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Die Evolution der menschlichen Regierung

4. Klane und Stämme

70:4.1

Die erste friedliche Gruppe war die Familie, dann kam der Klan, der Stamm und später die Nation, aus der endlich der moderne Territorialstaat wurde. Die Tatsache, dass sich die heutigen friedliebenden Gruppen seit langem über die Blutsbande hinaus zu ganzen Nationen erweitert haben, ist höchst ermutigend trotz des Umstandes, dass die Nationen Urantias immer noch gewaltige Summen für Kriegsvorbereitungen ausgeben.

70:4.2

Die Klane waren blutsverwandte Gruppen innerhalb des Stammes, und sie verdankten ihre Existenz gewissen gemeinsamen Interessen wie zum Beispiel diesen:

70:4.3

1. Sie führten ihren Ursprung auf einen gemeinsamen Ahnherrn zurück.

70:4.4

2. Sie verehrten dasselbe religiöse Totem.

70:4.5

3. Sie sprachen denselben Dialekt.

70:4.6

4. Sie teilten einen gemeinsamen Wohnort.

70:4.7

5. Sie fürchteten sich vor denselben Feinden.

70:4.8

6. Sie teilten eine gemeinsame militärische Erfahrung.

70:4.9

Die Klanführer waren stets dem Stammeshäuptling untertan; die frühen Stammesregierungen waren ein loser Zusammenschluss von Klanen. Die Ein­geborenen Australiens entwickelten nie eine Regierungsform des Stammes.

70:4.10

Die Klan-Oberhäupter in Friedenszeiten regierten meistens über die mütterliche Linie; die Stammesanführer im Krieg führten die väterliche Linie ein. Die Höfe der Stammesfürsten und frühen Könige bestanden aus den Klanführern, die üblicherweise mehrere Male im Jahr eingeladen wurden, vor dem König zu erscheinen. Das erlaubte diesem, sie zu überwachen und von ihnen eine bessere Mitarbeit zu erwirken. Die Klane dienten in lokaler Selbstregierung einem nützlichen Zweck, aber sie verzögerten das Wachstum großer und starker Nationen sehr.


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