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Einzug in Jerusalem

4. Besuch im Tempel

172:4.1

Während die Alphäus-Zwillinge den Esel seinem Besitzer zurückbrachten, lösten sich Jesus und die zehn Apostel von ihren unmittelbaren Begleitern, und während sie durch den Tempel schlenderten, schauten sie den Vorbereitungen zum Passahfest zu. Kein Versuch, Jesus zu belästigen, wurde unternommen, da der Sanhedrin große Angst vor dem Volk hatte; und das war schließlich einer der Gründe, weshalb Jesus der Menge gestattet hatte, ihm in dieser Art Beifall zu spenden. Die Apostel begriffen nicht, dass dies die einzig wirksame menschliche Vorgehensweise war, um beim Betreten der Stadt einer sofortigen Verhaftung zu entgehen. Der Meister wollte den Bewohnern Jerusalems, hohen und niedrigen, sowie den Zehntausenden von Passahbesuchern diese zusätzliche, letzte Gelegenheit geben, das Evangelium zu hören und, wenn sie es wünschten, den Friedenssohn anzunehmen.

172:4.2

Und als nun der Abend nahte und die Menge sich verlief, um sich nach Verpflegung umzusehen, fanden sich Jesus und seine engeren Gefährten allein. Was für ein seltsamer Tag war das doch gewesen! Die Apostel waren nachdenklich, blieben aber stumm. Nie in all den mit Jesus verbrachten Jahren hatten sie einen solchen Tag verlebt. Sie setzten sich für eine Weile bei der Schatztruhe nieder, und schauten zu, wie die Leute ihre Beiträge hineinwarfen: Die Reichen legten viel in den Sammelkasten, und jedermann gab etwas, was der Größe seines Besitzes entsprach. Endlich kam eine arme Witwe in dürftiger Kleidung daher, und sie beobachteten, wie sie zwei Miten (kleine Kupferstücke) in den Trichter warf. Da lenkte Jesus die Aufmerksamkeit der Apostel auf die Witwe und sagte: „Merkt euch gut, was ihr eben gesehen habt. Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen, denn alle anderen haben als Geschenk ein klein wenig von ihrem Überfluss weggegeben; aber obwohl diese arme Frau in Not ist, hat sie alles gegeben, was sie besaß, sogar das Lebensnotwendige.“

172:4.3

Als es Abend wurde, gingen sie schweigend in den Tempelhöfen umher, und nachdem Jesus wieder einmal diese vertrauten Szenen betrachtet und sich dabei seiner Gefühle anlässlich vorangegangener Besuche, einschließlich der früheren, erinnert hatte, sagte er: „Lasst uns zur Nachtruhe nach Bethanien hinaufgehen.“ Jesus begab sich mit Petrus und Johannes zu Simons Haus, während die anderen Apostel bei ihren Freunden in Bethanien und Bethphage übernachteten.


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