Die Lehre von den Schutzengeln ist kein Mythos; bestimmte Gruppen menschlicher Wesen haben tatsächlich persönliche Engel. Gerade in Anerkennung dieser Tatsache sagte Jesus: „Gebt acht, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, ihre Engel schauen stets die Gegenwart des Geistes meines Vaters.“
Ursprünglich waren die Seraphim gezielt den einzelnen Rassen Urantias zugeteilt. Aber seit Michaels Selbsthingabe werden sie entsprechend der menschlichen Intelligenz, Geistigkeit und Bestimmung zugewiesen. Intellektuell scheidet sich die Menschheit in drei Klassen:
1. Die unternormalen Verstandestypen – die, welche keine normale Willenskraft ausüben; die, welche keine gewöhnlichen Entscheidungen treffen. Diese Klasse umfasst all jene, die Gott nicht begreifen können, denen die Fähigkeit zu intelligenter Anbetung der Gottheit abgeht. Den unternormalen Wesen Urantias ist ein Seraphimkorps, eine Kompanie mit einem Bataillon von Cherubim, zugeteilt, das die Aufgabe hat, für sie zu sorgen und darüber zu wachen, dass ihnen inmitten der Lebenskämpfe der Sphäre Gerechtigkeit und Barmherzigkeit widerfährt.
2. Der mittlere, normale menschliche Verstandestyp. Vom Standpunkt des seraphischen Dienstes aus gruppieren sich die meisten Männer und Frauen gemäß ihrem Status beim Durchschreiten der Kreise menschlichen Fortschritts und geistiger Entwicklung in sieben Klassen.
3. Die übernormalen Verstandestypen – die mit großer Entschlusskraft und zweifelsfreiem Potential zu geistigen Leistungen Begabten; Männer und Frauen, die sich mehr oder weniger eines Kontaktes mit ihrem innewohnenden Justierer erfreuen; Mitglieder der verschiedenen Reservekorps der Bestimmung. Wenn ein Mensch in eines der mehreren Reservekorps der Bestimmung aufgenommen wird, wird ihm genau dann und dort, ganz gleich, in was für einem Kreis er sich gerade befindet, ein persönlicher Seraph zugeteilt, und von diesem Augenblick an bis ans Ende seiner irdischen Laufbahn wird sich dieser Sterbliche des ständigen Dienstes und der unablässigen Wachsamkeit eines Schutzengels erfreuen. Wenn ein menschliches Wesen die höchste Entscheidung fällt, wenn es sich wirklich mit dem Justierer verlobt, wird dieser Seele desgleichen augenblicklich ein persönlicher Hüter zuteil.
Beim Dienst an den so genannten normalen Wesen erfolgen die seraphischen Zuteilungen je nach der menschlichen Meisterung der Kreise der Intellektualität und Geistigkeit. Ihr beginnt, mit eurem sterblichen Verstand ausgerüstet, im siebenten Kreis und wandert nach innen, während ihr an eurem Selbstverständnis, eurer Selbsteroberung und Selbstbeherrschung arbeitet; und Kreis um Kreis rückt ihr vor (sofern nicht der natürliche Tod eurer Laufbahn ein Ende setzt und eure Kämpfe auf die Residenzwelten verlegt), bis ihr den ersten oder inneren Kreis relativen Kontaktes und relativer Kommunikation mit dem innewohnenden Justierer erreicht.
Menschliche Wesen im anfänglichen oder siebenten Kreis haben einen mit der Überwachung und Behütung von eintausend Sterblichen betrauten Schutzengel, dem eine Kompanie Cherubim beisteht. Im sechsten Kreis hat ein seraphisches Paar mit einer Kompanie von Cherubim die Aufgabe, die aufsteigenden Sterblichen in Gruppen zu fünfhundert zu leiten. Ist einmal der fünfte Kreis erreicht, werden die menschlichen Wesen in Kompanien zu rund hundert zusammengeschlossen, die von einem Paar seraphischer Hüter mit einer Gruppe von Cherubim in Obhut genommen werden. Nach Erreichen des vierten Kreises werden die sterblichen Wesen in Zehnergruppen zusammengeschlossen, und wiederum übernimmt ein Seraphenpaar mit einer Kompanie helfender Cherubim ihre Überwachung.
Wenn ein sterblicher Verstand die vom Tier ererbte Trägheit durchbricht und zum dritten Kreis menschlicher Intellektualität und Vergeistigung vorstößt, wird sich diesem aufsteigenden Sterblichen hinfort ein persönlicher Engel (in Wirklichkeit sind es deren zwei) gänzlich und ausschließlich widmen. Und so empfangen diese Menschenseelen bei all ihren Anstrengungen, den dritten Kreis abzuschließen, den zweiten zu durchqueren und den ersten zu erreichen, zusätzlich zum stets gegenwärtigen und immer wirksamer werdenden innewohnenden Gedankenjustierer die ungeteilte Zuwendung dieser persönlichen Schicksalshüter.