Die Lanonandeks sind die ständigen Gebieter der Planeten und die turnusmäßigen Souveräne der Systeme. Ein solcher Sohn regiert jetzt auf Jerusem, dem Hauptsitz eures Lokalsystems bewohnter Welten.
Die Systemsouveräne regieren in Zweier- oder Dreierkommissionen auf der Hauptwelt jedes Systems bewohnter Planeten. Der Vater der Konstellation ernennt alle tausend Jahre einen dieser Lanonandeks zum Regierungsoberhaupt. Manchmal wird an der Spitze des Trios keine Veränderung vorgenommen – die Sache liegt ganz im freien Ermessen der Herrscher der Konstellation. Das Personal der Systemregierungen wird nicht plötzlich ausgewechselt, außer es ereigne sich irgendeine Tragödie.
Wenn Systemsouveräne oder -mitarbeiter zurückgerufen werden, wählt der am Konstellationshauptsitz befindliche höchste Rat zur Neubesetzung ihrer Stellen Nachfolger aus den Reserven der Ordnung aus, einer Gruppe, die auf Edentia über dem angegebenen Durchschnitt liegt.
Die höchsten Lanonandek-Räte befinden sich auf den verschiedenen Konstellationshauptwelten. Einen solchen Körper präsidiert der Allerhöchste Seniorpartner des Vaters der Konstellation, während der Juniorpartner die Leitung der Reserven der sekundären Ordnung innehat.
Die Systemsouveräne tragen ihren Namen zu Recht; sie sind in den lokalen Angelegenheiten der bewohnten Welten nahezu souverän. Sie sind fast väterlich in ihrer Leitung der Planetarischen Fürsten, Materiellen Söhne und dienenden Geiste. Die persönliche Einflussnahme des Souveräns ist beinahe vollständig. Diese Herrscher werden durch keine Beobachter der Trinität aus dem Zentraluniversum überwacht. Sie sind die ausführende Abteilung des Lokaluniversums, und als Garanten der Durchsetzung gesetzlicher Erlasse und als Verantwortliche für die Anwendung von Gerichtsurteilen nehmen sie in der gesamten Universumsadministration gerade jenen Platz ein, wo persönliche Untreue gegenüber dem Willen des Michael-Sohnes sich am leichtesten einnisten und zu behaupten versuchen kann.
Unser Lokaluniversum hatte das Unglück, dass sich mehr als siebenhundert Söhne der Lanonandek-Ordnung gegen die Universumsregierung auflehnten und dadurch in mehreren Systemen und auf zahlreichen Planeten große Verwirrung stifteten. Unter all diesen Abtrünnigen befanden sich nur drei Systemsouveräne; sozusagen all diese Söhne gehörten zu der zweiten und dritten Ordnung, zu den Planetarischen Fürsten und tertiären Lanonandeks.
Die große Zahl von Söhnen, die den Weg der Integrität verließen, ist kein Hinweis auf irgendeinen Schöpfungsfehler. Sie hätten göttlich vollkommen gemacht werden können, aber sie wurden so erschaffen, dass sie die auf den Welten von Zeit und Raum wohnenden evolutionären Wesen besser verstehen und ihnen nahe sein können.
Von Henselon abgesehen, hat unser Universum von allen Lokaluniversen Orvontons die meisten Söhne dieser Ordnung verloren. Auf Uversa ist man einhellig der Meinung, dass wir in Nebadon deshalb so viele Verwaltungsschwierigkeiten gehabt haben, weil unsere Söhne der Lanonandek-Ordnung mit einem derart hohen Grad an persönlicher Freiheit zum Wählen und Planen erschaffen wurden. Ich mache diese Bemerkung nicht in kritischer Absicht. Der Schöpfer unseres Universums hat alle Autorität und Macht, auf diese Weise zu handeln. Unsere hohen Lenker sind der Ansicht, dass diese frei wählenden Söhne wohl in den früheren Universumszeitaltern übermäßige Verwirrung stiften können, dass aber, wenn sich die Dinge einmal völlig geklärt und beruhigt haben, die hinzugewonnene höhere Treue dieser gründlich geprüften Söhne und ihr stärkerem Wollen entspringendes Dienen die Wirrnis und Drangsal früherer Zeiten weit mehr als nur aufwiegen.
Im Falle einer Rebellion auf einer Systemhauptwelt wird gewöhnlich in relativ kurzer Zeit ein neuer Souverän eingesetzt, nicht aber auf den einzelnen Planeten. Sie sind die Einheiten, die die materielle Schöpfung aufbauen, und der freie Wille der Geschöpfe ist ein Faktor bei der schließlichen Urteilsfällung in allen derartigen Angelegenheiten. Für isolierte Welten, Planeten, deren die Autorität innehabende Fürsten auf Abwege geraten sind, werden Planetarische Nachfolgerfürsten ernannt, aber diese nehmen die Regierung solcher Welten nicht aktiv in die Hand, solange die Folgen der Erhebung nicht teilweise überwunden und durch die von den Melchisedeks und anderen dienenden Persönlichkeiten gewählten Abwehrmaßnahmen ausgeräumt worden sind. Die Rebellion eines Planetarischen Fürsten hat die sofortige Isolierung seines Planeten zur Folge; die lokalen geistigen Kreisläufe werden augenblicklich unterbrochen. Nur ein Sohn der Selbsthingabe kann die interplanetarischen Kommunikationslinien auf solch geistig isolierten Welten wiederherstellen.
Es gibt einen Plan zur Rettung dieser widerspenstigen und unweisen Söhne, und viele von ihnen haben von diesem barmherzigen Angebot Gebrauch gemacht; aber nie wieder werden sie in Stellungen wie jenen wirken dürfen, in dehnen sie sich verfehlt haben. Nach ihrer Rehabilitierung werden ihnen Verwahreraufgaben oder Funktionen in den Abteilungen für physische Verwaltung zugewiesen.