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Der Garten Eden

3. Der Ort des Gartens

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Das Eruierungskomitee war fast drei Jahre lang abwesend. Es berichtete güns­tig über drei mögliche Standorte: Der erste war eine Insel im Persischen Golf; der zweite, an Flüssen gelegene, diente später als zweiter Garten; der dritte, eine lange, schmale Halbinsel – fast eine Insel – erstreckte sich von der Ostküste des Mittelmeeres nach Westen.

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Das Komitee sprach sich fast einstimmig für die dritte Wahl aus. Also entschied man sich für diesen Ort, und man brauchte zwei Jahre, um das kulturelle Hauptquartier der Welt einschließlich des Baums des Lebens nach dieser Mittelmeerhalbinsel zu verlegen. Bis auf eine kleine Gruppe räumten die Bewohner die Halbinsel friedlich, als Van mit seiner Schar anlangte.

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Diese Mittelmeerhalbinsel besaß ein zuträgliches Klima und ausgeglichene Temperaturen; das stabile Wetter war den umstehenden Bergen und der Tatsache zu verdanken, dass dieser Ort praktisch eine Insel in einem Binnen­meer war. Während über den umliegenden Höhenzügen reichlich Regen niederging, regnete es im eigentlichen Eden selten. Aber jede Nacht „erhob“ sich vom weit verzweigten Netz der Bewässerungskanäle „ein Dunst“, der die Vegetation des Gartens erfrischte.

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Die Küstenlinie dieser Landmasse war beträchtlich erhöht, und die Landenge, die die Halbinsel mit dem Festland verband, war an ihrer schmalsten Stelle nur dreiundvierzig Kilometer breit. Der große Fluss, der den Garten bewässerte, kam von den höheren Gegenden der Halbinsel herab und floss in östlicher Richtung durch die Landenge der Halbinsel auf das Festland und von dort durch die mesopotamische Tiefebene ins Meer. Er wurde von vier Neben­flüssen gespiesen, die in den küstennahen Bergen der edenischen Hal­binsel entsprangen, und das sind die „vier Hauptwasser“ des Flusses, der „Eden verließ“, die später mit den Flussarmen durcheinander gebracht wurden, die den zweiten Garten umgaben.

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Die den Garten umgebenden Berge waren reich an Edelsteinen und Metallen, denen man aber kaum Aufmerksamkeit schenkte. Die beherrschende Idee sollte die Verherrlichung des Gartenbaus und die Preisung des Ackerbaus sein.

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Der für den Garten ausgesuchte Ort war vermutlich der schönste Erdenfleck dieser Art überhaupt, und sein Klima war damals ideal. Nirgendwo anders fand sich eine Gegend, die sich so vorzüglich dafür eignete, ein botanisches Paradies zu werden. An diesem Treffpunkt versammelte sich die Elite der Zivilisation Urantias. Außerhalb und weiter weg lag die Welt in Dunkelheit, Unwissenheit und Wildheit. Eden war der einzige Lichtpunkt auf Urantia; es war schon von Natur aus ein Traum von Lieblichkeit, und es wurde bald zu einem Gedicht auserlesener und vervollkommneter landschaftlicher Schönheit.


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