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Die Evolution der Ehe

6. Rassenmischungen

82:6.1

Es gibt heute in der Welt keine reinen Rassen mehr. Die frühen und ursprünglichen evolutionären farbigen Völker werden in der Welt nur durch zwei übrig gebliebene Rassen vertreten, durch die gelben und die schwarzen Menschen; und selbst diese beiden Rassen haben eine starke Beimischung vonseiten der erloschenen farbigen Völker erfahren. Während die so genannte weiße Rasse hauptsächlich von den alten blauen Menschen abstammt, sind ihr mehr oder weniger alle anderen Rassen beigemischt, was auch für die roten Menschen der beiden Amerika gilt.

82:6.2

Von den sechs farbigen Sangikrassen waren drei primär und drei sekundär. Obwohl die primären Rassen – die blaue, rote und gelbe – in vieler Hinsicht höher standen als die drei sekundären Völker, sollte daran erinnert werden, dass diese sekundären Rassen viele erwünschte Züge besaßen, welche die primären Völker beträchtlich gehoben hätten, wenn sie die besseren Linien der sekundären hätten absorbieren können.

82:6.3

Das heutige Vorurteil gegen „Mischlinge“, „Kreuzungen“ und „Hybride“ kommt daher, dass die moderne Rassenvermischung zum größeren Teil zwischen den äußerst minderwertigen Linien der betroffenen Rassen stattfindet. Man erhält einen ebenso unbefriedigenden Nachwuchs, wenn unter degenerierten Linien ein und derselben Rasse geheiratet wird.

82:6.4

Wenn die heutigen Rassen Urantias vom Fluch ihrer niedrigsten Schichten degenerierter, asozialer, schwachsinniger und ausgestoßener Individuen befreit werden könnten, gäbe es gegen eine begrenzte Rassenamalgamierung wenig einzuwenden. Und wenn solche Rassenmischungen zwischen den höchststehenden Typen der verschiedenen Rassen stattfinden könnten, gäbe es noch weniger einzuwenden.

82:6.5

Die Kreuzung zwischen höheren und unähnlichen Rassenangehörigen ist das Geheimnis der Erschaffung neuer und kräftigerer Linien. Und das gilt ebenso sehr für Pflanzen und Tiere wie für die menschliche Gattung. Kreuzung steigert Kraft und Fruchtbarkeit. Rassenmischungen zwischen den mittleren oder oberen Schichten verschiedener Völker steigert das schöpferische Potential gewaltig, wie es sich am Beispiel der gegenwärtigen Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Nordamerika zeigt. Wenn solche Blutmischung zwischen den niedrigeren oder tieferstehenden Schichten stattfindet, geht die Kreativität zurück, wie es sich am Beispiel der gegenwärtigen Völker Südindiens zeigt.

82:6.6

Die Rassendurchmischung trägt in hohem Maße zum plötzlichen Erscheinen neuer Merkmale bei, und wenn die Kreuzung in der Verbindung höherer Linien besteht, werden diese neuen Merkmale ebenfalls Wesenszüge höherer Art sein.

82:6.7

Solange die heutigen Rassen an einem derartigen Übergewicht niedrigerer und degenerierter Linien leiden, wäre eine Rassendurchmischung im großen Maßstab äußerst nachteilig, aber die meisten Einwendungen gegen solches Experi­mentieren beruhen viel eher auf sozialen und kulturellen Vorurteilen als auf biologischen Erwägungen. Selbst unter tiefstehenden Rassenangehörigen stellen Hybride im Vergleich zu ihren Erzeugern oft eine Verbesserung dar. Kreuzung sorgt wegen der Rolle der dominanten Gene für eine Rassenverbesserung . Rassenvermischung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass im Hybriden die erwünschten dominanten Erbfaktoren in größerer Zahl vorhanden sind.

82:6.8

In den letzten hundert Jahren hat auf Urantia unter den Rassen eine stärkere Kreuzung stattgefunden als während Jahrtausender von Jahren. Die Gefahr schwerer Disharmonien als Folge der Kreuzung von Menschenrassen ist stark übertrieben worden. Die Hauptschwierigkeiten im Zusammenhang mit „Halbblütigen“ beruhen auf gesellschaftlichen Vorurteilen.

82:6.9

Das Experiment der Vermischung der weißen mit der polynesischen Rasse auf Pitcairn erwies sich als ziemlicher Erfolg, weil die weißen Männer und die polynesischen Frauen ein recht gutes rassisches Erbe besaßen. Kreuzungen zwischen den höchsten Typen der weißen, roten und gelben Rasse würden augenblicklich viele neue und biologisch wirkungsvolle Merkmale zutage fördern. Diese drei Völker gehören zu den primären Sangikrassen. Mischungen zwischen der weißen und der schwarzen Rasse sind in ihren unmittelbaren Resultaten weniger wünschenswert; indessen ist solch mulattischer Nachwuchs nicht so sehr zu beanstanden, wie gesellschaftliche und Rassenvorurteile es glauben machen möchten. In physischer Hinsicht sind solch weiß-schwarze Mischlinge hervorragende Vertreter der Menschheit, ungeachtet ihrer leichten Unterlegenheit in einigen anderen Beziehungen.

82:6.10

Wenn eine primäre Sangikrasse mit einer sekundären verschmilzt, wird diese auf Kosten jener beträchtlich verbessert. Im kleinen Maßstab – der lange Zeitabschnitte umfasst – kann man gegen eine solche Opferspende der primären Rassen zur Hebung der sekundären Gruppen keine ernsten Einwände erheben. Biologisch betrachtet, waren die sekundären Sangik den primären Rassen in einigen Beziehungen überlegen.

82:6.11

Letzten Endes muss man die wahre Gefährdung der menschlichen Gattung viel mehr in der hemmungslosen Vermehrung der niederen und degenerierten Linien der verschiedenen zivilisierten Völker sehen als in irgendeiner vermuteten Gefahr der Rassenkreuzung.

82:6.12

[Verfasst durch den Chef der auf Urantia stationierten Seraphim.]


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