Anderntags, am Sonntag, dem 23. Juni 26 n. Chr. gab Jesus den Sechs die letzten Anweisungen. Er bestimmte, dass sie immer zu zweit ausziehen sollten, um die gute Nachricht vom Königreich zu lehren. Er verbot ihnen zu taufen und gab ihnen den Rat, nicht öffentlich zu predigen. Er erklärte ihnen, dass er ihnen später öffentliches Predigen erlauben würde. Aus vielen Gründen wünsche er aber, dass sie vorerst einmal im persönlichen Umgang mit ihren Mitmenschen praktische Erfahrung sammelten. Jesus sah vor, dass ihre erste Rundreise ausschließlich eine Angelegenheit persönlicher Arbeit sein würde. Obwohl diese Ankündigung für die Apostel einer Enttäuschung gleichkam, sahen sie Jesu Gründe, die Verkündigung des Königreichs in dieser Weise zu beginnen, doch wenigstens zum Teil ein, und so machten sie sich guten Mutes und mit Vertrauen und Begeisterung auf den Weg. Er sandte sie in Paaren aus, Jakobus und Johannes nach Kheresa, Andreas und Petrus nach Kapernaum, während Philipp und Nathanael nach Tarichäa gingen.
Bevor sie diesen ersten, zweiwöchigen Dienst begannen, eröffnete Jesus ihnen, er wünsche, zwölf Apostel mit der Fortsetzung des Werks für das Königreich nach seinem Weggang zu betrauen, und ermächtigte jeden von ihnen, unter den Bekehrten der ersten Stunde einen Mann als Mitglied für das geplante Apostelkorps auszusuchen. Da fragte Johannes offen heraus: „Aber, Meister, werden diese sechs Männer mitten unter uns sein und alles in gleicher Weise mit uns teilen, die wir seit dem Jordan bei dir sind und alle deine Unterweisungen zur Vorbereitung dieser unserer ersten Arbeit für das Königreich gehört haben?“ Und Jesus antwortete: „Ja, Johannes, die Männer, die ihr wählt, sollen eins mit uns werden, und ihr werdet sie alles über das Königreich lehren, gerade so, wie ich es euch gelehrt habe.“ Nach diesen Worten verließ er sie.
Bevor die Sechs sich trennten, um an ihre Arbeit zu gehen, hatten sie eine lange Diskussion über Jesu Anweisung, dass jeder von ihnen einen neuen Apostel aussuchen solle. Die Ansicht von Andreas setzte sich schließlich durch, und sie brachen zu ihrer Arbeit auf. Andreas sagte im Wesentlichen: „Der Meister hat recht; wir sind zu wenige, um diese Aufgabe zu bewältigen. Es werden mehr Lehrer gebraucht, und der Meister hat großes Vertrauen in uns bekundet, indem er uns mit der Wahl dieser sechs neuen Apostel beauftragt.“ Als sie sich an diesem Morgen trennten, um an ihre Arbeit zu gehen, gab es im Herzen eines jeden von ihnen einen Anflug von heimlicher Niedergeschlagenheit. Sie wussten, dass Jesus ihnen fehlen würde, und ganz abgesehen von ihrer Furcht und Schüchternheit war das nicht die Art, in der sie sich die Einleitung des Königreichs vorgestellt hatten.
Es war vorgesehen, dass die sechs zwei Wochen lang arbeiten und dann für eine Besprechung zum Hause des Zebedäus zurückkehren sollten. In der Zwischenzeit ging Jesus nach Nazareth hinüber, um Joseph und Simon und andere in der Nachbarschaft wohnende Familienangehörige zu besuchen. Jesus tat alles Menschenmögliche, was sich mit seiner Entschlossenheit, seines Vaters Willen auszuführen, vereinbaren ließ, um das Vertrauen und die Zuneigung seiner Familie zu erhalten. Er tat in dieser Beziehung seine ganze Pflicht und mehr.
Während die Apostel unterwegs auf Mission waren, dachte Jesus viel an Johannes, der jetzt im Gefängnis war. Seine Versuchung war groß, sich seiner potentiellen Kräfte zu bedienen, um ihn zu befreien, aber wiederum ergab er sich darein, „des Vaters Willen abzuwarten“.