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Adam und Eva

6. Familienleben Adams und Evas

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Das Anwesen der adamischen Familie umfasste etwa 1 300 Hektaren. Un­­mittelbar um dieses zentrale Grundstück herum hatte man Platz für die Aufnahme von mehr als dreihunderttausend reinblütigen Nachkommen vorgesehen. Aber nur die erste Einheit der geplanten Gebäude wurde je errichtet. Bevor die Größe der adamischen Familie über diesen ersten Vorrat an Wohnun­gen hinauswuchs, war der ganze edenische Plan zunichte gemacht und der Garten verlassen worden.

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Adamson war der Erstgeborene der violetten Rasse Urantias. Ihm folgten seine Schwester und Evason, der zweite Sohn Adams und Evas. Eva war Mutter von fünf Kindern – drei Söhnen und zwei Töchtern – als die Melchisedeks abreisten. Die nächsten beiden waren Zwillinge. Vor der Verfehlung gebar sie dreiundsechzig Kinder, zweiunddreißig Töchter und einunddreißig Söhne. Als Adam und Eva den Garten verließen, bestand ihre Familie aus vier Generationen und zählte 1647 reinlinige Nachkommen. Nach Verlassen des Gartens hatten sie miteinander noch zweiundvierzig Kinder neben den beiden Sprösslingen, die aus gemeinsamer Elternschaft mit der sterblichen Erdenrasse hervorgegangen waren. Und darin sind die Nachkommen aus den Verbindungen Adams mit der noditischen und den evolutionären Rassen nicht inbegriffen.

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Wenn die adamischen Kinder im Alter von einem Jahr aufhörten, die Mutterbrust zu nehmen, tranken sie keine Milch von Tieren. Eva standen die Milch einer großen Vielfalt von Nüssen und der Saft vieler Früchte zur Verfügung, und da sie Chemie und Energie dieser Nahrungsmittel bestens kannte, kombinierte sie sie in passender Weise für die Ernährung ihrer Kinder bis zum Erscheinen der Zähne.

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Während außerhalb des unmittelbaren adamischen Sektors von Eden ganz allgemein gekocht wurde, gab es in Adams Haushalt nichts Gekochtes. Die Mitglieder seiner Familie fanden ihre Speisen – Früchte, Nüsse und Getreide – sobald sie reif waren, schon fertig vor. Sie aßen nur einmal am Tag, kurz nach Mittag. Dank der Wirkung des Baumes des Lebens bezogen Adam und Eva „Licht und Energie“ auch direkt aus gewissen Raumemanationen.

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Von den Körpern Adams und Evas ging ein schimmerndes Licht aus, aber sie passten sich in ihrer Kleidung stets den Gewohnheiten ihrer Mitarbeiter an. Obwohl sie tagsüber nur sehr wenig bekleidet waren, zogen sie zur Abendzeit Nachtgewänder an. Der Ursprung des traditionellen Scheins, der sich als Ring um die Häupter angeblich frommer und heiliger Menschen legt, geht auf die Tage Adams und Evas zurück. Da die Lichtemanationen ihrer Körper durch die Kleidung weitgehend verborgen wurden, war nur das strahlende Schimmern ihrer Köpfe wahrnehmbar. Die Nachkommen Adamsons drückten ihre Vorstellung von Einzelwesen, denen eine außergewöhnliche geistige Entwicklung nachgesagt wurde, stets in dieser Weise aus.

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Adam und Eva konnten untereinander und mit ihren Kindern der ersten Generation über eine Entfernung von etwa achtzig Kilometern kommunizieren. Dieser Gedankenaustausch erfolgte mit Hilfe von feingliedrigen Hohlräumen, die sich eng an ihre Hirnstrukturen anschlossen. Durch diesen Mechanismus konnten sie Gedankenschwingungen senden und empfangen. Aber diese Fähigkeit wurde augenblicklich aufgehoben, als sich ihr Verstand der Disharmonie und dem zerstörerischen Einfluss des Üblen ergab.

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Die adamischen Kinder besuchten ihre eigenen Schulen, bis sie sechzehn waren, wobei die jüngeren durch die älteren unterrichtet wurden. Die Kleinen gingen alle dreißig Minuten zu einer neuen Beschäftigung über, die Älteren jede Stunde. Und es war ein für Urantia wirklich neuer Anblick, wie sich Adams und Evas Kinder dem Spiel, freudiger und erfrischender Tätigkeit, rein um des Spaßes willen hingaben. Spiel und Humor der heutigen Rassen sind weitgehend ein adamisches Erbe. Die Adamiten hatten alle große Liebe zur Musik und einen ausgesprochenen Sinn für Humor.

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Das durchschnittliche Verlobungsalter war achtzehn, und danach traten die Jugendlichen einen zweijährigen Ausbildungsgang an, der sie auf die Übernahme ehelicher Verantwortung vorbereitete. Mit zwanzig waren sie heiratsfähig; und nach der Heirat begannen sie mit ihrem Lebenswerk oder mit einer besonderen Vorbereitung darauf.

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Die Sitte einiger späterer Nationen, den angeblich von den Göttern herabgestiegenen königlichen Familien zu erlauben, Brüder mit Schwestern zu verheiraten, rührt von den Traditionen der adamischen Nachkommen her – die wohl oder übel unter sich heiraten mussten. Die Heiratszeremonien der ersten und zweiten Generation des Gartens wurden immer von Adam und Eva geleitet.


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