„Und jetzt, mein Bruder, da du dich anschickst, nach Urantia aufzubrechen, und ich mich von dir verabschiede, erlaube mir, dir nach meinen die allgemeine Linie deiner Selbsthingabe betreffenden Hinweisen noch bestimmte Ratschläge zu erteilen, die aus einer Besprechung mit Gabriel hervorgegangen sind und sich auf unbedeutendere Aspekte deines Menschenlebens beziehen. Wir empfehlen des Weiteren:
1. Dass du bei der Verfolgung deines Ideals eines menschlichen Erdenlebens auch darauf achtest, in beispielhafter Weise einige praktische und deinen Mitmenschen unmittelbar hilfreiche Dinge zu tun.
2. Was die familiären Beziehungen betrifft, so gib den geltenden Gewohnheiten des Familienlebens, so wie du sie zum Zeitpunkt und in der Generation deiner Selbsthingabe vorfindest, den Vorrang.
3. Was dein Verhältnis zur sozialen Ordnung angeht, raten wir dir, deine Bemühungen im Wesentlichen auf die geistige Erneuerung und intellektuelle Befreiung zu richten. Vermeide alle Verwicklungen in Wirtschaftsgefüge und politische Bewegungen deiner Zeit. Widme dich insbesondere der Aufgabe, auf Urantia das ideale religiöse Leben zu leben.
4. Unter gar keinen Umständen und auch nicht im Geringsten solltest du in die normale und geordnete fortschreitende Entwicklung der Rassen Urantias eingreifen. Aber dieses Verbot darf nicht dahingehend interpretiert werden, als beschränke es deine Anstrengungen, auf Urantia ein dauerndes und verbessertes System positiver religiöser Ethik zu hinterlassen. Als einem Dispensationssohn werden dir gewisse Vorrechte gewährt, die die Förderung des geistigen und religiösen Status der Völker der Welt betreffen.
5. Nach deinem Ermessen wirst du dich mit den bestehenden religiösen und geistigen Bewegungen, wie du sie auf Urantia vorfindest, identifizieren müssen, aber suche auf jede erdenkliche Weise die offizielle Einrichtung eines organisierten Kultes, einer kristallisierten Religion oder einer abgesonderten ethischen Gruppierung sterblicher Wesen zu vermeiden. Dein Leben und deine Lehren sollen das gemeinsame Erbe aller Religionen und aller Völker werden.
6. Damit du auf Urantia nicht unnötigerweise zur Bildung späterer stereotyper religiöser Glaubenssysteme oder zu andersgearteten, nichtprogressiven religiösen Loyalitäten beiträgst, raten wir dir ferner: Lasse auf dem Planeten nichts Geschriebenes zurück. Sieh davon ab, irgendetwas auf dauerhaftes Material zu schreiben. Schärfe deinen Gefährten ein, keine Bilder oder andere Darstellungen von deiner menschlichen Erscheinung zu machen. Sieh zu, dass zum Zeitpunkt deines Weggangs auf dem Planeten nichts zurückbleibt, was zu Götzendienst führen könnte.
7. Während du auf dem Planeten als normale Person männlichen Geschlechts ein normales und durchschnittliches Leben in der Gesellschaft führst, wirst du wohl kaum eine eheliche Verbindung eingehen, obwohl eine solche Beziehung durchaus ehrenwert wäre und sich mit deiner Selbsthingabe vertrüge; aber ich muss dich daran erinnern, dass einer der Inkarnationsanweisungen Sonaringtons es einem Sohn der Selbsthingabe paradiesischen Ursprungs verbietet, auf irgendeinem Planeten menschliche Nachkommen zu hinterlassen.
8. Für alle übrigen Einzelheiten deiner bevorstehenden Selbsthingabe möchten wir dich der Führung des innewohnenden Justierers anvertrauen, der Unterweisung durch den stets gegenwärtigen göttlichen Geist menschlicher Lenkung sowie dem vernünftigen Urteil deines mit vererbten Talenten ausgestatteten, wachsenden menschlichen Verstandes. Eine derartige Verbindung von Geschöpfes- und Schöpferattributen wird dich befähigen, für uns das vollkommene Leben eines Menschen auf einer planetarischen Sphäre zu leben – nicht notwendigerweise vollkommen aus der Sicht irgendeines Menschen irgendeiner Generation irgendeiner Welt (und noch viel weniger Urantias), aber gänzlich, höchst erfüllt in der Bewertung durch die stärker vervollkommneten und in Vervollkommnung begriffenen Welten deines unermesslichen Universums.
Möge dein Vater und mein Vater, der uns bei allen vergangenen Unternehmungen stets unterstützt hat, dich jetzt führen und tragen und bei dir sein von dem Augenblick an, da du uns verlässt und dein Persönlichkeits-Bewusstsein aufgibst, und danach während des allmählichen Wiedererlangens des Wissens um deine in Menschengestalt inkarnierte göttliche Identität und endlich während der ganzen Dauer deiner Erfahrung der Selbsthingabe auf Urantia bis zu deiner Befreiung vom Leib und deinem Aufstieg zu der souveränen Rechten unseres Vaters. Wenn ich dich bei deiner Rückkehr zu uns auf Salvington wieder sehe, werden wir dich als den supremen und uneingeschränkten Souverän dieses Universums bewillkommnen, das du selbst erschaffen hast, dem du gedient hast und das du dann noch vollkommener verstehst.
Ich regiere jetzt an deiner statt. Ich übernehme die Verfügungsgewalt über ganz Nebadon als amtierender Souverän während des Interims deiner siebenten, menschlichen Selbsthingabe auf Urantia. Und dich, Gabriel, betraue ich solange mit dem Schutz des künftigen Menschensohnes, bis er in Kürze in Macht und Herrlichkeit als Menschensohn und Gottessohn zu mir zurückkehrt. Und bis zu dieser Rückkehr Michaels bin ich dein Souverän, Gabriel.“
* * *
In Gegenwart des ganzen versammelten Salvingtons entfernte sich Michael darauf sofort aus unserer Mitte, und wir erblickten ihn an seinem gewohnten Ort nicht wieder bis zu seiner Rückkehr als supremer und persönlicher Führer des Universums nach Abschluss seiner Laufbahn der Selbsthingabe auf Urantia.