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Schrift 113
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Seraphische Schicksalshüter

6. Schutzengel nach dem Tode

113:6.1

Nachdem ich euch einiges über den Dienst der Seraphim während des irdischen Lebens gesagt habe, will ich versuchen, euch etwas über die Beschäftigung der Schicksalshüter zur Zeit der Auflösung ihrer menschlichen Gefährten im Tode mitzuteilen. Nach eurem Hinschied nimmt der Schicksalshüter die euch betreffenden Aufzeichnungen und die genauen Angaben über eure Identität getreulich in Gewahrsam sowie die – aus den vereinten Anstrengungen des sterblichen Verstandes und des göttlichen Justierers hervorgegangene – morontielle Wesenheit der menschlichen Seele, zusammen mit allen übrigen Werten, die sich auf eure zukünftige Existenz beziehen, mit allem, was euch, euer wahres Ich, ausmacht, mit Ausnahme der Identität fortdauernder Existenz, verkörpert durch den scheidenden Justierer, und der Realität der Persönlichkeit.

113:6.2

In dem Augenblick, wo im menschlichen Verstand das Lotsenlicht, das geistige Strahlen erlischt, das die Seraphim mit der Gegenwart des Justierers in Verbindung bringen, erstattet der begleitende Engel persönlich nacheinander den kommandie­r­enden Engeln der Gruppe, der Kompanie, des Bataillons, der Einheit, der Legion und der Heerschar Rapport; und nachdem dieser Engel für das finale Abenteuer der Zeit und des Raums gebührend registriert worden ist, empfängt er vom planetarischen Chef der Seraphim eine Beglaubigung, um vor jenem Abendstern (oder einem anderen Leutnant Gabriels) zu erscheinen, der die seraphische Armee eben dieses Anwärters auf den Aufstieg durch das Universum befehligt. Und nachdem der Kommandierende dieser höchsten organisierten Einheit ihn dazu ermächtigt hat, begibt sich der Schicksalshüter auf die erste Residenzwelt und wartet dort, bis sein einstiges irdisches Mündel das Bewusstsein wiedererlangt.

113:6.3

Falls einer menschlichen Seele, die einen persönlichen Engel zugeteilt bekommen hat, das Fortleben misslingt, muss sich der begleitende Seraph zum Hauptsitz des Lokaluniversums begeben, um dort über den vollständigen Bericht seines Komplementärwesens, wie früher mitgeteilt, Zeugnis abzulegen. Danach begibt er sich vor das Tribunal der Erzengel, um in der Angelegenheit des Scheiterns seines Schutzbefohlenen von jedem Tadel freigesprochen zu werden; und danach kehrt er auf die Welten zurück, um wieder einem anderen Sterblichen mit Aufstiegspotential oder irgendeiner anderen Abteilung seraphischen Dienstes zugeteilt zu werden.

113:6.4

Aber neben der Betreuung von Einzelpersonen und Gruppen dienen die Engel den evolutionären Geschöpfen noch auf manch andere Weise. Persönliche Hüter, deren Schutzbefohlene sich nicht sofort auf die Residenzwelten begeben, bleiben nicht müßig in Erwartung des Namensaufrufs des Dispensationsgerichts; es werden ihnen zahlreiche neue Missionen in dienender Funktion irgendwo im Universum übertragen.

113:6.5

Der seraphische Hüter ist die Vertrauensperson, welche die Fortlebenswerte der schlummernden Seele des Sterblichen verwahrt, während der abwesende Justierer die Identität eines solchen unsterblichen Universumswesens ist. Wenn diese beiden in den Auferstehungshallen Residenzias bei der neu geschaffenen morontiellen Gestalt zusammenarbeiten, geschieht die Neuzusammenfügung der Faktoren der Persönlichkeit des aufsteigenden Sterblichen.

113:6.6

Der Justierer wird euch die Identität bringen; der seraphische Hüter wird euch neu personifizieren und euch dann wieder dem treuen Mentor eurer Erden­tage vorstellen.

113:6.7

Und wenn desgleichen ein planetarisches Zeitalter zu Ende geht und jene versammelt werden, die sich in den niedrigeren Kreisen menschlichen Vollbringens befinden, sind es ihre Gruppenhüter, die sie in den Auferstehungshallen der Residenzsphären neu zusammenfügen, ganz so wie eure Schrift sagt: „Und mit gewaltiger Stimme wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten von einem Ende der Welt zum anderen versammeln.“

113:6.8

Das Vorgehen der Gerechtigkeit verlangt, dass persönliche oder Gruppen­hüter anlässlich des Dispensations-Namensaufrufs anstelle aller nicht fortlebenden Persönlichkeiten antworten. Deren Justierer kehren nicht zurück, und wenn die Namen verlesen werden, antworten die Seraphim, aber die Justierer geben keine Antwort. Das bildet die „Auferstehung der Ungerechten“ und ist in Wahrheit die formelle Bestätigung des Aufhörens der Geschöpfesexistenz. Dieser Namensaufruf der Gerechtigkeit folgt immer unmittelbar auf den Namensaufruf der Barmherzigkeit, auf die Auferweckung der schlafenden Fortlebenden. Aber das sind Angelegenheiten, die niemanden etwas angehen außer die höchsten und allwissenden Richter der Fortlebenswerte. Solche Probleme der Urteilsfällung betreffen uns nicht eigentlich.

113:6.9

Gruppenhüter können auf einem Planeten Zeitalter um Zeitalter dienen und schließlich Tausende und Abertausende von schlafenden Fortlebenden in ihrem Gewahrsam halten. Sie können in dieser Weise in einem gegebenen System auf vielen verschiedenen Welten dienen, da die Antwort der Auferstehung auf den Residenzwelten erfolgt.

113:6.10

Alle persönlichen und Gruppenhüter des Systems von Satania, die bei der Rebellion Luzifers auf Abwege geraten sind, werden auf Jerusem bis zum endgültigen Urteil in dieser Angelegenheit in Haft gehalten, obwohl viele von ihnen ihre Verrücktheit aufrichtig bedauert haben. Bereits haben die universellen Zensoren diesen ungehorsamen und ungetreuen Hütern eigenmächtig alle Aspekte ihres Seelen-Treuhänderamtes abgenommen und diese morontiellen Realitäten der sicheren Hut freiwilliger Sekonaphim anvertraut.


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