Geistige Wesen halten sich nicht in nebelhaften Räumen auf; sie bewohnen keine ätherischen Welten; sie sind auf richtigen Sphären materieller Natur zu Hause, auf ebenso wirklichen Welten wie jene, auf denen Sterbliche leben. Die Welten Havonas sind durchaus real, obwohl ihre physische Substanz von der materiellen Organisation der Planeten in den sieben Superuniversen verschieden ist.
Die physische Realität Havonas stellt ein Energiesystem dar, das von jedem in den evolutionären Universen des Raums herrschenden radikal verschieden ist. Die Energien von Havona sind dreifach; die Einheiten der Energie-Materie der Superuniversen enthalten eine doppelte Energieladung, obwohl eine der Energieformen in negativer und positiver Phase existiert. Die Schöpfung des Zentraluniversums ist dreifach (Trinität); die (direkte) Schöpfung eines Lokaluniversums ist zweifach, sie erfolgt durch einen Schöpfersohn und einen Schöpferischen Geist.
Die Grundstoffe Havonas bestehen aus einem System von genau eintausend chemischen Grundelementen und der ausgewogenen Funktion der sieben Energieformen Havonas. Jede dieser Grundenergien erscheint in sieben Erregungsphasen, so dass die Einheimischen Havonas auf neunundvierzig verschiedene Empfindungsstimuli reagieren. Anders ausgedrückt besitzen die Einheimischen des Zentraluniversums vom rein physischen Standpunkt aus gesehen neunundvierzig spezialisierte Empfindungsformen. Die morontiellen Sinne sind siebzig an der Zahl, und die höheren geistigen Reaktionsweisen variieren bei verschiedenen Wesenstypen von siebzig bis zweihundertzehn.
Keines der physischen Wesen des Zentraluniversums wäre für Urantianer sichtbar, noch würde irgendein physischer Stimulus dieser weit entfernten Welten in euren groben Sinnesorganen eine Reaktion auslösen. Wenn ein Sterblicher Urantias nach Havona versetzt werden könnte, wäre er dort taub und blind und würde aller anderen Sinnesreaktionen ermangeln; er könnte nur als begrenzt selbstbewusstes Wesen funktionieren, das aller Umweltstimuli und aller Reaktionen auf solche beraubt wäre.
Zahlreiche in der zentralen Schöpfung vorhandene physische Phänomene und geistige Reaktionen sind auf Welten wie Urantia unbekannt. Die fundamentale Organisation einer dreifachen Schöpfung ist völlig anders als der zweifache Aufbau der erschaffenen Universen von Zeit und Raum.
Alle Naturgesetze sind auf einer völlig anderen Grundlage koordiniert als in den dualen Energiesystemen der sich entwickelnden Schöpfungen. Das ganze Zentraluniversum ist gemäß dem dreifachen System vollkommener und symmetrischer Kontrolle organisiert. Im ganzen Paradies-Havona-System wird ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen allen kosmischen Realitäten und allen geistigen Kräften aufrechterhalten. Das Paradies, das die materielle Schöpfung in seinem absoluten Griff hält, reguliert und unterhält die physischen Energien des Zentraluniversums in vollkommener Weise; als Teil seines allumfassenden geistigen Zugriffs hält der Ewige Sohn den geistigen Status aller Bewohner Havonas ebenso vollkommen aufrecht. Im Paradies wird nicht experimentiert, und das Paradies-Havona-System bildet eine Einheit schöpferischer Vollkommenheit.
Die universale geistige Gravitation des Ewigen Sohnes ist im ganzen Zentraluniversum von staunenswerter Aktivität. Alle Geistwerte und geistigen Persönlichkeiten werden ohne Unterlass nach innen zu den Wohnstätten der Götter gezogen. Dieser Sog gottwärts ist intensiv und unentrinnbar. Das Verlangen, Gott zu erreichen, ist im Zentraluniversum nicht etwa deshalb stärker, weil hier die geistige Gravitation stärker wäre als in den äußeren Universen, sondern weil die Wesen, die Havona erreicht haben, vergeistigter sind und deshalb stärker auf die dauernd gegenwärtige Einwirkung der universalen Anziehung der Geistgravitation des Ewigen Sohnes ansprechen.
In derselben Weise zieht der Unendliche Geist alle intellektuellen Werte paradieswärts. Im ganzen Zentraluniversum funktioniert die Verstandesgravitation des Unendlichen Geistes in Verbindung mit der Geistgravitation des Ewigen Sohnes, und beide zusammen drängen die aufsteigenden Seelen, Gott zu entdecken, die Gottheit zu finden, das Paradies zu erreichen und den Vater zu kennen.
Havona ist ein geistig vollkommenes und physisch stabiles Universum. Kontrolle und ausgewogene Stabilität des Zentraluniversums sind offensichtlich vollkommen. Alles Physische oder Geistige ist ganz und gar voraussagbar, aber nicht so die Verstandesphänomene und persönliches Wollen. Wir kommen zu dem Schluss, dass Sünde als unmögliches Vorkommnis angesehen werden kann, aber nur deshalb, weil sich die mit freiem Willen begabten Einheimischen von Havona nie einer Übertretung des Gottheitswillens schuldig gemacht haben. Seit ewigen Zeiten halten diese himmlischen Wesen den Ewigen der Tage unbeirrbar die Treue. Ebenso wenig hat sich je in irgendeinem Geschöpf, das Havona als Pilger betreten hat, Sünde bemerkbar gemacht. Nie hat es ein Beispiel von Fehlverhalten irgendeines Geschöpfes irgendeiner Persönlichkeitsgruppe gegeben, das je im zentralen Havona-Universum erschaffen oder dort zugelassen worden ist. So vollkommen und göttlich sind die Methoden und Mittel der Auswahl in den Universen der Zeit, dass in den ganzen Annalen Havonas nie ein Irrtum geschehen ist; keine Fehler sind je begangen worden; keine aufsteigende Seele ist je vorzeitig in das Zentraluniversum eingelassen worden.