich die Nummer sechsundvierzig der Serie. Als nächste kommt die ultraviolette Gruppe, während sich zehn Oktaven höher die Röntgenstrahlen befinden, gefolgt von den Gam­mastrahlen des Radiums. Zweiunddreißig Oktaven oberhalb des sichtbaren Sonnenlichts sind die Energiestrahlen des äußeren Raums, die so oft mit den hohe Energie besitzenden winzigen Materieteilchen verwechselt werden, die mit ihnen verbunden sind. Gleich unterhalb des sichtbaren Sonnenlichts erscheinen die infraroten Strahlen, und dreißig Oktaven tiefer befindet sich die Gruppe der Radioübertragung.

42:5.2

Wellenmäßige Energiemanifestationen – aus der Sichtweise wissenschaftlicher Erkenntnis des zwanzigsten Jahrhunderts auf Urantia – können in die folgenden zehn Gruppen eingeteilt werden:

42:5.3

1. Infraultimatonische Strahlen – die Rotationen der Ultimatonen, wenn diese die Grenze erreicht haben, wo sie beginnen, definitiv Form anzunehmen. Es ist dies das erste Stadium erwachender Energie, in dem wellenmäßige Phänomene festgestellt und gemessen werden können.

42:5.4

2. Ultimatonische Strahlen. Die Energieansammlung in den winzigen Sphären der Ultimatonen verursacht in deren Rauminhalt erkenn- und messbare Vibrationen. Und lange vor ihrer Entdeckung des Ultimatons werden die Physiker das Phänomen dieser auf Urantia herabregnenden Strahlen feststellen. Diese kurzen und mächtigen Strahlen stellen die anfängliche Aktivität der Ultimatonen während ihrer Verlangsamung bis zu jener Grenze dar, wo sie in die elektronische Organisation der Masse überspringen. Wenn die Ultimatonen sich zu Elektronen zusammenschließen, geschieht eine Verdichtung mit entsprechender Energiespeicherung.

42:5.5

3. Die kurzen Raumstrahlen. Das sind die kürzesten aller rein elektronischen Vibrationen, und sie stellen das voratomare Stadium dieser Materieform dar. Diese Strahlen benötigen zu ihrer Erzeugung außerordentlich hohe oder tiefe Temperaturen. Es gibt zwei Arten solcher Raumstrahlen: die eine begleitet die Geburt der Atome, während die andere atomare Zertrümmerung anzeigt. Sie entstammen in größten Mengen der dichtesten Ebene des Superuniversums, der Milchstraße, die auch die dichteste Ebene der äußeren Universen ist.

42:5.6

4. Das elektronische Stadium. Dieses Energiestadium ist die Basis aller Materialisierung in den sieben Superuniversen. Wenn die Elektronen von einer höheren auf eine tiefere Energieebene ihrer Umlaufbewegung übergehen, geben sie Quanten ab. Der Wechsel der Elektronen von einem Kreis auf einen anderen geht mit der Ausstoßung oder Aufnahme sehr bestimmter, gleichförmiger, messbarer Partikel von Lichtenergie einher, während ein einzelnes Elektron bei einem Zusammenstoß immer eine Partikel von Lichtenergie abgibt. Wellenmäßige Energieerscheinungen begleiten auch die Leistungen der positiven Kerne und der anderen Mitglieder des elektronischen Stadiums.

42:5.7

5. Gammastrahlen – jene Auswirkungen, die charakteristisch sind für den spontanen Zerfall atomarer Materie. Die beste Illustration dieser Form elektronischer Aktivität liefert das Phänomen, das mit dem Zerfall des Radiums einhergeht.

42:5.8

6. Die Röntgenstrahlengruppe. Der nächste Schritt in der Verlangsamung des Elektrons ergibt die verschiedenen Formen solarer Röntgenstrahlen sowie die künstlich erzeugten Röntgenstrahlen. Die elektronische Ladung erzeugt ein elektrisches Feld; die Bewegung lässt einen elektrischen Strom entstehen; und der Strom erzeugt ein magnetisches Feld. Wenn ein Elektron plötzlich angehalten wird, erzeugt die dabei eintretende elektromagnetische Erschütterung den Röntgenstrahl; der Röntgenstrahl ist diese Störung. Die solaren Röntgen­strahlen sind identisch mit jenen, die zur Erforschung des Inneren des menschlichen Körpers mechanisch erzeugt werden, außer dass sie um eine Spur länger sind.

42:5.9

7. Die ultravioletten oder chemischen Strahlen des Sonnenlichts und ihre vielerlei mechanischen Erzeugungen.

42:5.10

8. Das weiße Licht – das ganze sichtbare Licht der Sonnen.

42:5.11

9. Infrarotstrahlen – die Verlangsamung der elektronischen Aktivität noch näher an den Punkt spürbarer Wärme heran.

42:5.12

10. Hertzsche Wellen – die auf Urantia im Fernmeldewesen verwendeten Energien.

42:5.13

Von all diesen zehn Phasen wellenartiger energetischer Aktivität vermag das menschliche Auge gerade nur auf eine Oktave zu reagieren, auf die Gesamtheit des gewöhnlichen Sonnenlichts.

42:5.14

Der so genannte Äther ist nur ein Sammelname zur Bezeichnung einer Gruppe von Kraft- und Energieaktivitäten, die sich im Raum ereignen. Ultimatonen, Elektronen und andere Energieballungen sind gleichförmige Materiepartikel, die den Raum wirklich in gerader Linie durcheilen. Licht und alle anderen Formen erkennbarer Energiemanifestationen bestehen aus einer Abfolge bestimmter Energiepartikel, deren Bahn geradlinig verläuft, außer sie werden durch Gravitation und andere dazwischentretende Kräfte abgelenkt. Dass diese Prozessionen von Energiepartikeln als Wellenphänomene erscheinen, wenn man sie bestimmten Beobachtungsarten unterwirft, ist auf den Widerstand des undifferenzierten Kraftkissens des ganzen Raums, des hypothetischen Äthers, zurückzuführen, ebenso wie auf die Gravitationsspannung, die zwischen den beteiligten Materieballungen besteht. Die Raumintervalle zwischen den Materieteilchen zusammen mit der initialen Geschwindigkeit der Energiestrahlen bewirken das wellenförmige Erscheinungsbild vieler Formen der Energie-Materie.

42:5.15

Die Erregung des Rauminhalts bewirkt eine wellenartige Reaktion auf den Durchgang sich schnell fortbewegender Materiepartikel, gerade wie die Vorüberfahrt eines Schiffes im Wasser Wellen verschiedener Höhe und verschiedenen Abstandes wirft.

42:5.16

Das Verhalten der Urkraft lässt Phänomene entstehen, die in mancher Hinsicht mit dem von euch angenommenen Äther übereinstimmen. Der Raum ist nicht leer; die im Allraum herumwirbelnden Sphären schwimmen durch einen gewaltigen Ozean ausgeschütteter Kraft-Energie; aber auch der Rauminhalt eines Atoms ist nicht leer. Trotzdem gibt es keinen Äther, und gerade die Abwesenheit dieses hypothetischen Äthers befähigt die bewohnten Planeten, einen Sturz in die Sonne zu vermeiden, und die kreisenden Elektronen, einem Fall in den Kern zu widerstehen.


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