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Die ewige Paradies-Insel

9. Die Einmaligkeit des Paradieses

11:9.1

Die Einmaligkeit des Paradieses liegt darin, dass es das Reich des uranfänglichen Ursprungs aller geistigen Persönlichkeiten und der Ort ihrer endgültigen Bestimmung ist. Obwohl es zutrifft, dass nicht sämtliche der tieferstehenden geistigen Wesen der Lokaluniversen unmittelbar für das Paradies bestimmt sind, bleibt das Paradies doch das ersehnte Ziel aller übermateriellen Persönlichkeiten.

11:9.2

Das Paradies ist das geographische Zentrum der Unendlichkeit; es ist kein Teil der universalen Schöpfung und nicht einmal wirklich ein Teil des ewigen Universums von Havona. Wir beziehen uns gewöhnlich auf die zentrale Insel als auf einen Teil des göttlichen Universums, aber sie ist es in Wirklichkeit nicht. Das Paradies ist eine ewige und ausschließliche Existenz.

11:9.3

Als der Universale Vater in der vergangenen Ewigkeit seinem geistigen Selbst im Wesen des Ewigen Sohnes unendlichen persönlichen Ausdruck verlieh, offenbarte er gleichzeitig das Unendlichkeitspotential seines nichtpersönlichen Selbst als Paradies. Das nichtpersönliche und nichtgeistige Paradies scheint der unvermeidliche Widerhall des Willensaktes des Vaters gewesen zu sein, der den Ursprünglichen Sohn in die Ewigkeit rief. So entwarf der Vater die Realität in zwei wirklichen Daseinsformen – der persönlichen und der nichtpersönlichen, der geistigen und der nichtgeistigen. Und die zwischen beiden herrschende Spannung rief angesichts des Willens zur Tat von Vater und Sohn den Mit-Vollzieher und das Zentraluniversum materieller Welten und geistiger Wesen ins Dasein.

11:9.4

Wenn die Realität in Persönliches und Nichtpersönliches (Ewiger Sohn und Paradies) geschieden ist, ist es kaum passend, „Gottheit“ zu nennen, was nichtpersönlich ist, solange es nicht irgendwie mit Eigenschaft begabt ist. Die energetischen und materiellen Rückwirkungen der Gottheitsakte können kaum als Gottheit bezeichnet werden. Die Gottheit kann vieles verursachen, was nicht Gottheit ist, und das Paradies ist keine Gottheit; ebenso wenig besitzt es Bewusstsein, wie immer auch der sterbliche Mensch diesen Begriff auslegen mag.

11:9.5

Das Paradies ist nicht Stammvater irgendwelcher Wesen oder lebendiger Wesenheiten; es ist kein Schöpfer. Persönlichkeit und Verstand-Geist-Bezie­hungen sind übertragbar, nicht so die Urmuster; Urmuster sind niemals Spiegel­bilder; sie sind Kopien – Reproduktionen. Das Paradies ist das Absolute der Urmuster; Havona ist eine Zurschaustellung dieser Wirklichkeit gewordenen Potentiale.

11:9.6

Die Residenz Gottes ist zentral und ewig, glorreich und ideal. Seine Wohnstatt ist das wundervolle Urmuster aller Hauptsitz-Welten des Universums; und das von ihm unmittelbar bewohnte Zentraluniversum ist das Urmuster aller Universen, was deren Ideale, Organisation und ultime Bestimmung anbelangt.

11:9.7

Das Paradies ist das universale Hauptquartier aller Persönlichkeitsaktivi­täten und der Zentrale Ursprung aller Manifestationen der Raumkraft und Energie. Alles, was je gewesen ist, jetzt ist oder noch sein wird, ist aus dieser zentralen Wohnstätte der ewigen Götter hervorgegangen, geht jetzt da­raus hervor oder wird daraus hervorgehen. Das Paradies ist das Zentrum aller Schöpfung, die Quelle aller Energien und der uranfängliche Herkunftsort aller Persönlichkeiten.

11:9.8

Letztlich ist für Sterbliche das Wichtigste am ewigen Paradies die Tatsache, dass dieser vollkommene Aufenthaltsort des Universalen Vaters der wirkliche, weit entfernte Bestimmungsort der unsterblichen Seelen der sterblichen materiellen Söhne Gottes ist, der aufsteigenden Geschöpfe der evolutionären Welten von Zeit und Raum. Jeder Gott kennende Sterbliche, der die Laufbahn eingeschlagen hat, den Willen des Vaters auszuführen, ist bereits unterwegs nach dem Paradies auf dem langen, langen Pfad des Strebens nach Göttlichkeit und Erlangung der Vollkommenheit. Und wenn solch ein Wesen tierischen Ursprungs nach seinem Aufstieg aus den niedrigen Sphären des Raums im Paradies vor den Göttern steht, wie es jetzt ungezählten Scharen geschieht, bedeutet eine solche Vollbringung die Realität einer geistigen Verwandlung, die an die Grenzen der Suprematie rührt.

11:9.9

[Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit, der von den Ältesten der Tage von Uversa mit dieser Aufgabe betraut worden ist.]


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