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Erscheinungen vor den Aposteln und anderen Führern

6. Die Erscheinung in Alexandrien

191:6.1

Während die elf Apostel auf ihrem Weg nach Galiläa waren und sich ihrem Reiseziel näherten, erschien Jesus in Alexandrien am Dienstagabend, dem 18. April, gegen halb neun Uhr Rodan und rund achtzig weiteren Gläubigen. Es war die zwölfte Erscheinung des Meisters in morontieller Gestalt. Jesus erschien diesen Griechen und Juden, als der Bote Davids gerade seinen Bericht über die Kreuzigung beendet hatte. Dieser Bote, der fünfte der sich zwischen Jerusalem und Alexandrien ablösenden Läufer, war am späten Nachmittag in Alexandrien eingetroffen. Nachdem er Rodan seine Botschaft überbracht hatte, wurde beschlossen, die Gläubigen zusammenzurufen, damit sie die tragische Nachricht aus dem Munde des Boten selber hören könnten. Gegen acht Uhr trat dieser, Nathan von Busiris, vor die Versammelten und erzählte ihnen im Einzelnen alles, was der vorhergehende Läufer ihm gesagt hatte. Nathan beschloss seinen bewegenden Bericht mit den Worten: „Aber David, der uns diese Botschaft schickt, lässt sagen, dass der Meister seinen Tod vorhergesagt und dabei erklärt hat, er werde wieder auferstehen.“ Nathan hatte noch nicht ausgeredet, als der morontielle Meister für alle gut sichtbar erschien. Nachdem Nathan sich gesetzt hatte, sagte Jesus:

191:6.2

„Friede sei mit euch. Das, zu dessen Errichtung mein Vater mich in die Welt gesandt hat, gehört weder einer Rasse noch einer Nation noch einer besonderen Gruppe von Lehrern oder Predigern. Das Evangelium vom Königreich gehört Juden und Heiden, Reichen und Armen, Freien und Sklaven, Männern und Frauen und sogar den kleinen Kindern. Und ihr seid alle aufgerufen, dieses Evangelium der Liebe und Wahrheit durch das Leben zu verkündigen, das ihr als Menschen lebt. Ihr sollt einander mit einer neuen und eindrucksvollen Zuneigung lieben, gerade so, wie ich euch geliebt habe. Ihr werdet der Menschheit mit einer neuen und erstaunlichen Hingabe dienen, gerade so, wie ich euch gedient habe. Und wenn die Menschen sehen, wie sehr ihr sie liebt, und wenn sie feststellen, mit welchem Eifer ihr ihnen dient, werden sie verstehen, dass ihr Glaubensbrüder im Königreich des Himmels geworden seid, und sie werden dem Geist der Wahrheit, den sie in eurem Leben sehen, folgen und das ewige Heil finden.

191:6.3

So wie der Vater mich in diese Welt gesandt hat, so sende ich euch jetzt aus. Ihr seid alle aufgerufen, denen, die in der Finsternis sind, die gute Nachricht zu bringen. Dieses Evangelium vom Königreich gehört allen, die daran glauben; es soll nicht nur in die Obhut von Priestern gegeben werden. Bald wird der Geist der Wahrheit über euch kommen, und er wird euch in alle Wahrheit führen. Geht deshalb in der ganzen Welt dieses Evangelium predigen, und seht, ich bin immer bei euch, sogar bis ans Ende aller Tage.“

191:6.4

Nach diesen Worten entschwand der Meister ihren Blicken. Und die Gläu­bigen verbrachten die ganze Nacht miteinander, erzählten von ihren Erfah­rungen als Königreich-Gläubige und hörten lange den Worten Rodans und seiner Mitarbeiter zu. Und sie glaubten alle, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Stellt euch das Erstaunen von Davids Herold der Auferstehung vor, der zwei Tage später eintraf, als sie ihm auf seine Bekanntgabe erwiderten: „Ja, wir wissen, denn wir haben ihn gesehen. Er ist uns vorgestern erschienen.“


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