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Die Selbsthingabe Michaels auf Urantia

4. Die Inkarnation – Verschmelzung von zwei in eins

120:4.1

Und so wurden gewisse unwürdige Kinder Michaels, die ihren Schöpfer-Vater angeklagt hatten, selbstsüchtig nach der Herrschaft zu streben, und die gar durchblicken ließen, der Schöpfersohn halte sich nur dank der blinden Treue eines genarrten Universums unterwürfiger Geschöpfe willkürlich und selbst­herrlich an der Macht, für immer zum Schweigen gebracht, beschämt und ihrer Illusionen beraubt durch das Leben selbstvergessenen Dienens, das der Gottessohn jetzt als Menschensohn antrat – stets „dem Willen des Paradies-Vaters unterworfen“.

120:4.2

Aber irrt euch nicht; Christus Michael, obwohl wahrhaftig ein Wesen doppelten Ursprungs, war keine doppelte Persönlichkeit. Er war nicht Gott in Ver­bindung mit dem Menschen, sondern vielmehr Gott inkarniert im Menschen. Und er war immer gerade dieses vereinigte Wesen. Der einzige Ent­wick­lungs­aspekt in dieser unverständlichen Beziehung war die progressive bewusste Realisierung und Erkenntnis (durch den menschlichen Verstand) dieser Tatsache, Gott und Mensch zu sein.

120:4.3

Christus Michael wurde nicht schrittweise Gott. Gott wurde nicht Mensch in irgendeinem entscheidenden Augenblick des irdischen Lebens Jesu. Jesus war Gott und Mensch – immer und sogar auf ewig. Und dieser Gott und dieser Mensch waren und sind jetzt eins, so wie auch die aus drei Wesen bestehende Paradies-Trinität in Wirklichkeit eine Gottheit ist.

120:4.4

Verliert nie die Tatsache aus den Augen, dass der höchste geistige Zweck von Michaels Selbsthingabe eine höhere Offenbarung Gottes war.

120:4.5

Die Sterblichen Urantias haben verschiedene Vorstellungen vom Miraku­lösen, aber für uns Bürger des Lokaluniversums gibt es nur wenige Wunder, und von diesen sind die bei weitem rätselhaftesten die inkarnierten Selbsthingaben der Paradies-Söhne. Wir betrachten das Erscheinen eines göttlichen Sohnes in und auf eurer Welt durch scheinbar natürliche Vorgänge als ein Wunder – als das Wirken universeller Gesetze jenseits unseres Verstehens. Jesus von Nazareth war eine mirakulöse Person.

120:4.6

Gott der Vater entschied, sich in dieser ganzen außerordentlichen Erfahrung und durch sie so zu manifestieren, wie er es immer tut – auf die übliche Weise – in der normalen, natürlichen und verläßlichen Weise göttlichen Handelns.


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