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Das zentrale und göttliche Universum

5. Leben in Havona

14:5.1

Auf Urantia macht ihr während eures anfänglichen Lebens materieller Existenz eine kurze und intensive Prüfung durch. Auf den Residenzwelten und danach beim Durchlaufen eures Systems, eurer Konstellation und eures Lokaluniversums geht ihr durch die morontiellen Phasen des Aufstiegs. Auf den Schulungswelten des Superuniversums durchlauft ihr die wahrhaft geistigen Abschnitte des Fortschritts und werdet auf den schließlichen Transit nach Havona vorbereitet. Auf den sieben Kreisen Havonas ist euer Vollbringen intellektueller, geistiger und erfahrungsmäßiger Natur. Und es gilt, auf jeder Welt jedes dieser Kreise eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.

14:5.2

Das Leben auf den göttlichen Welten des Zentraluniversums ist so reich und voll, so vollständig und ausgefüllt, dass es weit über jede menschliche Vorstellung von irgendetwas, was ein erschaffenes Wesen möglicherweise erfahren könnte, hinausgeht. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Tätigkeiten dieser ewigen Schöpfung gleichen in gar nichts den Beschäftigungen der materiellen Geschöpfe, die auf evolutionären Welten wie Urantia leben. Sogar die Technik des Denkens Havonas ist anders als der Denkprozess auf Urantia.

14:5.3

Die Regelungen des Zentraluniversums sind auf passende und angeborene Weise natürlich; die Verhaltensregeln sind nicht willkürlich. Aus jeder Anfor­derung Havonas spricht grundlegende Rechtschaffenheit und das Walten der Gerechtigkeit. Und diese beiden Faktoren ergeben zusammen das, was man auf Urantia Fairness nennen würde. Wenn ihr in Havona ankommt, werdet ihr euch ganz natürlich darüber freuen, die Dinge so zu tun, wie sie getan werden sollten.

14:5.4

Wenn intelligente Wesen zum ersten Mal im Zentraluniversum ankommen, werden sie auf der Pilotwelt des siebenten Kreises von Havona empfangen und nehmen hier Wohnung. Sowie die Neuankömmlinge geistige Fortschritte gemacht und dahin gelangt sind, die Identität des Hauptgeistes ihres Superuniversums zu erfassen, werden sie auf den sechsten Kreis versetzt. (Die Kreise des Fortschritts des menschlichen Verstandes sind in Anlehnung an diese Regelungen im Zentraluniversum benannt worden.) Nachdem die Aufsteiger ein Bewusstsein der Suprematie erreicht haben und damit zum Gottheitsabenteuer bereit geworden sind, werden sie auf den fünften Kreis gebracht; und nach Erreichen des Unendlichen Geistes werden sie auf den vierten versetzt. Nachdem sie den Ewigen Sohn erreicht haben, rücken sie auf den dritten vor; und haben sie einmal den Universalen Vater erkannt, nehmen sie auf dem zweiten Weltenkreis Aufenthalt, wo sie mit den Heerscharen des Paradieses enger vertraut werden. Die Ankunft auf dem ersten Kreis von Havona bedeutet, dass die Kandidaten der Zeit für den Dienst im Paradies akzeptiert worden sind. Auf diesem inneren Kreis fortschreitender geistiger Vollbringung verharren sie je nach Länge und Natur des Geschöpfesaufstiegs auf unbestimmte Zeit. Von diesem inneren Kreis aus begeben sich die aufsteigenden Pilger nach innen zu ihrem Wohnsitz im Paradies und zur Aufnahme in das Korps der Finalität.

14:5.5

Während eures Aufenthaltes auf Havona als aufsteigende Pilger wird euch erlaubt, die Welten des Kreises, dem ihr zugeteilt seid, frei zu besichtigen. Man wird euch auch gestatten, euch auf die Planeten der bereits durchschrittenen Kreise zurückzubegeben. Und all das ist denen, die sich auf den Kreisen Havonas aufhalten, möglich ohne die Notwendigkeit, sich von Supernaphim transportieren zu lassen. Die Pilger der Zeit sind fähig, sich selber auszurüsten, um „bewältigten“ Raum zu durchqueren, aber zur Überwindung „unbewältigten“ Raums sind sie auf die hierzu bestimmte Technik angewiesen; ein Pilger kann ohne die Hilfe eines Transportsupernaphs Havona nicht verlassen oder über den ihm zugewiesenen Kreis hinaus vorrücken.

14:5.6

In dieser zentralen Schöpfung herrscht erfrischende Ursprünglichkeit. Abgesehen von der physischen Organisation der Materie und der wesentlichen Konstitution der grundlegenden Ordnungen intelligenter Wesen und anderer lebendiger Dinge haben die Welten von Havona nichts miteinander gemein. Jeder dieser Planeten ist eine originale, einzigartige und ausschließliche Schöpfung; jeder Planet ist ein unvergleichliches, herrliches und vollkommenes Werk. Und diese individuelle Verschiedenheit erstreckt sich bis auf alle Einzelheiten der physischen, intellektuellen und geistigen Aspekte der planetarischen Existenz. Jede dieser Milliarde vollkommener Sphären wurde nach den Plänen des auf ihr residierenden Ewigen der Tage entwickelt und verschönert. Und gerade deshalb sehen auch nicht zwei von ihnen einander ähnlich.

14:5.7

Der Reiz des Abenteuers und der Ansporn der Neugierde werden nicht eher aus eurem Werdegang verschwinden, als bis ihr den letzten der Kreise Havonas durchschritten und die letzte der Welten Havonas besucht habt. Und dann wird der Drang, der vorwärts gerichtete Impuls der Ewigkeit an die Stelle seines Vorläufers, des Abenteuerreizes der Zeit, treten.

14:5.8

Monotonie ist ein Hinweis auf Unreife der schöpferischen Vorstellungskraft und auf inaktive intellektuelle Koordinierung mit der geistigen Begabung. Bis zu dem Zeitpunkt, da ein aufsteigender Sterblicher mit der Erforschung dieser himmlischen Welten beginnt, hat er bereits emotionale, intellektuelle und soziale, wenn nicht geistige Reife erlangt.

14:5.9

Nicht nur werdet ihr bei eurem Vorrücken von Kreis zu Kreis in Havona nie erträumte Veränderungen erleben, sondern euer Erstaunen wird unaussprechlich sein, wenn ihr innerhalb jedes Kreises von Planet zu Planet weitergeht. Jede dieser Milliarde von Studienwelten ist eine wahre Universität von Überraschungen. Andauerndes Staunen, nicht endende Verwunderung sind die Erfahrung derer, die diese Kreise durchwandern und diese gigantischen Sphären bereisen. Monotonie gehört nicht zum Havona-Werdegang.

14:5.10

Liebe zum Abenteuer, Neugier und Furcht vor Eintönigkeit – der sich entwickelnden menschlichen Natur angeborene Wesenszüge – wurden nicht in euch gelegt, um es euch während eures kurzen Erdenaufenthaltes schwer zu machen und euch zu plagen, sondern vielmehr, um euch zu bedeuten, dass der Tod nur der Beginn einer endlosen Laufbahn von Abenteuern, eines unaufhörlichen Lebens der Vorwegnahme, einer ewigen Entdeckungsreise ist.

14:5.11

Neugier – der Geist des Suchens, der Entdeckerdrang, der Forschertrieb – ist ein Teil der angeborenen und göttlichen Begabung der evolutionären Raum­geschöpfe. Diese natürlichen Impulse sind euch nicht geschenkt worden, nur um entmutigt und unterdrückt zu werden. Zugegeben, ihr müsst während eures kurzen Erdenlebens oft durch Enttäuschungen gehen und eure ehrgeizigen Bestrebungen häufig zügeln, aber sie sollen in den kommenden langen Zeitaltern voll verwirklicht und wunderbar belohnt werden.


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